Arnsberg. Die „Notbremse mit Testoption“ im HSK ist gut gemeint, aber keine wirkliche Perspektive für den Handel, meint WP-Reporter Nicolas Stange.

Es ist leider wie so häufig in der Corona-Zeit: Die vom HSK-Landrat Dr. Karl Schneider beschlossene „Notbremse mit Testoption“ ist gut gemeint, macht es den Geschäften im Einzelhandel aber unnötig schwer. Das Ziel ist klar: Die Zahlen müssen runter. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die lokalen Händler brauchen eine Perspektive nach Monaten des Lockdowns. Da erscheint die Testoption auf den ersten Blick als einfachster gemeinsamer Nenner.

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Notbremse gilt im gesamten Hochsauerlandkreis.

Doch die Umsetzung ist für Kunden und Geschäftsinhaber zu umständlich. Das spontane Shoppen in der Neheimer Hauptstraße fällt weg: Wer einkaufen möchte, muss erprobt in der strategischen Planung sein und mindestens zwei Termine koordinieren: einen für „Click & Meet“ und einen für den Schnelltest – da ist Onlineshopping praktischer.

„Notbremse mit Testoption“ im HSK: Dem Handel fehlt die Lobby

Währenddessen macht sich Resignation hinter der Ladentheke breit: Öffnen, schließen, öffnen, schließen – das ewige Hin und Her zermürbt viele Händler. Viele sorgen sich um ihre Existenz und beklagen, dass das seit Anfang März bewährte Modell „Click & Meet“ ohne Test nicht fortgeführt wird. Mit der Terminvergabe hätten Inhaber den Besucherstrom unkompliziert regulieren und dadurch den Infektionsschutz einhalten können. Mehr Flexibilität beim Einkaufen schafft auch wieder mehr Anreize bei den Kunden.

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Doch die Politik bestimmt und die Händler schimpfen. Es scheint ihnen an einer starken Lobby zu fehlen – die Friseure haben es vorgemacht. Um dem Handel eine Perspektive bieten zu können, sollten alle Parteien nach einer gemeinsamen Lösung suchen.