Arnsberg/Sundern. Die Städte schlagen Standorte für Schnelltests vor, der Kreis prüft sie. Zur Debatte steht nun auch wieder eine zweite Impfstelle in Hüsten.

Impfungen und Tests sind aktuell die wichtigsten Faktoren in der Eindämmung des Coronavirus. Beides soll auch im Hochsauerlandkreis möglichst schnell ausgeweitet werden. Die Planungen im Kreishaus laufen, doch sie werden von einigen Faktoren ausgebremst. Kreissprecher Martin Reuther erklärt, wie es vor Ort weitergeht.

Vorschläge aus Arnsberg

Die Stadt Arnsberg hat dem Hochsauerlandkreis zwei mögliche Standorte für Schnelltestzentren in Hüsten und in Alt-Arnsberg vorgeschlagen, die bereits besichtigt wurden.

Bürgermeister Ralf Paul Bittner begrüßt und unterstützt ausdrücklich auch die vielen weiteren Initiativen in der Stadt, um die Corona-Teststrategie von Bund und Land in die Tat umzusetzen. Neben dem Testangebot in Neheim entstehe ein weiteres Testangebot in Alt-Arnsberg gemeinsam mit der Firma Hope.

Darüber hinaus hätten zahlreiche Apotheken aus der Stadt ebenfalls ihre Unterstützung signalisiert. Ziel ist es laut Bittner, die Testzentren möglichst dezentral in der Stadt zu platzieren.

„Wir arbeiten mit Hochdruck an der Organisation der Schnellteststandorte“, sagt Reuther. Die einzelnen Kommunen haben Örtlichkeiten für Schnelltests vorgeschlagen, die derzeit vom Kreisbrandmeister in Augenschein genommen und auf ihre Tauglichkeit geprüft werden.

Material für Tests fehlt

Im nächsten Schritt soll in den kommenden Tagen ausgewählt werden, wo tatsächlich Testzentren entstehen. Dabei kalkuliert der Kreis auch mit ein, wo Apotheken schon Tests durchführen und wo es private Initiativen gibt, zum Beispiel die im Neheimer Café Rex. Bis zum 15. März sollen die Kreise entsprechend der aktuellen Vorgaben für die nötige Infrastruktur gesorgt haben.

Auch das nötige Personal muss zügig bereitstehen. „Es werden Bundeswehrsoldaten in Sachen Schnelltests geschult, sie und Teams des Deutschen Roten Kreuzes wären dann bereit“, sagt Reuther. Doch etwas Entscheidendes fehlt: das Testmaterial. Bis Mittwochmittag sei dem Kreis nicht mitgeteilt worden, wann wie viel Material zur Verfügung gestellt werde. „Es gibt noch viele Fragezeichen“, so der Kreissprecher. Unklar ist bislang zum Beispiel auch, wie sichergestellt werden soll, dass jede Bürgerin und jeder Bürger nur die erlaubte Anzahl an Tests in Anspruch nimmt und nicht jeden Tag in einem anderen Testzentrum.

Gespräche mit Klinikum Hochsauerland

Die andere wichtige Säule in der Corona-Pandemie sind die Impfungen. Im Impfzentrum des Hochsauerlandkreises können aktuell weder alle Kapazitäten genutzt noch Berufsgruppen wie Erzieher ausreichend versorgt werden, denn es wird nicht genügend Impfstoff geliefert. Mit der Hoffnung, dass bald größere Mengen an Impfstoff bereitgestellt werden können und die Impfungen an Tempo aufnehmen, muss geplant werden, wer wann und wo geimpft werden kann.

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Dazu laufen nach Aussage des Kreises weiterhin Gespräche zwischen Landrat und Geschäftsführung des Klinikums Hochsauerland. Das Klinikum hatte angeboten, im klinikeigenen Impfzentrum in der ehemaligen Petrischule in Hüsten nach dem eigenen Personal auch Bürger zu impfen. Das sollte ab 1. April möglich sein. Nun will der Kreis allerdings abwarten, ab wann und in welchem Umfang tatsächlich in Hausarztpraxen geimpft werden wird, um dann noch einmal den Bedarf nach einer zweiten Impfstelle im Kreisgebiet zu überprüfen.