Redaktionsleiter Martin Haselhorst hat höchsten Respekt vor dem Umgang der Schulen und Kitas mit der Omikron-Welle.
Die Zahlen lesen sich dramatisch. 59 Schulen und 15 Kindertagesstätten im Hochsauerlandkreis sind aktuell von nachgewiesenen und gemeldeten Coronafällen und Quarantänen betroffen. 208 Neuinfizierte am Freitag, eine Siebentage-Inzidenz von 443,2 machen auch nicht gerade Mut. Mittendrin die Kinder: Bei 5- bis 14-Jährigen im HSK liegt die Inzidenz am Freitag sogar bei 1065,5.
So sah die Lage vor einer Woche aus>>>
Und doch bleiben Schulen, Kitas und Träger gelassen. In Herdringen explodierten die Zahlen vom vergangenen Wochenende bis jetzt. Am Freitag besuchte kein Kind mehr die Kita „Krähennest“, weil infiziert und in Quarantäne oder eben aus Vorsicht der Eltern. Eigenverantwortung ist gefragt. Wer kann, lässt sein Kind zu Hause. Die Stadt als Träger hat offen kommuniziert - gegenüber Eltern und auch der Öffentlichkeit. Das ist gut. Warum auch nicht? Corona ist Alltag, keine Schande und kein Stoff für Geheimniskrämereien.
Das passierte in Herdringen>>>
Auch an heimischen Schulen stellt sich eine Art „gelassener Corona-Routine“ ein. Nach zwei Jahren Pandemie lassen sich Schulen auch von Omikron-Wellen nicht mehr schocken. Eine kurze Abfrage der Redaktion an Schulen zeigt unaufgeregten Umgang mit der Lage. Natürlich nimmt die Zahl infizierter Lernender zu, natürlich häufen sich Abmeldungen wegen Quarantänen, der Schulbetrieb aber laufe weitestgehend reibungslos. Auch das liegt an ernstgenommener Eigenverantwortung aller Beteiligten: Lehrende, Lernende und Eltern - niemand nimmt das Virus auf die total leichte Schulter, ein hoher Anteil - wo möglich - geimpft, alle halten sich an Regeln. Mehr geht dann nicht.
Fast alle vereint ein Wunsch: Es soll weitergehen in den Schulen, Betreuungseinrichtungen sollen offenbleiben. Es braucht keine Gießkannen-Erlasse von oben, um direkt vor Ort zu entscheiden, was zu tun und zu lassen ist. Da sind Schulen und Kitas nicht anders als jede Familie. Was verantwortbar ist, soll möglich bleiben: Im Sinne unserer Kinder und Jugendlichen. Ein Dank an alle Beteiligten. So etwas nennt man souverän.