Arnsberg. Kulturbüroleiterin Kirsten Minkel zieht - trotz Corona-Einschränkungen - im Bezirksausschuss Arnsberg eine sehr positive Bilanz.
„Das kulturelle Sommerprogramm in Arnsberg ist in seinem Umfang und seiner Vielfältigkeit – mit Blick auf die Einschränkungen durch die Pandemie – im Vergleich zu Veranstaltungen in den Nachbarkommunen sicherlich herausragend gewesen.“
Kirsten Minkel, Leiterin des Kulturbüros Arnsberg, zog jetzt im Bezirksausschuss eine erste, sehr positive Bilanz für den gerade zu Ende gegangenen Kultursommer 2021, der das bisherige Format „Kunstsommer“ künftig ersetzen wird. Als ein stadtweites kulturelles Sommerprogramm.
Kirsten Minkel: „Wir müssen künftig verstärkt das Potenzial der Gesamtstadt abrufen“
Und das aus vielen guten Gründen. „Denn,“ erläuterte Minkel im Ausschuss, „wir müssen künftig noch viel mehr das Potenzial der Gesamtstadt abrufen.“ Was schon allein durch die vielen in unterschiedlichen Bereichen aktiven Kulturschaffenden beträchtlich sei.
Zudem werde, lobte die Kulturbüroleiterin, in den Ortsteilen teils sehr viel ehrenamtliches Engagement in Kultur und Kunst gesteckt, was entsprechend im Kultursommer zu berücksichtigen sei.
Schon Anfragen für 2022
„In Arnsberg dagegen verlassen sich viele darauf, dass wir als Kulturbüro alles auf die Beine stellen.“ Das sei früher - in den Anfangsjahren des Kunstsommers - noch völlig anders gewesen.
„Aber das Nachlassen des Engagements ist ein Effekt, den auch viele heimische Vereine zu ihrem Leidwesen verspüren.“ Dennoch gebe es bereits Anfragen von privaten Initiativen aus allen Ortsteilen für den Kultursommer 2022.
Die Stärken von Arnsberg und Neheim ergänzen sich im Kulturbereich ideal
Ein weiteres gewichtiges Argument für die stadtweite Ausdehnung des bislang auf Arnsberg beschränkten Programms: „Arnsberg hat einen hervorragenden kulturhistorischen Hintergrund mit vielen Sehenswürdigkeiten und schönen Kulturstätten. Dies kann der Standort Neheim künftig mit einer spannenden Industriekultur perfekt ergänzen.“
Und damit den Kultursommer durchaus zu neuen Höhen tragen, denn eine solche Symbiose biete eine Unzahl von interessanten Möglichkeiten, Kunst und Kultur in immer wieder neuen Formen zu kreieren. Möglichkeiten, die es für viele Städte in dieser Konstellation überhaupt nicht geben würde.
Corona-Pandemie zwingt zu einer zurückhaltenden Planung
Doch zurück zur Erstauflage des dreimonatigen Kultursommers in diesem Jahr, dessen Organisation dem Team des Kulturbüros alles abverlangt habe. „Denn im April gab es aufgrund der Pandemie-Situation überhaupt noch keine Öffnungsperspektive. Deshalb haben wir sehr zurückhaltend geplant.“ Dennoch sei es gelungen, viel zu bewegen. Auch, weil man sich in manchen Situationen immer wieder habe sehr beweglich zeigen müssen und auch gezeigt habe.
„Aber deshalb ist im Kultursommer nicht weniger passiert als in den Kunstsommern der vorangegangenen Jahre,“ unterstrich Kirsten Minkel, „sondern noch viel mehr.“ Nur leider sei dies nicht so herübergekommen wie sonst. „Weil angesichts der vielen Corona-Auflagen die Sichtbarkeit gefehlt hat.“ So seien zum Beispiel spontane und belebende Aktionen auf den Straßen nicht möglich gewesen.
„Im Vergleich zu den Nachbarkommunen war unser Sommerprogramm herausragend“
„Dennoch war unser Sommerprogramm von Umfang und Vielfältigkeit im Vergleich zu den Angeboten der Nachbarkommunen sicherlich herausragend“.
Was natürlich auch der Tatsache geschuldet sei, so Minkel weiter, dass der Kultursommer weitgehend städtisch und nicht ehrenamtlich organisiert worden sei wie in vielen anderen Kommunen. Denn gerade für das Ehrenamt hätten die sich ständig ändernden Corona-Regelungen ein großes Hemmnis bedeutet.
Ein Drittel der Besucher kommt aus den anderen Bundesländern und dem Ausland
So könne man hier vor Ort insgesamt schon vor der endgültigen Auswertung eine sehr positive Bilanz ziehen. Zwar seien es coronabedingt - wie überall im Land - weniger Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewesen. „Spürbar war hier vor allem eine gewisse Zurückhaltung bei Veranstaltungen in geschlossenen Räumen.“
Aber die Strahlkraft der jetzt als Kultursommer firmierenden Veranstaltung sei ungebrochen:
„Ein Drittel der Teilnehmer kam aus Arnsberg, ein Drittel aus der weiteren Umgebung bis Hagen und Essen und ein Drittel aus den anderen Bundesländern und dem Ausland, sogar aus dem skandinavischen Raum.“ Letzteres sei teils auf die hochkarätigen Dozenten der Workshops zurückzuführen.
„Corona hat uns zusammengeschweißt“
Die Folgen der Pandemie, machte Kirsten Minkel deutlich, werden aber die Organisation des Kultursommers auch in der Zukunft noch belasten. Schon in diesem Jahr habe man bei der Veranstaltungstechnik Preissteigerungen von bis zu 100 Prozent in Kauf nehmen müssen. Zudem seien viele Anbieter aus dieser Branche komplett ausgestiegen. „Was uns in den nächsten Jahren Probleme bereiten wird.“
Das Gute aber an der misslichen Situation: „Corona hat uns richtig zusammengeschweißt. Im Kulturbüro, aber auch das Kulturbüro mit den heimischen Vereinen und Einrichtungen.“ Dazu zählen u.a. Kunstverein Arnsberg, Jazzclub, Teatron Theater oder der „Golem“ in Neheim. Und alle zusammen hätten richtig Lust am Gestalten. „Daher darf man sagen: Die Kultur blüht auch hier wieder auf.“