Arnsberg. In Arnsberg und Neheim-Hüsten werden neue Anlehnbügel, Radboxen und Sammelschließanlagen installiert.

Die Arnsberger Bahnhöfe sollen zeitnah mit einem stark erweiterten und intermodularen Fahrradbox- und abstellsystem ausgestattet werden. Entsprechende Förderanträge sind auf den Weg gebracht worden. „Wir wollen den Radverkehr in der Stadt steigern“, sagt Julia Berendsen von der Fachabteilung der Stadt Arnsberg, „dann muss man auch entsprechende Angebote schaffen“. Ziel sei es, gezielte Schnittstellen zwischen dem Radverkehr und dem Öffentlichen Personennahverkehr zu schaffen.

Nutzung über App

Allein am Bahnhof Neheim-Hüsten soll bis Mitte nächsten Jahres am neuen Park&Ride-Parkplatz auch eine Bike&Ride-Anlage an der Kleinbahn - schräg gegenüber der Fußgängerrampe - entstehen. „Wir planen da dreigliedrig“, sagt Julia Berendsen. Kostenlos genutzt werden können dann 24 Radstellplätze an überdachten und auch nachts ausgeleuchteten Anlehnbügeln. Zudem wird Arnsberg sich an das „Dein Radschloss.de“-System anschließen und 60 Doppelstock-Parker am Bahnhof Neheim-Hüsten erhalten. Diese Sammelschließanlage wird über eine App und auch eine Bedienstelle vor Ort zugänglich sein und ist nicht kostenlos. Zudem soll es zehn einzeln abschließbare Fahrradboxen geben.

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Von Matthias Schäfer undAchim Gieseke

Die von der Stadt Arnsberg nun konkret geplante Umsetzung entspricht weitgehend den Vorstellungen des ADFC Arnsberg. Die Interessenvertretung der Radfahrer hatte beklagt, dass es aktuell „viel zu wenig Radboxen“ an den heimischen Bahnhöfen gibt. „Wir brauchen ein größeres und auch planbares Angebot“, so der Arnsberger ADAC-Sprecher Christoph Bispinck. Er wünscht sich darüber hinaus Möglichkeiten, dass Radfahrer auch ihr Gepäck vorübergehend einschließen können.

Ausbau auch in Arnsberg

Die Stadt Arnsberg will ihren Radbox-Ausbau nicht alleine auf den Bahnhof Neheim-Hüsten begrenzen. Auch am Bahnhof Arnsberg soll das dreigliedrige System (24 überdachte Plätze an Anlehnbügel, 40 Plätze in Sammelschließanlage und 16 Einzelboxen) umgesetzt werden. Auch hierfür ist ein Förderantrag auf die Reise geschickt worden. Die Verknüpfung des Radverkehrs mit dem ÖPNV ist aber nicht allein auf Schienenverkehr beschränkt. „Auch bei der Neugestaltung des Busbahnhofes in Neheim wird es für Radfahrer ein Abstellangebot geben“, verspricht Julia Berendsen. Allerdings seien die Planungen und Überlegungen hier noch nicht so konkret.

Aktuell „nur“ 33 Fahrradboxen an drei Bahnhöfen

Aktuell gibt es im gesamten Arnsberger Stadtgebiet an Bahnhöfen „nur“ 33 Fahrradboxen. Sie dauerhaft belegt.

Zwölf Plätze davon befinden sich am Bahnhof Neheim-Hüsten, 14 am Bahnhof in Arnsberg und sieben am Bahnhof in Oeventrop.

Die neuen Fahrradparkanlagen sollen über den Anschluss an das „deinradschloss.de“-System laufen. Möglicherweise wird das System in Arnsberg aber unter eigenem Namen laufen.

ADFC-Forderung

Für ADFC-Sprecher Christoph Bispinck sind die nun verkündeten Planungen der Stadt Arnsberg nur konsequent. „Die bestehenden Radboxen sind aktuell immer belegt“, sagt er, „hier besteht eindeutig Nachfrage“. Und diese steige mit der zunehmenden Wertigkeit von Fahrrädern. E-Bikes und hochwertige Fahrräder sind heute kaum noch unbeobachtet sicher abzustellen. Sowohl der Diebstahl ganzer Räder als auch der zunehmende Komponentendiebstahl könne Radfahrer abschrecken, Verkehrsmittel zu kombinieren. Radboxen an Bahnhöfen seien da wichtige Angebote für radelnde Berufspendler, Touristen und Alltagsradler.

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90 Prozent Fördermittel

Der Bau der neuen Radboxen-Systeme wird zu weiten Teilen über Fördermittel finanziert. 90 Prozent der Kosten werden über Drittmittel getragen. Die Gesamtkosten belaufen sich für beide Standorte auf rund 130.000 Euro.

Die Stadt selbst will aber noch mehr für den Radverkehr tun: Nach dem konsequenten Radwegeausbau sei nun auch wichtig, vielerorts Abstellflächen zu schaffen. „Wir werden weiter daran arbeiten, stadtweit Anlehnbügel im öffentlichen Raum zu installieren“, sagt Julia Berendsen. Dabei werde nur noch auf die Bügel gesetzt, an denen Räder angelehnt und abgeschlossen werden können. „Felgenkiller“ sollen nicht mehr angeschafft werden.

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