Arnsberg/Sundern. Corona-Check: Ivonne Kraus (Arnsberg) und Natalie Lübke-Rüschenbaum (Sundern) schwimmen beim Zukunfts-Blick gegen den Strom.

„Wie blicken Sie insgesamt in die Zukunft?“ haben wir unsere Leserinnen und Leser gefragt. Von optimistisch (1) bis pessimistisch (5) hat unser „Corona-Check“ auch bei dieser existen­ziellen Frage seine Skala vorgegeben. Das Ergebnis hat sich sowohl in Arnsberg (2,91) als auch in Sundern (2,94) nahe der „goldenen Mitte“ eingependelt (weitere Zahlen dazu siehe Tabelle oben). In beiden Kommunen geht der Trend in dieselbe Richtung:

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Ältere (ü 60) sind optimistischer als Jüngere; und Männer sehen der Zukunft etwas positiver gestimmt entgegen als Frauen. Da trifft es sich gut, dass wir mit zwei „Powerfrauen“ ins Gespräch kommen konnten, die alle genannten Trends auf den Kopf stellen. Sie möchten die beiden Damen näher kennen lernen? Kein Problem, wir stellen Sie gern näher vor:

Die Eins auf der Skala im Visier

„Eher so Richtung Eins“, meint Ivonne Kraus mit Blick auf unsere „Zukunfts-Skala“. Die Tier-Physiotherapeutin mit eigener Praxis in Oeventrop ist beruflich abgesichert, hat ihre Arbeit den Pandemie bedingten Vorgaben angepasst: „Maximal eine Begleitperson bei jeder Behandlung, viele Kunden geben ihr Tier (meist ist es ein Hund) aber auch in meine Obhut und warten im Auto; Maskenpflicht, Hygiene – das Übliche“, schildert sie den Alltag.

Freut sich auf die Umarmung von Freunden  nach Corona: Tierphysiotherapeutin Ivonne Kraus, hier mit Patient „Falk“.
Freut sich auf die Umarmung von Freunden nach Corona: Tierphysiotherapeutin Ivonne Kraus, hier mit Patient „Falk“. © WP | Privat

Die Kundschaft sei sehr verantwortungsbewusst, lobt Ivonne Kraus, darum habe sie eher weniger Angst vor Ansteckung. Optimistisch stimmt sie auch die inzwischen erfolgte Erstimpfung ihrer Eltern. Stichwort „optimistisch“: Zu Beginn der Pandemie habe sie schon Zukunftsängste gehabt, erinnert sich die Oeventroperin zurück: „Wenn es Terminabsagen hagelt, fragst du dich schon – was kommt jetzt...“ Doch es kam nicht so schlimm wie befürchtet, auch, weil ein Ferienhaus, das sie gemeinsam mit einer Freundin erworben hat, bald zusätzliches Standbein ist: „Schon zu Pfingsten erwarten wir erste Gäste – und für die Sommermonate gibt es viele Buchungen.“

„Wir schauen, wie es kommt“, meint Ivonne mit Blick auf die nächsten Monate – und hat für die Zeit nach der Pandemie ein simples Beispiel, das ebenso optimistisch wie nachdenklich stimmt: „Die Umarmung eines Freundes wird dann so viel mehr wert sein als ein Zwei-Tages-Tripp in die USA...“

„Ganz klar bei Eins“ zielt auch Natalie Lübke-Rüschenbaum auf das obere Ende unserer Corona-Check-Skala – trotz ihres „Tanzes auf drei Hochzeiten“: Die „Powerfrau“ aus Sundern ist Yoga-Lehrerin mit eigenem Studio, führt gemeinsam mit ihrem Mann Christoph und Geschäftspartner Ralf Senger die „Metallwelt GmbH & Co. KG und erzieht zwei Söhne (9 und 16).

„Sportlich“ – schon ohne Corona; doch das Virus hat den Stressfaktor noch deutlich erhöht…

Yoga „draußen“ mit 20 Leuten möglich

„Es kann ja nur besser werden“, hat Natalie eine simple Erklärung für ihren Optimismus, der natürlich auch aus der Yoga-Quelle gespeist wird. Und die kann ab Freitag wieder sprudeln: „Nach Kontaktaufnahme mit dem Sunderner Ordnungsamt kann ich wohl ab morgen wieder mit 20 Leuten draußen Yoga machen“, so die Allrounderin, die aber auch weiterhin Onlinekurse anbieten will. Schöpft sie als „Yogi“ Kraft aus dem „Göttlichen“, wünscht sich Natalie Lübke-Rüschenbaum als Unternehmerin eine klare Linie von der Politik, damit die „Metallwelt“ gut durch die Krise kommen kann. Erst im März ist der Betrieb von Alt-Arnsberg an die Eickelstraße nach Bruchhausen umgezogen; mitten in der Pandemie ein mutiger Schritt. Da trifft es sich gut, dass auch Ehemann Christoph Rüschen-
baum Optimismus versprüht und ein „gutes Händchen“ für Investitionen hat. „Mein Mann ist wie ein Radar“, lobt Natalie ihren Christoph. Passend dazu: „Auch wenn man es nicht sieht: Wir lächeln glücklich hinter unseren Masken“, heißt es auf der Firmenhomepage: metallwelt.eu/

Gab’s auch mal Tränen hinter der Maske? „Natürlich habe ich mich ab und an gefragt ‘wie soll das bloß weitergehen’, sagt Natalie. Aber sie sei bisher aus jedem Loch wieder rausgekrabbelt. Frei nach Huub Stevens „Die eins muss stehen!“