Arnsberg. Unsere Zeitung hat zur digitalen Diskussionsrunde eingeladen: Bürgermeister Bittner stellte sich den Fragen der Leserinnen und Leser.

Ein Versöhner macht sich Sorgen. Arnsbergs Bürgermeister Ralf Bittner bringt Menschen zusammen und strahlt grundsätzlich den Wunsch nach Harmonie aus. Das aber, was das Corona-Virus nach mehr als einem Jahr Pandemie nun aus seiner Stadt und ihren Menschen macht, bereitet ihm Kopfzerbrechen. Er fürchtet eine sich zunehmend spaltende Gesellschaft.

Am Montagabend hat sich Ralf Bittner in einem Livestream-Format den Fragen der Bürger gestellt.

Diskussion und Fragen

Unsere Zeitung hat die Menschen der Stadt eingeladen, mit dem Bürgermeister zu diskutieren, ihm Fragen zu stellen und in den Austausch zu kommen.

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Umgang mit Virus

Der Verwaltungschef hat einen Spagat zu machen. Corona und der Umgang mit dem Virus spalten die Gesellschaft. „Daran zerbrechen ja sogar Freundschaften“, sagt er. Innerhalb von wenigen Augenblicken werden an die Entscheider komplett andere Forderungen herangetragen: Schulen müssten sofort schließen. „Nein, sie dürfen gar nicht mehr zurückgefahren werden“, sagt der nächste. Der eine fordert ganz harte Kontrollen des Ordnungsamtes bis ins letzte Wohnzimmer hinein, der andere beschwert sich über die Beschränkungen generell. „Und hier geht es ja nicht nur um die Querdenker“, so Bittner. Der Streit um den richtigen Weg ist in der Mitte der Stadtgesellschaft angekommen und wird erbittert geführt.

Hass-Kommentare

Das spiegelt sich auch in der Schärfe der Diskussionen, dem harten Tonfall und Hass-Kommentaren in lokalen sozialen Netzwerken wider. „Das belastet mich wirklich sehr“, sagt Ralf Bittner. Der Bürgermeister und das städtische Management der Corona-Krise schnitten zwar in unserem kürzlich erhobenen Corona-Check im Vergleich zu den Landes- und Bundesebenen deutlich besser und tendenziell eher positiv ab, jedoch gibt die Stimmung spürbar. „Das merke ich täglich“, sagt Bittner.

Unser Livestream-Format will dazu beitragen, die Diskussionen zu versachlichen, Positionen auszutauschen, Bürgerinnen und Bürger zu Wort kommen zu lassen und zugleich die Sicht des Bürgermeisters auf den coronapsychischen Zustand seiner Stadt zeigen.

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