Arnsberg/Sundern. Im Zuge des „6. Call“ der Bundesförderung Breitbandausbau fließen fast 80 Millionen Euro in den HSK. Auch Arnsberg und Sundern profitieren.
Schnelles Internet ist vor allem während der Corona-Pandemie von unschätzbarem Wert – beruflich wie privat. Da trifft es sich gut, dass Bund und Land in dieser Woche erneut das Portemonnaie öffnen: Im Zuge des sogenannten „6. Call“ der Bundesförderung Breitbandausbau fließen 38,7 Millionen Euro aus Berlin in den Hochsauerlandkreis; und die NRW-Landesregierung schießt, gemeinsam mit den HSK-Kommunen, die exakt gleiche Summe zu; insgesamt sind es also knapp 80 Millionen Euro.
Förderbescheide
„Die Förderbescheide sollen noch in dieser Woche, während einer Videokonferenz, ‘Corona konform“ überreicht werden“, kündigt der heimische MdB Patrick Sensburg (CDU) an.
Der Hochsauerlandkreis hatte in enger Zusammenarbeit mit der Telekommunikationsgesellschaft Südwestfalen schon im Jahr 2019 einen Förderantrag für den sogenannten 6. Call der Bundesförderung Breitbandausbau eingereicht.
Von der Förderung profitieren alle zwölf Kommunen im HSK. Auch zahlreiche Gewerbegebiete in der Region können nun mit Hilfe der Förderung an die Glasfasernetze angeschlossen werden, weitere Info dazu:
„In Arnsberg profitieren elf Gewerbegebiete sowie Privathaushalte im ganzen Stadtgebiet von dieser Förderung“, erklärt Ludger Laufer auf Nachfrage, „in Sundern werden in erster Linie Wohngebäude in diversen Stadtteilen versorgt.“ Beide Kommunen kommen – aufgrund ihrer aktuellen Haushaltslage – in den Genuss einer 100-Prozent-Förderung: „50 Prozent zahlt der Bund, 50 Prozent das Land“, so der Breitbandkoordinator des HSK weiter.
Das Geld „tut gut“ an Ruhr und Röhr, insgesamt gibt es in Sachen Breitband in Arnsberg derzeit etwa 13,6 Millionen Euro Investitionsbedarf, in Sundern sind es weitere 3,6 Millionen Euro. Die Fördermittel tragen dazu bei, bestehende Defizite in der Versorgung zu verringern.
Versorgung gar nicht so schlecht
Insgesamt sieht es im westlichen Teil des Kreisgebietes aber gar nicht schlecht aus, was die Versorgung mit „schnellem Internet“ angeht:
„Von 21.000 Adressen im Arnsberger Stadtgebiet haben aktuell knapp 18.000 bereits einen Kabelanschluss; in Sundern kommen weitere 6700 von insgesamt 9000 Adressen hinzu“, erklärt Ludger Laufer – und bilanziert: „Im gesamten Hochsauerlandkreis besteht schon eine hohe Durchdringung mit sogenannten ’Gigabit-Anschlüssen’, die schnelles Internet garantieren.“ Der Anbieter Vodafone habe bisher eine gute Versorgung sichergestellt, stellt der Breitbandkoordinator des Kreises fest.
„Gigabit-Anschluss“ ist ein Schlüsselbegriff der Reform des Telekommunikationsgesetzes, die einen Rechtsanspruch auf schnelles Internet – überall, auch in ländlichen Gebieten – vorsieht; und erst vor wenigen Tagen vom Deutschen Bundestag beschlossen wurde. Nun ist noch der Bundesrat gefragt; die Bundesregierung will aber , dass das neue Telekommunikationsgesetz noch in diesem Jahr in Kraft tritt.
Der HSK hat bereits in der Vergangenheit Fördermittel für den Breitbandausbau beantragt – und auch erhalten; mit Mitteln aus dem „3. Call“ des Bundesförderprogramms wurden Schulen in Arnsberg und Sundern mit schnellem Internet versorgt; in Sundern außerdem Randgebiete des Ortsteils Langscheid (wir berichteten).
Auch Sauerland-Klinik ist dabei
Das „ganz frisch“ bewilligte Geld aus dem „6. Call“ sorgt dafür, dass im Arnsberger Bereich 560 Adressen hinzukommen, davon 398 in Gewerbegebieten (grün auf der Karte oben). In Sundern kommen 154 Adressen im gesamten Stadtgebiet hinzu (blau, Schwerpunkt Wohngebäude), außerdem die Sauerlandklinik im Ortsteil Hachen. In Sunderns Gewerbegebieten hatte der Anbieter „innogy“ schon vor etwa drei Jahren Glasfaser installiert – und Unternehmern angeboten, für Anschlüsse bis ins Haus zu sorgen.