Arnsberg. Das Außengelände wird zum Bildungsraum, der zugleich das Stadtklima verbessern sowie Artenvielfalt von Insekten und Biodiversität fördern soll.

Auch wenn Corona und Wetter die unbeschwerte Nutzung derzeit eher unterbinden, können sich die Mädchen und Jungen der Kita „Kleine Strolche“ an der Arnsberger Straße „Zur Alm“ freuen: Die Stadt hat der Einrichtung ein neu hergerichtetes und erweitertes Außengelände spendiert. Und investiert damit weiter in die Zukunft von Kindern. Was aber noch nicht alles ist.

„Denn wir werden den gesamten Außenbereich der Kita neu anlegen,“ sagt Verwaltungssprecher Frank Albrecht auf Anfrage unserer Zeitung. Und das nicht etwa aus dem berühmten blauen Dunst heraus, sondern im Vorfeld habe es ein entsprechendes Beteiligungsprojekt mit Kita-Verantwortlichen und Eltern gegeben. Damit das Konzept auch passt und Wünsche hätten berücksichtigt werden können.

Kita „Kleine Strolche“: Das Spielen auf naturnahen Flächen steht im Vordergrund

So wurde im ersten Bauabschnitt das erweiterte Außengelände, erläutert Albrecht, zu einer Naturerlebnislandschaft gestaltet. Wie auch schon zuvor bei der Kita Familienzentrum Twiete und den neuen Kindertagesstätten „Pusteblume“ und „Krümelkiste“ im Stadtteil Hüsten.

„Das heißt, dass hier nicht Spielgeräte, die natürlich auch als Einzelgeräte vorhanden sind, sondern das Spielen auf naturnahen Flächen im Vordergrund steht.“

Der Bildungsraum „Außengelände“ soll die Vielseitigkeit der Natur erlebbar machen

Damit verwandelt die Stadt Arnsberg das Außengelände auch der „Kleinen Strolche“ in einen sogenannten Bildungsraum, in dem Kinder die Natur in ihrer ganzen Vielseitigkeit erleben sollen. Denn in derart gestalteten Geländen, so Frank Albrecht. „wird das selbstständige Spiel der Kinder möglich, die dabei ihre eigenen Ideen und Interessen umsetzen können.

So würden bei den Mädchen und Jungen Bildungsprozesse angeregt und herausgefordert. „Durch die Modellierungen und Anpflanzungen entstehen Räume für Bewegung, Ruhe, Geborgenheit, Spiel, Fantasie, Gestalten und natürlich Bewegung.“

Die Umgestaltung dient auch Erhalt der Artenvielfalt und Schutz der Biodiversität

Und ganz nebenbei als bewusst einkalkulierter Nebeneffekt für das Stadtklima: Durch das Anpflanzen von Wildstauden, das Anlegen von Blumenwiesen, Blühschotterrasen, Blühsäumen und das Pflanzen heimischer Sträucher werde an der Straße „Zur Alm“ eine Fläche von nach Abschluss aller Arbeiten 3000 Quadratmetern zu einem Paradies für Insekten. „Was dem Erhalt und der Steigerung der Artenvielfalt und dem Schutz der Biodiversität dient.“

Allein 3060 Wildstauden auf dem neuen Kita-Außengelände eingesetzt

Die städtische Kindertagesstätte „Kleine Strolche“ in Arnsberg.
Die städtische Kindertagesstätte „Kleine Strolche“ in Arnsberg. © Wolfgang Becker | Wolfgang Becker

Der aktuelle Stand der Dinge: Die Flächen am Neubauteil der Kita-Außenanlage mit einer Größe von etwa 2200 Quadratmetern sind bereits rundum fertiggestellt. Diese präsentieren sich aufgrund der Hanglage in ansehnlicher Terrassenform.

Hier wurden ganz frisch, so Albrecht weiter, 3060 Wildstauden gepflanzt und auf 1600 Quadratmetern Blühflächen, Blühsäume sowie Blumenwiesen ausgesät. Was nicht nur die Herzen der Kinder erfreuen wird, sondern auch viele Insekten. Allen voran die Bienen.

Auch Blumenwiese mit Obstbäumen

Damit aber nicht genug: Insgesamt sollen auf dem neuen Gelände der Kita „Kleine Strolche“ 47 Bäume gepflanzt werden, 30 davon sind bereits im neu angelegten Außenbereich eingesetzt worden. Frank Albrecht: „Auch damit wird Gutes für Insekten getan, in dem unter anderen Linden und Kirschen gepflanzt wurden.“ Zudem sei eine Blumenwiese mit sechs Obstbäumen - Apfel, Kirsche und Birne - angelegt worden.

Damit können sich die vielen „Kleinen Strolche“ - vermutlich aber eher die künftige Generation - schon auf viele leckere Obsternten freuen.