Arnsberg/Sundern. Jetzt ist es Fakt: Ab Dienstag, 30. März, gilt die Corona-Notbremse auch im HSK. Das hat der Gesundheitsminister soeben verfügt.

War es bis Sonntagnachmittag nur Spekulation, kam am um kurz nach 16 Uhr die Gewissheit: Ab Dienstag, 30. März, gilt auch im HSK die Notbremse. Das wird Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann in einer Allgemeinverfügung den Kreis und die Kommunen mitteilen. Der Grund: Am dritten Tag in Folge überschritt der HSK am Sonntag beim Sieben-Tage-Inzidenzwert die 100er-Schwelle. Laut Robert-Koch-Institut stieg der Wert am Sonntag von 104,3 auf 112,4. Der Krisenstab des HSK vermeldete allein am Samstag und Sonntag 109 Neuinfektionen.

Notbremse und Ausnahmen

Arnsbergs Bürgermeister Ralf Bittner schaut besorgt auf die Zahlen - mit Blick auf die Infektionsrisiken und die Notbremse: „Wir werden am Wochenende und direkt am Montag am Ball bleiben“, sagte er noch gestern Morgen unserer Zeitung. Er ging da schon davon aus, dass am heutigen Montag die Geschäfte noch geöffnet bleiben können, weil die neue Corona-Schutzverordnung mit der „Notbremsen“-Regel ja erst ab Montag gelte und für den HSK erst ab Dienstag kommen würde. Das ist nun Fakt.

„Unser Krisenstab wird sich am Montag mit dem Kreis abstimmen, vermutlich wird es eine Telefonkonferenz geben“, sagt auch Stephan Urny vom Krisenstab in Sundern. Denn auch dort hat man Abstimmungsbedarf: „Die Ausführungsverordnung aus Düsseldorf ist erst am Freitagabend im Rathaus angekommen. Und da stand der HSK nicht drin, aber sie wird ja tagtäglich aktualisiert“, so Urny. Laut Corona-Schutzverordnung treten die verschärften Regeln im Einzelhandel (wieder Click und Collect), Museen und Sport erst ab dem zweiten darauffolgenden Werktag (das wäre der Dienstag), „frühestens aber am Tag nach der Bekanntmachung der Feststellung des Ministeriums in Kraft“. Das trifft nun beides zu.

Option Schnellteststrategie

Kreise mit besonderer Schnellteststrategie können Ausnahmeoptionen beantragen. Hierfür prüfe Bürgermeister Ralf Bittner derzeit, ob er eine Gruppe zur Konzeptweiterentwicklung und -umsetzung im Kampf um die Coronabekämpfung vor Ort zusammenstellen könne. Auch der Hochsauerlandkreis will sich an Montag mit dem Thema „Ausnahmeoption“ beschäftigen.

Nach der Ministerpräsidenten-Runde sollte erst allerorts ab 29. März wieder der Lockdown mit Stand vor

dem 8. März gelten. Am Freitagmorgen überraschte NRW-Gesundheitsminister Laumann aber mit der lokalen Notbremsen-Regelung mit Ausnahmeoptionen. Was bedeutet diese Entscheidung nun für den HSK? Zunächst einmal, dass hier auch ab Dienstag die Notbremse gezogen wird. Umgekehrt könnten sehr schnell wieder Öffnungen möglich sein, wenn der Wert fällt. Tatsächlich könnte es auch zu einem Jojo kommen - auf und zu und auf und zu...

Für die kommende Woche gibt es nach der neuen Corona-Schutzverordnung dennoch eine Hoffnung: Möglicherweise muss der Einzelhandel nicht komplett schließen. Der HSK kann sich für die so genannte Test-Option entscheiden. Das würde bedeuten: Dann wäre Click und Meet erlaubt - einen Termin zu vereinbaren und dann mit einer begrenzten Anzahl von Personen im Geschäft einzukaufen. Neu wäre jedoch, dass die Kunden ab der 100er-Inzidenz dafür einen 24 Stunden alten negativen Corona-Test mitführen müssten, ein Schnelltest wäre ausreichend.

Kreis prüft die Option

Wie Pressesprecher Martin Reuther auf Anfrage erklärte, wird sich der Hochsauerlandkreis am Montag mit der Option beschäftigen. Eine Tendenz wollte er noch nicht geben - jedoch: Zuletzt hatte sich der Hochsauerlandkreis als Modell-Region mit ähnlichen Bedingungen beworben. In Abstimmung mit dem NRW-Gesundheitsministerium könnte die Test-Variante schon Mitte der Woche in Kraft treten. Mit negativem Schnelltest dürften dann auch weiterhin Bibliotheken, Museen sowie zahlreiche körpernahe Dienstleistungen unter Auflagen genutzt werden. In Sundern nähert man sich auch beim Öffnen eines Testzentrums dem Ziel.

Kindersport in 10er-Gruppen

Auch bei einer Inzidenz über 100 im Kreis soll Freiluft-Kindersport (bis 14 Jahren) in Vereinen weiter möglich bleiben, dann aber nur in Zehner-Gruppen plus Übungsleiter.