Oeventrop. Ganz oben an steht dabei die Barrierefreiheit, um künftig selbstbestimmtes Reisen zu ermöglichen. Die Arbeiten sollen im Sommer 2023 beginnen.

Die auf Bundesebene im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD vereinbarte Offensive „Attraktive Bahnhöfe“ kommt auch den Ruhrdörfern zugute: Der Oeventroper Bahnhof wird weiter modernisiert, die Barrierefreiheit ganz entscheidend ausgebaut. Und das alles nach den modernsten Standards. Dafür werden drei Millionen Euro investiert. Baubeginn soll im Sommer 2023 sein.

„Ein Bahnhof ist schließlich der Zugang zum System Schiene und zugleich der Zugang zu einer Stadt. Damit ist er ein bedeutsames Aushängeschild.“ Vor diesem Hintergrund, erläuterte Friedemann Keßler, Leiter der Vertrieb Mobility bei der DB Station & Service AG, im Rahmen einer vom heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Dirk Wiese anberaumten Pressekonferenz, werde auch die bereits vor Jahren eingeleitete Modernisierung des Oeventroper Bahnhofs vorangetrieben.

„Das ist eine bedeutende Summe“ - in Oeventrop werden drei Millionen Euro investiert

„Aber das ist eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Daher sei dieses Konjunkturvorhaben „Attraktive Bahnhöfe“ des Bundes mit einem Förderprogramm auch für mittlere und kleine Bahnhöfe (Infobox) ein ganz bedeutsamer Faktor. „Allein könnte das die Deutsche Bahn AG nicht stemmen.“ Neben Bahn- und Bundesmitteln fließen auch Gelder des Landes NRW.

Und so sei die Bahn AG in der Lage, die nächste Modernisierungsstufe des Oeventroper Bahnhofs einzuleiten. Mit einem Invest von drei Millionen Euro. „Das ist eine bedeutende Summe,“ sagte Friedemann Keßler, wenn man bedenke, dass dieser Bahnhof weder einen Aufzug noch eine Unterführung benötige.

„Wir wollen künftig auch in Oeventrop selbstbestimmtes Reisen ermöglichen“

Oberste Prämisse bei der in den Ruhrdörfern anstehenden Aufgabe sei der weitere Ausbau zu einer ganzheitlichen Barrierefreiheit. „Wir wollen künftig auch in Oeventrop selbstbestimmtes Reisen ermöglichen, was die Lebensqualität verbessern hilft,“ so Friedemann.

Um dieses Ziel zu erreichen, seien auch viele kleine Schritte erforderlich. Wie zum Beispiel gut zugängliche wichtige Informationen in Blindenschrift. „Denn Barrierefreiheit betrifft nicht nur Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte.“

Die rund sechsmonatigen Arbeiten sollen im Sommer 2023 anlaufen

Geplant sind so am Oeventroper Bahnhof unter anderem eine Erhöhung der Bahnsteige, um problemfreien Zugang zu den Zügen zu ermöglichen, eine neue Beleuchtung und weitere effektive Einrichtungen, die den Bahnhof auch für sehbehinderte und blinde Menschen hindernisfrei gestalten.

Die Arbeiten sollen im Sommer 2023 anlaufen und rund sechs Monate erfordern. Entwurfs- und Genehmigungsplan, sagte Friedemann Keßler am Mittwoch vor Ort, würden bereits dem Eisenbahnbundesamt zur Genehmigung vorliegen. „Das fertige Ergebnis aller Arbeiten wird sich dann für die Gemeinschaft lohnen. Und es ist auch wichtig für die angestrebte Klimawende. Denn die Autobahn A 46 ist zwar nah, aber wir sind da die bessere Bahn.“

Dirk Wiese: „Oeventrop ist beispielhaft für diese Modernisierung“

In diese Modernisierung sollen nach Möglichkeit auch heimische Unternehmen eingebunden werden, was angesichts der oft sehr speziellen Arbeitsaufträge nicht immer einfach sei, so SPD- Bahnexperte Ottmar Haardt, der das Konjunkturprogramm für die Bahnhöfe auf Bundesebene mit entwickelt hat. „Es ist aber eine gute Chance, das Handwerk vor Ort fördern zu können.“

Das Fazit zog der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese: „Oeventrop ist beispielhaft für diese Modernisierung. Hier wurde schon zuvor ein Zeichen in Sachen Barrierefreiheit gesetzt. Zugleich wird der Bahnverkehr auf der Oberen Ruhrtalbahn weiter gestärkt. Dafür haben wir schon immer gekämpft.“