Arnsberg. Damit regiert die Stadt auf nachträgliche Wünsche aus der Bürgerschaft. Die erforderlichen Weichen sind bereits gestellt.

Der Beginn der Neugestaltung des bei Eltern und Kindern gleichermaßen beliebten Wasserspielplatzes an der Arnsberger Promenade wird sich verzögern.

Aber nicht, wie kolportiert, auf Grund von Planungspannen. Vielmehr hat das hier zuständige Grünflächenamt noch kurzfristig auf einen nachträglichen, aber wichtigen Wunsch aus der Bürgerschaft reagiert – und schafft nun einen barrierefreien Zugang für Kinder mit Behinderungen.

Corona hat das übliche Bürgerbeteiligungsverfahren verhindert

Wie berichtet, musste das Grünflächenamt von dem bislang bei derartigen Projekten angewandten Prinzip der Bürgerbeteiligung coronabedingt Abstand nehmen. So konnten Wünsche für die Neugestaltung des Wasserspielplatzes von Eltern und natürlich auch Kindern nicht in der gewohnten Form berücksichtigt werden.

Daher hatte die Stadt in unserem Bericht über den aktuellen Planungsstand auf die Möglichkeit hingewiesen, noch entsprechende Vorschläge und Anregungen im Rathaus einzureichen.

Bürgerwunsch: Zugangsmöglichkeit für auf den Rollstuhl angewiesene Kinder

„Und davon,“ sagt Verwaltungssprecher Frank Albrecht, „haben die Bürgerinnen und Bürger auch Gebrauch gemacht. Ein konkreter Wunsch betraf dabei die Zugangsmöglichkeiten von Spielgeräten auch für Kinder, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind.“ Ein Wunsch, der bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Grünflächenamtes sofort Gehör fand.

„Deshalb werden jetzt noch einmal die Spielmöglichkeiten für Kinder mit Behinderungen ganz direkt in die Planungen aufgenommen,“ so Albrecht. Was sich auch gut entwickele. Denn inzwischen sei bereits die mit dem Bau der individuellen Spielgeräte für den Wasserspielplatz beauftragte Firma nach den Umsetzungsmöglichkeiten für barrierefreie Zugänge befragt worden. Und die Antwort war positiv:

Die neue Gesamtplanung geht jetzt in die Vergabe

„Sowohl das geplante große Spielschiff, das Highlight des Platzes, als auch der Zugang zur Wasserspielanlage können barrierefrei hergerichtet werden,“ kann Frank Albrecht eine für Kinder mit Beeinträchtigungen und deren Eltern frohe Nachricht verkünden.

Dafür seien aber zwingend eine Umplanung der speziell für diesen Platz angefertigten Spielgeräte selbst und in Teilen eine Neuplanung hinsichtlich deren Platzierung auf dem Spielplatzgelände erforderlich gewesen. Die Gesamtplanung sei bereits neu kalkuliert worden und gehe jetzt in die Vergabe.

Ralf Schmidt: „Der Mehraufwand für die Barrierefreiheit ist uns die Sache wert“

„Die Chance, hier eine für alle Kinder nutzbare schöne Spielfläche entstehen zu lassen, ist uns den Mehraufwand bei der Planung und Finanzierung wirklich wert“, sagt Ralf Schmidt als Leiter des städtischen Fachdienstes „Grünflächen“. Zumal man sich auch darüber freue, trotz Corona bedingt weggefallener Bürgerbeteiligung nun auf dem Weg noch deren Wünsche einarbeiten zu können.

Interessant in diesen Zusammenhang: Bei den bisherigen Bürgerbeteiligungen in Sachen Gestaltung beziehungsweise Neugestaltung von Spielplätzen sei eine behindertengerechte Ausstattung nie ein Thema gewesen. Daher habe man nun als Stadt die entsprechenden Anregungen für den Wasserspielplatz auch dankbar angenommen.

Was um so einfacher gewesen sei, weil dies der Platz und dessen Spielgeräte auch ermöglichen würden. Ralf Schmidt: „Denn eine behindertengerechte Ausstattung lässt sich leider nicht auf allen Spielplätzen umsetzen.“

Die Stadt investiert seit geraumer Zeit verstärkt in das Wohl der Kinder

Wie mehrfach berichtet, investiert die Stadt seit geraumer Zeit verstärkt in das Wohl der Kinder – durch Herrichtung von Spielplätzen und der Außenbereiche von Kindergärten, die wie derzeit in der Kita „Kleine Strolche“ in Arnsberg und demnächst wohl im Kindergarten Holzen in naturnahe Bildungsräume verwandelt werden. So sollen Kinder spielerisch die Vielfalt der Natur schätzen und respektieren lernen.

Für die Neugestaltung des inzwischen 21 Jahre alten Wasserspielplatzes an der Promenade nimmt die Stadt rund 100.000 Euro in die Hand.