Neheim. Laura Grenda und Nicola Bühner trainieren mit großer Begeisterung den Taekwondo-Nachwuchs des TV Neheim. Warum es für sie um mehr geht.
Der erste Eindruck täuscht nicht. Wer Nicola Bühner und Laura Grenda gegenübersitzt merkt sofort: Dies sind zwei junge Frauen, die Selbstbewusstsein und Sympathie ausstrahlen. Die beiden Freundinnen sind von Kindesbeinen an engagierte Taekwondo-Kämpferinnen beim TV Neheim und trainieren seit einigen Jahren die Kinder- und Jugendabteilung des Vereins. Aber wie sind sie zum Kampfsport gekommen?
„Wir haben uns 2004 in der Sporthalle der Agnes-Wenke-Schule im Binnerfeld kennengelernt“, erinnert sich Nicola Bühner. Die 22-Jährige studiert Biologie und Englisch für Lehramt und bereitet sich auf den Masterabschluss vor. Die Eltern hatten wohl von Taekwondo gehört und sie angemeldet, genau weiß Nicola das nicht mehr. Ein paar Wochen später kam auch die zwei Jahre jüngere Laura Grenda (20) mit ins Team, die beruflich derzeit eine Ausbildung zur Fotografin absolviert.
Einmal mit Taekwondo angefangen, waren die beiden Mädchen schnell infiziert und absolut begeistert von der südkoreanischen Kampfsportart, denn „Taekwondo ist eine Sportart, die Disziplin und Mut erfordert und das Selbstbewusstsein stärkt“.
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Zuerst gab es zum Kampfanzug den weißen Gürtel, es folgte mit der gelb-weißen Schleife die nächste Etappe auf der sportlichen Erfolgsleiter. Apropos Erfolg: Bei zahlreichen Wettbewerben standen die beiden Neheimerinnen auf dem Siegertreppchen, so wurde 2011 die westfälische Meisterschaft gewonnen, ein Jahr später folgte Platz 1 bei der Stadtmeisterschaft in Dortmund.
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Nicola Bühner blättert bei unserem Gespräch in ihren Sportpässen - der erste noch mit Kinderfoto - und erinnert sich an die ersten Jahre im Verein. „2007 durften wir bei einem Kampfsportwochenende in der Hachener Willi-Weyer-Schule mitmachen“, schwärmt sie noch heute.
Besonders spannend seien dabei die Nachtwanderung und die Übernachtung in der Turnhalle gewesen. „Das fanden wir als Kinder total toll“, erinnern sich die beiden Taekwondo-Sportlerinnen, und – „dieses schöne Erlebnis geben wir heute gerne an die Kinder weiter und organisieren mindestens ein Mal im Jahr eine Übernachtung in der Sporthalle mit Pizza bestellen, Riesen-Kissenschlacht und Verstecken spielen“.
Taekwondo-Abteilung beim TV Neheim: Gibt es Nachwuchssorgen?
Das macht Spaß: Denn durch gemeinsame Aktivitäten außerhalb der Trainingszeit würde, schreibt Sabine Schulte als sportliche Leiterin des TV Neheim in ihrem Vorschlag für die beiden Taekwondo-Frauen, Gemeinschaftsgefühl, Zusammenhalt, Toleranz und Akzeptanz sowie Integration gefördert. Nicola hat mittlerweile den 1. Dan – den schwarzen Gürtel im Kampfsport – erreicht, Freundin Laura blau-rot, da fehlen noch drei Stufen bis zum schwarzen Gürtel. Berufsbedingt sei es aber nicht so einfach, regelmäßig zu trainieren.
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Nicola Bühner und Laura Grenda haben sich im Taekwondo-Sport „hochgearbeitet“. 2014 haben die beiden Freundinnen als Trainerhelferinnen angefangen, seit 2016 leiten sie nun das Training eigenverantwortlich und 2019 erfolgte mit der Gesamtleitung der Taekwondo-Abteilung ein weiterer Sprung nach oben. Trainiert werden von Nicola und Laura derzeit 60 Kinder in drei Gruppen im Alter von 4 bis 15 Jahren, aufgeteilt in die „Minis“ und die „Fortgeschrittenen“. Doch gibt es Nachwuchssorgen?
Nicola und Laura lachen: „Es kommen fast jede Woche neue Kinder zum Training, die beim Taekwondo reinschnuppern möchten“. Man könnte sogar eine vierte Gruppe aufmachen, aber dafür fehle leider die Zeit. Der Lockdown ohne den persönlichen Kontakt zu den Kindern sei so eine schlimme Zeit gewesen, „das war schon ganz schön komisch“.
Taekwondo beim TV Neheim: „Kinder sind uns ans Herz gewachsen“.
Denn die Trainingsstunden und Treffen dienen nicht nur dem Sport, sondern auch der Kommunikation untereinander. Laura Grenda dazu: „Wir kennen die meisten Kinder seit vielen Jahren, die sind uns richtig ans Herz gewachsen“.
In der kommenden Woche haben die beiden Kampfsportlerinnen eine Nikolausfeier mit Kindern, Eltern und natürlich dem Nikolaus organisiert, dann wird wöchentlich weiter trainiert: „Montags geht es in die Halle, das ist ein fester Termin im Wochenkalender“, freuen sich Nicola und Laura schon jetzt auf das nächste Treffen mit den Kids.