Neheim. Thorsten Vlatten übernimmt als Privatperson 50 % der Gesellschafter-Anteile bei Provita. Robert Mazur bleibt Mitinhaber und Geschäftsführer.

Thorsten Vlatten, geschäftsführender Gesellschafter des Gesundheits- und Seniorenzentrums am Bremers Park in Neheim, übernimmt als Privatperson 50 Prozent der Gesellschafteranteile an der Provita-Pflege-Konzern-Holding GmbH, zu der alle Gesellschaften dieser Gruppe gehören. Vlatten zeichnet spätestens ab 1. Juli 2021 als geschäftsführender Gesellschafter der Provita-Gruppe und wird Sprecher der Provita-Geschäftsleitung. Seine Leitungsfunktion und Mitinhaberschaft im Seniorenzentrum Bremers Park behält Thorsten Vlatten unverändert bei. Robert Mazur bleibt geschäftsführender Gesellschafter der Provita-Gruppe.

Keine Betriebsfusion

Mazur und Vlatten betonen, dass es sich um keine Betriebsfusion handelt. „Das Seniorenzentrum Bremers Park und Provita kooperieren künftig miteinander und schaffen so in der heimischen Region - im Raum HSK/MK/Kreis Soest - den mit Abstand größten Verbund reiner pflegerischer Leistungen“, sagen Mazur und Vlatten. Zu diesem Verbund gehören zwei stationäre Pflegeheime, vier Tagespflegen, drei Wohngemeinschaften und ein großer ambulanter Pflegedienst mit 90 Fahrzeugen. Insgesamt sind 370 Mitarbeiter und Auszubildende im Verbund tätig und versorgen insgesamt knapp 1800 Klienten.

Zwei familiengeführte Pflegebetriebe

Für Robert Mazur kam ein Verkauf von Provita-Gesellschafter-Anteilen an eine große Pflegeheim-Kette nicht in Frage. Daher betont er: „Das Gesundheits- und Seniorenzentrum Bremers Park sowie Provita sind familiengeführte Pflegebetriebe, die sich gut kennen und die hohe Empathie und Pflegequalität in den beiden Betrieben gegenseitig schätzen.“

Robert Mazur schätzt an Thorsten Vlatten die kaufmännische Expertise und Vlattens Erfahrungen aus überregionalen Verbandsarbeit für privat geführte Pflegeheime. In Vlattens Kenntnissen sieht Mazur eine ideale Ergänzung zu seinem Know-how, das er in seiner Aus- und Weiterbildung in der Kranken- und Altenhilfe gesammelt hat.

Der Verbund will auch weiter wachsen. „Wir wollen in Neheim ein weiteres Pflegezentrum errichten, wobei der Schwerpunkt auf ambulant und stationär vernetzter Palliativversorgung und einen neurologischen Bereich der Wachkomaversorgung als Alleinstellungsmerkmal in Neheim liegen soll“, berichtet Vlatten.

Zusammen mit Mazur geht Vlatten davon aus, dass der neue Pflegeverbund neue Stellen schaffen wird. Wegen Synergie-Effekten zwischen Seniorenzentrum Bremers Park und Provita müsse kein Mitarbeiter Angst um seinen Arbeitsplatz haben. Der Betrieb bei Provita und im Seniorenzentrum Bremers Park laufe wie bisher weiter.

Fachkräftesicherung

Angesichts rückläufiger Bewerbungen bei Neubesetzungen von Pflegefachkraft-Stellen wollen Vlatten und Mazur mit dem Pflegverbund eine gute Basis dafür schaffen, auch künftig weiterhin qualifiziertes Personal im Wettbewerb mit anderen Pflege-Anbietern zu gewinnen. „Wir wollen auch weiterhin unseren Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen bieten und zum Beispiel bei den vereinbarten Arbeitszeiten flexibel auf die Wünsche der Mitarbeiter eingehen“, betont Robert Mazur. So sei es zum Beispiel möglich, eine halbe Stelle in der stationären Pflege mit einer Teilzeit-Stelle in der Tagespflege zu kombinieren.

Flexible Arbeitszeitregelungen

Dabei könne man künftig auch zwischen den Häusern (Seniorenzentrum Bremers Park und Provita-Pflegeeinrichtungen) personell rangieren und erreiche so mehr Flexibilität, was durchaus auch von Mitarbeitern gewünscht werde, die vielleicht von der stationären in die Tagespflege wechseln wollen. „Im neuen Pflegeverbund können wir unseren Mitarbeitern bei Aus-, Fort- und Weiterbildung noch mehr bieten“, betont Vlatten. Aus Klientensicht ergibt sich eine enge Verzahnung der Versorgungsleistungen aus einer Hand, wodurch dann zum Beispiel beim Übergang von ambulanter zu stationärer Pflege ein guter Übergang geschaffen werden kann. Abschließend betonen Mazur und Vlatten: „Gegenüber den Kostenträgern und Behörden werden wir durch unsere künftige Marktstellung ganz anders wahrgenommen.“