Müschede. Mitglieder des SGV Müschede betreuen die Wanderwege rund um den Müssenberg. Sie sorgen sich um den Naturraum in der Umgebung – das ist ihr Plan.

Sie steht an ihrem Lieblingsplatz. So richtig freuen mag sich Marion Pape über die tolle Fernsicht vom 427,5 Meter hohen Müssenberg aber nicht. Dass sich ihr ein atemberaubender Blick ins Röhrtal und sogar bis auf die Wasserflächen des Sorpesee bietet, hat traurige Gründe. „Hier sind die Bäume gestorben und wurden abgeholzt“, sagt die 36-Jährige, „diese Aussicht verdanken wir dem Borkenkäfer“.

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Sie engagiert sich als Beisitzerin im Vorstand der Abteilung Müschede des Sauerländer Gebirgsverein und schätzt den Wald als einen Ort der Ruhe und Erholung.

Für sie ist der Wald ein wichtiger Freizeitraum. Einmal die Woche ist sie im Normalfall in den heimischen Wäldern unterwegs. Oft rund um ihren Wohnort Müschede, ansonsten auch anderswo im Sauerland.

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Damit ist sie nicht allein. Das Gipfelbuch vom Müssenberg, das der prägende und leider im Vorjahr früh verstorbene Hermann Aufmkolk 1986 eingeführt und seitdem gepflegt hatte, kann inzwischen mehrmals im Jahr gewechselt werden. „Das Wandern im Wald erfreut sich zunehmender Beliebtheit“, hat Marion Pape festgestellt. Während des Corona-Lockdowns seien „ganze Scharen von heimischen Wanderern da hoch gepilgert“.

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Der Müssenberg ist der Hausberg des SGV Müschede. Erst im vergangenen Jahr hat der Verein das einst von der Kolpingsfamilie aufgestellte Gipfelkreuz gründlich renoviert. Die Müscheder übernehmen Verantwortung für die Wanderwege rund um ihren Ort. Sieben eigene Wanderwege und die Abschnitte zweier Hauptwanderwege betreut die Abteilung mit. Wegewart Rainer Stoltenberg kümmert sich um die korrekte Zeichnung und die Instandhaltung der Wege. Fast 28 Kilometer lang ist der durch das weiße M im weißen Kreis auf schwarzem Grund gezeichnete Weg „Rund um Müschede“. 5,5 Kilometer lang ist der Weg „rund um den Müssenberg“.

SGV Müschede hat ein breites Angebot an Freizeitaktivitäten

Die SGV-Wanderer kennen ihren Wald aus dem „Effeff“ und sehen, wie er leidet. „Der Waldzustand ist im SGV ein großes Thema“, erzählt Marion Pape, „wir hoffen alle, dass man gegen die Situation ankämpfen kann“. Auch mit der „Waldretter-Initiave“ unserer Zeitung hat sich der SGV Müschede schon beschäftigt. Der Naturraum, in dem die SGV-Mitglieder so gerne ihre Zeit verbringen, ist in Gefahr. Und das ist ein Problem, das viele betrifft. „Unser Wald spricht ja alle Generationen an“, sagt die an der Sekundarschule Soest beschäftigte Deutsch- und Musik-Lehrerin. Der Wald lehre den Respekt vor der Natur, mache Beobachtung von Landschaft und Tieren möglich und sei „nie langweilig“.

Wer den Müssenberg bei Müschede erklimmt, kann sich später in das Gipfelbuch eintragen.
Wer den Müssenberg bei Müschede erklimmt, kann sich später in das Gipfelbuch eintragen. © Westfalenpost | Martin Haselhorst

Dieses besondere Gespür für den Wald will der SGV Müschede auch jungen Menschen vermitteln. „Wir haben auch den Anspruch der Waldpädagogik“, sagt Marion Pape. Gerade richtet die SGV-Abteilung in einem Bauwagen eine Art Waldlabor ein. Vor allem Kinder und Jugendliche sollen begeistert werden.

„Wir organisieren aber ein Programm für möglichst viele verschiedene Zielgruppen“, sagt die Müschederin. Mal eine Halloween-Nachttour, dann eine Kräuterwanderung oder Aktionen zum Nistkastenbau, mal eine Strecke für Senioren oder den schon seit 17 Jahren fest etablierten Wandermarathon über 42 Kilometer (in 2021 am 23. Oktober). Auch Mountain-Bike und Geocaching werden angeboten. „SGV ist viel mehr als Wandern“, sagt Marion Pape. Im Wald ist gemeinsam viel zu erleben.

Marion Pape SGV Müschede.
Marion Pape SGV Müschede. © Martin Haselhorst