Arnsberg/Sundern/HSK. Ab April erhalten 580 Sunderner und 163 Arnsberger Adressen schnelles Internet. Bis weitere Gebiete gefördert werden, vergehen aber noch Jahre.

Schnelles Internet für alle – der Hochsauerlandkreis arbeitet weiter mit Hochdruck daran, dieser Forderung gerecht zu werden. Speziell für den Glasfaserausbau hat der HSK jetzt einen Zuwendungsbescheid über 200.000 Euro vom Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr erhalten. Dieses Geld aus Berlin soll dafür sorgen, den Glasfaserausbau weiter voranzutreiben. Der zuständige „Gigabit-Koordinator“ Ludger Laufer setzt dabei auf die bewährte Unterstützung durch die kreiseigene Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen (TKG).

Hochsauerlandkreis beim 3. und 6. „Call“ der Bundesförderung bedacht

Im Zuge des sogenannten „6. Call“ der Bundesförderung Breitbandausbau fließen 38,7 Millionen Euro aus Berlin in den Hochsauerlandkreis; und die NRW-Landesregierung schießt, gemeinsam mit den HSK-Kommunen, die exakt gleiche Summe zu; insgesamt sind es also knapp 80 Millionen Euro.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat seit dem Jahr 2015 insgesamt sechs Förderaufrufe („Calls“) gestartet.

Auch beim 3. Call (abgelaufen; Einreichungsfrist 28. Oktober 2016) war der HSK dabei.

Info:www.hochsauerlandkreis.de/hochsauerlandkreis – Suchfunktion: Breitbandausbau.

Insgesamt wurden kreisweit bereits rund 100 Millionen Euro in den von Bund und Land geförderten Netzausbau investiert. In Arnsberg und Sundern haben u.a. alle weiterführenden Schulen einen Glasfaseranschluss erhalten.

In Sundern wurden das Gewerbegebiet Hellefeld, der Ortsteil Herblinghausen und einige Adressen am Sorpesee ausgebaut. Diese Maßnahmen erfolgten im sogenannten „3. Call“ – im Zuge des „6. Calls“ der Förderung (siehe Infobox) können in Arnsberg nun 580, in Sundern weitere 163 Adressen einen Antrag auf Glasfaseranschluss stellen. „Es handelt sich um viele Einzellagen oder kleine Ortslagen mit bis zu fünf Häusern“, erläutert Ludger Laufer. In Arnsberg sind in diesen Adressen auch elf Gewerbegebiete enthalten (Bergheim, Cäcilienstraße, Dieselstraße, Große Wiese, Gut Nierhof, Haverkamp, Im Ohl, Kleinbahnstraße, Möhnestraße, Niedereimerfeld und Wiebelsheide). Wer dabei sein möchte, muss eine wichtige Frist beachten: Noch bis 31. März 2022 können alle berechtigten Eigentümer in den Fördergebieten den kostenfreien Glasfaserausbau beantragen (angeschrieben wurde dieser Personenkreis bereits im Oktober 2021). Erst dann dürfen die geförderten Glasfaser-Hausanschlüsse dort kostenlos bis ins Haus gelegt werden. Ab 31. März 2022 werden für eine nachträgliche Herstellung des Glasfaser-Anschlusses einmalig 799,95 Euro fällig.

Förderprogramm für„Graue Flecken“

Über den Zuwendungsbescheid freuen sich (von links) Stefan Glusa (TKG-Geschäftsführer), Landrat Dr. Karl Schneider und Ludger Laufer.
Über den Zuwendungsbescheid freuen sich (von links) Stefan Glusa (TKG-Geschäftsführer), Landrat Dr. Karl Schneider und Ludger Laufer. © HSK

Wer „unterversorgt“ ist und dieses Jahr noch nicht profitiert, darf hoffen: Ab dem Jahr 2023 soll es die Möglichkeit geben, alle Gebiete gefördert auszubauen, die über kein gigabitfähiges Netz verfügen, sprich, in denen bisher „nur“ Kupfer (2-Draht-Leitung) vorhanden ist. Beim neuen Förderprogramm für diese „Graue Flecken“ liegt die Aufgreifschwelle bei 100 Mbit/s im Download. Gibt es in Arnsberg/Sundern solche „Grauen Flecken“?

Ja – Neubaugebiete, bei deren Erschließung kein Kabelnetz verlegt wurde sowie einige Ortsteile: In Arnsberg sind das Oelinghau­serheide, Retringen, Kirchlinde, Ainkhausen und Wildshausen; in Sundern Hövel, Langscheid, Bruchhausen, Hüttebrüchen, Lenscheid, Linneperhütte, Meinkenbracht, Brenschede und Röhrenspring.

„Ein Förderantrag für die ‘Grauen Flecken’ wird voraussichtlich im Jahr 2023 gestellt“, blickt Koordinator Laufer voraus. Sollte der Förderantrag positiv beschieden werden, sei mit einem Baubeginn nicht vor 2025 zu rechnen. Die Bauzeit liegt – nach bisherigen Erfahrungen – zwischen drei und vier Jahren.