Hochsauerlandkreis/Arnsberg. Der HSK setzt seine führende Rolle beim Glasfaserausbau in Südwestfalen fort – und erhält fast 80 Millionen Euro Fördergelder.
Ohne „schnelles Internet“ läuft in unserer digitalisierten Gesellschaft fast nichts mehr – und die Coronakrise hat das Verlangen, überall flott online unterwegs sein zu können, weiter gesteigert. Der Hochsauerlandkreis behält diese Entwicklung auf dem Schirm; und kann erneut einen großen Erfolg verbuchen: Landrat Dr. Karl Schneider und Vertreter der Deutschen Telekom haben jetzt einen Vertrag unterzeichnet, mit dem die förderrechtlichen Grundlagen und Aufträge zum Breitbandausbau im 6. Call in trockenen Tüchern sind.
FTTB: „Fibre to the Building“
Was bedeutet eigentlich FTTB? FTTB steht für „Fibre to the Building“ und bedeutet, dass die Glasfaserleitung nicht schon am Verteilerkasten endet, sondern erst am Gebäude des Kunden.
Innerhalb des Gebäudes werden die Daten über die vorhandenen Kupferleitungen in die Büros übertragen.
FTTC („Fibre to the Curb“) bedeutet, das Glasfaserkabel liegt bis zum nächsten Verteilerkasten oder bis zum nächsten Technikgehäuse am Straßenrand (Curb).
FTTH („Fibre to the Home“) bedeutet, die Datenübertragung – von Vermittlungsstelle bis zum Anschluss des Kunden – erfolgt vollständig über Glasfaser.
„6. Call“? Wie erst kürzlich berichtet, fließen im Zuge dieser sechsten Auflage der Bundesförderung Breitbandausbau 38,7 Millionen Euro aus Berlin in den Hochsauerlandkreis; und die NRW-Landesregierung schießt, gemeinsam mit den HSK-Kommunen, die exakt gleiche Summe zu; insgesamt sind es also knapp 80 Millionen Euro. Was bedeutet das nun konkret für die Städte Arnsberg und Sundern?
„In Arnsberg profitieren elf Gewerbegebiete sowie Privathaushalte im ganzen Stadtgebiet von dieser Förderung“, so Ludger Laufer auf Nachfrage, „in Sundern werden in erster Linie Wohngebäude in diversen Stadtteilen versorgt.“ Beide Kommunen kommen – aufgrund ihrer aktuellen Haushaltslage – in den Genuss einer 100-Prozent-Förderung: „50 Prozent zahlt der Bund, 50 Prozent das Land“, so der Breitbandkoordinator des HSK weiter. Details dazu: Im Arnsberger Bereich kommen 560 Adressen hinzu, davon 398 in Gewerbegebieten (grün auf der Karte), in Sundern sind es 154 Adressen im gesamten Stadtgebiet (blau, Schwerpunkt Wohngebäude), außerdem die Sauerlandklinik im Ortsteil Hachen.
Kreisweit wird der Glasfaserausbau mit weiteren 3222 „FTTB-Anschlüssen“ (siehe Infobox oben) bis 2025 fertiggestellt sein. Neben der flächendeckenden Versorgung vieler Orte der zwölf kreisangehörigen Kommunen werden unter anderem 900 Unternehmen in 29 Gewerbegebieten und fünf Krankenhäuser versorgt. „Damit nimmt der Hochsauerlandkreis weiterhin eine führende Rolle beim öffentlich geförderten Glasfaserausbau in Südwestfalen ein“, bestätigt Reinhard Rohleder – Mitunterzeichner und kommunaler Ansprechpartner der Deutschen Telekom für den Breitbandausbau in der Region – den Kurs des HSK.
„Das letzte Kapitel eines langen, aber sehr erfolgreichen Weges ist aufgeschlagen. Alles, was beim öffentlichen Breitbandausbau förderfähig war, hat der HSK berücksichtigen können“, zieht Dr. Karl Schneider eine Erfolgsbilanz. Dem Gigabit-Koordinator Ludger Laufer und der kreiseigenen Tele-Kommunikations-Gesellschaft Südwestfalen gilt dabei besonderer Dank des Landrates.