Arnsberg/Sundern. Umfrage-Ergebnisse des Corona-Checks Arnsberg/Sundern zeigen die Zerrissenheit der Gesellschaft. Große Furcht vor Verödung der Innenstadt
Die Pandemie betrifft uns alle. Unsere Umfrage „Corona-Check“ zeigt auf, was das Virus mit den Arnsbergern und Sundernern gemacht hat, wie sie fühlen und denken. 1500 Menschen aus beiden Städten hatten sich beteiligt.
Auch interessant
Belastungsempfinden
Belastungen spüren wir alle, aber nicht jeder fühlt gleich. Und so empfinden die Sunderner Teilnehmer der Befragung die Pandemie auf einer Skala von 1 bis 5 im Durchschnitt als belastender (Wert 3,49) als die Arnsberger (3,40) und der Schnitt aller Befragten an allen WP-Redaktionsstandorten (3,42). 48,7 Prozent der Befragten Sunderner fühlen sich stark oder sehr stark belastet. In Arnsberg waren es 45,4 Prozent der Umfrageteilnehmer. Jeweils unter 20 Prozent fühlen sich gar nicht oder wenig belastet.
Auch interessant
Sorgen um Gesundheit
Als ein Sunderner Anfang März 2020 aus Ischgl zurückkehrte und als erster Coronafall im Kreis sogar angefeindet wurde, war das Virus für die meisten noch fern. Heute fühlen sich die Arnsberger (Durchschnittswert 2,99) und Sunderner (2,9) allesamt von Corona bedroht. Noch größer ist die Sorge um die Gesundheit der Eltern und Großeltern. Hier zeigt der Wert in Arnsberg (3,17) und Sundern (3,11) noch mehr Respekt vor den Folgen einer möglichen Erkrankung. Beim Thema Angst vor dem Virus spielen Geschlecht und Alter offenbar eine große Rolle: Die über 60-Jährigen sorgen sich in Arnsberg und Sundern deutlich mehr als die Jüngeren, Frauen zudem mehr als die Männer.
Auch interessant
Corona-Maßnahmen
Die Sunderner (3,09) und Arnsberger (3,22) betrachteten die getroffenen Maßnahmen zum Schutz gegen Corona als angemessen - zumindest im Durchschnitt. Im Detail zeigt sich aber die Zerrissenheit der Gesellschaft: 23,4 Prozent der Arnsberger und 18,8 Prozent der Sunderner sahen die Maßnahmen als nicht ausreichend an. Umgekehrt betrachteten sie 16,7 Prozent der Arnsberger und 18,0 Prozent der befragten Sunderner als zu hart.
Zukunftsängste
Sowohl die Sunderner als auch die Arnsberger sehen ihre Situation in beruflicher und finanzieller Hinsicht mehrheitlich unverändert. Jeweils rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben das an. Rund ein Viertel der Befragten in beiden Städten sahen ihre Lage aber als spürbar verschlechtert an.
Bangen um die Einkaufsstädte
Eine Sorge vereint - die Angst vor der Verödung der Innenstädte. Zwischen „minimal“ (1) und „extrem“ (5) drücken die Sunderner mit dem Wert 3,96 besonders große Befürchtungen aus, dass es in der Röhrstadt mit dem Einzelhandel weiter bergab gehen könnte. 44,3 Prozent gaben „extreme“ an. In Arnsberg mit der Einkaufsstadt Neheim ist der Wert 3,63 zwar auch gedämpft, zeigt jedoch etwas mehr Vertrauen in die Auferstehungskraft des Handels. Wirklich optimistisch sind hier aber auch nur 16,6 Prozent.