Arnsberg. Der Investor Windpark Klinksberg-Humberg GmbH hat in Arnsberg-Holzen eine erste Windenergieanlage errichtet – weitere könnten hinzukommen.

„Etappensieg“ für die „Windpark Klinksberg-Humberg GmbH“: Der Windenergie-Projektierer hat die erste von ursprünglich sieben im „Windpark Holzen“ geplanten Windenergieanlagen (WEA) errichtet (genauer Standort siehe Karte unten). Die insgesamt rund 200 Meter hohe „Mühle“ – sie war bereits im November 2019 vom Hochsauerlandkreis genehmigt worden – geht nun ans Netz.

Ein weiterer „Etappensieg“ für die zum weit verzweigten Windinvestorennetz des Bremer Unternehmers Dr. Gernot Blanke gehörende GmbH steht außerdem bevor:

Ein weiteres Windrad

Mit der „REG – Regenerative Energie-Gesellschaft mbH & Co. KG“ hat sich ein weiterer Projektierer für Holzen positioniert:

Die GmbH mit Sitz in Wangerland (Ostfriesland) hat beim HSK als zuständiger Genehmigungsbehörde bereits im Juni 2017 den Betrieb einer Windenergieanlage vom Typ Vestas V126 (Nennleistung 3300 kW, Nabenhöhe 137 m, Rotordurchmesser 126 m, Gesamthöhe 200 m) in der Gemarkung Holzen (Flur 10, Flurstück 19 – südlich Retringen, an der Kreisstraße 29 und der Grenze zum Märkischen Kreis) beantragt.

Für dieses Vorhaben ist u.a. eine Umweltverträglichkeitsprüfung erforderlich, die als unselbstständiger Teil des Genehmigungsverfahrens gilt.

Antrag und zugehörige Unterlagen dazu können von Mittwoch, 12. Mai 2021, bis Montag, 14. Juni 2021, auf der Internetseite des HSK https://www.hochsauerlandkreis.de/hochsauerlandkreis/buergerservice/bauen/wohnen/kataster/bekanntmachung-oeff eingesehen werden.

„Bei einer weiteren Anlage sind wir kurz vor Erteilung der Vollgenehmigung“, erklärt HSK-Sprecher Martin Reuther auf Nachfrage. Diese würde nur etwa einen Kilometer weiter nordwestlich errichtet und wäre ebenfalls eine „Vestas V117“.

Ob noch weitere Anlagen dieses Typs – Nabenhöhe 142 Meter, Ro­torradius 59 Meter, mit 3300 kW Leistung – hinzukommen, wird derzeit vor Gericht entschieden.

Rückblick: Dr. Gernot Blanke hatte im Mai 2015 die Genehmigung von insgesamt sieben WEA in einem „Windpark Holzen“ beantragt; das Hertener Planungsbüro „Naturwerk“ übernahm die Planung. Der Hochsauerlandkreis als zuständige Genehmigungsbehörde lehnte im September 2018 fünf der sieben beantragten Anlagen ab. Begründet wurde das seinerzeit u.a. mit zu nahem Heranrücken einiger WEA an vorhandene Wohnbebauung sowie an einen „BSN“ (Bereich für den Schutz der Natur – konkret ein Buchenwald). Auch die „Beziehungsebene“ der geplanten Standorte zum Kloster Oelinghausen mündete in den negativen Bescheid.

Der Standort der neuen WEA.
Der Standort der neuen WEA. © Funkegrafik | Aline Rinke

Doch die Windpark Klinksberg-Humberg GmbH klagte daraufhin am 18. Oktober 2018 gegen den HSK. Dieses Verfahren ist noch immer beim Verwaltungsgericht Arnsberg anhängig. Allerdings sei die Klage für eine der umstrittenen fünf WEA inzwischen zurückgenommen worden, so Martin Reuther. Darüber, wann das Gericht eine Entscheidung fällt, sei der Kreisverwaltung nichts bekannt.

Gericht will im I. Halbjahr 2021 urteilen

Die zuständige Kammer sei bemüht, das Verfahren im ersten oder zweiten Quartal 2021 einer Entscheidung zuzuführen, hatte die Pressestelle des Verwaltungsgerichts zuletzt auf Anfrage mitgeteilt.

Sollte der HSK Recht bekommen, stünde dem Windinvestor noch der Gang in die nächste, abschließende Instanz offen – beim Oberverwaltungsgericht Münster.

Mit zwei WEA müssen sich die Holzener also konkret „anfreunden“, ob weitere hinzukommen, bleibt abzuwarten; außerdem hat ein anderer Investor eine weitere WEA beantragt (siehe Infobox).