Arnsberg. Die Stadt Arnsberg hat sich einer Erklärung gegen Antisemitismus angeschlossen. Bürgermeister Ralf Paul Bittner betont Engagement der Vereine.

Die Stadt Arnsberg schließt sich der Erklärung „Bürgermeisterinnen und Bürgermeister gegen Antisemitismus“ des American Jewish Committee Berlin an. Bürgermeister Ralf Paul Bittner hat die gleichnamige Erklärung – auch stellvertretend für die in Arnsberg engagierten Menschen, die sich gegen Antisemitismus einsetzen – unterschrieben.

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„Wir tragen als Stadt, aber auch als Gesellschaft, eine besondere Verantwortung dafür, uns gegen Antisemitismus auszusprechen. Deshalb bin ich sehr dankbar dafür, dass viele Vereine und Engagierte vor Ort Haltung zeigen und sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen“, betont Bürgermeister Ralf Paul Bittner, der zu diesem Anlass vom Jägerverein Neheim in die Alte Synagoge eingeladen wurde.

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Gemeinsam mit Oberst Heinrich Veh und Ehrenoberst Hubert Cloer (Vertreter des Jägervereins), Heimatforscher Werner Saure, Alicia Sommer (Historikerin und 2. Vorsitzende Heimatbund Neheim-Hüsten) und Stefan Wulf (städtische Fachdienstleitung Zuwanderung & Integration) bekräftigte er die Bedeutung, sich immer wieder entschieden gegen Diskriminierung egal welcher Art einzusetzen. „Uns ist es wichtig, dass sich die Menschen mit der jüdischen Geschichte und dem Thema Antisemitismus auseinandersetzen“, betont Heinrich Veh das Engagement, das den Jägerverein seit dessen Gründung prägt.

Neheimer Jägerverein erwirbt das Gebäude der Alten Synagoge

Im Jahr 2001 hatte der Verein das Gebäude der Alten Synagoge erworben – und würdigte damit zugleich das Wirken von Noah Wolff. „Er war unter anderem Mitbegründer des Jägervereins und ab etwa 1850 Vorsteher der jüdischen Gemeinde Neheims“, erläutert Hubert Cloer. Als „Haus Neheimer Jäger“ ist es heute der Mittelpunkt des Vereinslebens und kann – ganz im Sinne der Gründungsväter der „Jäger“ – von allen Neheimer Bürgern für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden, die Integration und Gemeinschaft fördern.

Dazu gehört es auch, die jüdische Geschichte Arnsberg sichtbar zu machen. Zu den engagiertesten Menschen vor Ort zählt Werner Saure, der als ehrenamtlicher Heimatforscher vor vielen Jahren damit begonnen hat, die Historie jüdischen Lebens in Arnsberg aufzuarbeiten. „Die Zeitzeugen werden immer weniger, weshalb es umso wichtiger ist, die Erinnerung an das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte zu bewahren“, so Werner Saure.