Neheim. Gute Bewertung der Gesamtattraktivität bei Befragung „Vitale Innenstädte“ bringt Neheim auf Spitzenplatz unter vergleichbaren Städten.

Bei der vierten durchgeführten Passantenbefragung „Vitale Innenstädte“ schaffte es der Einkaufsstandort Neheim erneut unter die am besten bewerteten Städte der Größenordnung 50.000 bis 100.000 Einwohner. Das Einkaufszentrum der Stadt Arnsberg erhielt die Note 2,0 für die Gesamtattraktivität und teilt sich den Spitzenplatz mit den Städten Wolfenbüttel und Aschaffenburg.

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Befragung im September 2020

Das Institut IFH Köln hatte die Befragung im September 2020 an einem Donnerstag und einem Samstag vorgenommen. „Das ist natürlich ein subjektives Bild“, sagt Thomas Frye, Einzelhandelsexperte der IHK Arnsberg (Hellweg-Sauerland) bei der Vorstellung der Ergebnisse. Es handele sich schließlich um eine Befragung von Passanten, die den Weg in die Innenstadt bereits gefunden haben. Frye spricht dennoch von einem „positiven Fazit für Neheim, das eine Bestätigung für den eingeschlagenen Weg sein sollte“.

Vitale Innenstadt: Vorstellung des Umfrageergebnisses.
Vitale Innenstadt: Vorstellung des Umfrageergebnisses. © Unbekannt | Martin Haselhorst

Vor allem Ambiente und Atmosphäre kamen wieder gut an. Es gab die durchschnittliche Schulnote von 1,9 hierfür. „Wir müssen noch deutlich mehr Einkaufserlebnisse schaffen“, sagt Citymanager Conny Buchheister vom Aktiven Neheim. Die Stadt müsse über das Einkaufen hinaus Anziehungskraft auf den aktuell rund 220.000 Menschen umfassenden Einziehungsbereich haben. 65 Prozent der befragten Kunden kamen von auswärts (2018 waren es 60%).

Gutes Angebot

Das Einzelhandelsangebot in Neheim wurde aber mit 1,8 ebenso gut bewertet - sogar noch etwas besser als bei der Befragung im Jahr 2018. Das gastronomische Angebot wird inzwischen mit 2,4 benotet, was gegenüber den früheren Befragungen eine Steigerung von 3,6 (2016) über 2,8 (2018) bedeutet. Alle sind sich einig, dass die Kombination von Erlebnis, Gastronomie und Einkauf das Erfolgsrezept für eine vitale Innenstadt sein kann. Gegen den Trend ist allerdings, dass in Neheim noch 73 Prozent der Kunden angeben, vor allem wegen des Einkaufens in die Stadt zu kommen.

Kooperation ist wichtig

„Von solchen Schulnoten hätten wir doch früher nur geträumt“, sagt Bürgermeister Ralf Bittner, Er sieht die positiven Ergebnisse als Folge jahrzehntelanger Arbeit vieler Beteiligten in Verwaltung, Gesellschaft und Wirtschaft. Auch Heinrich Veh vom Aktiven Neheim sieht den Schlüssel des Erfolgs in Kooperation.: „Es ist wichtig, dass wir hier alle etwas für Neheim tun wollen und nicht immer unmittelbar auf den eigenen Umsatz gucken“, sagt er, „dann kommt am Ende für alle was in die Kasse!“.

IHK-Einzelhandelsexperte Thomas Frye sieht viele gute Ansätze in Neheim - auch die steigende Aktivität des stationären Handels auf dem Online-Markt. Er mahnt aber auch, dass sich die Stadt auf die Herausforderungen der Verkehrswende einstellen müsse. „Wir müssen den Radverkehr in der Innenstadt erleichtern, ohne den für Neheim wichtigen Pkw-Verkehr zu erschweren“, sagt er. Letzteres würde „dem Standort Neheim nicht gut tun“.