Neheim. Shoppen mit Termin ist in Neheim wieder möglich. So haben es die Händler erlebt – mit reguliertem Eintritt, Absperrband und Umluft-System.
Einkaufen in Geschäften vor Ort ist wieder möglich – muss aber gut geplant werden. Wer Schuhe, einen Ring oder Haushaltswaren kaufen möchte, muss vorher einen Termin vereinbaren. In der Neheimer Innenstadt hatten die ersten Läden am Montag wieder geöffnet. Sie waren seit Monaten geschlossen. Wir haben exemplarisch mit drei Einzelhändlern gesprochen, wie sie den Neustart mit den Kunden erlebt haben.
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Das Haushaltswaren-Geschäft Vehrenberg setzt auf ein Absperrband
Verängstigt habe eine Kundin ihren Kopf in den Laden gereckt, erzählt Thomas Dahlhoff. Mit seiner Frau Gabriele Vehrenberg-Dahlhoff führt er das Fachgeschäft für Schneid- und Haushaltswaren auf der Hauptstraße in Neheim. Ein Geschenk für den Enkel habe die Kundin gesucht – gegangen ist sie mit einem Termin für Samstag.
So sieht die Realität für die Einzelhändler in der Neheimer Innenstadt aus. „Es herrscht noch viel Verunsicherung“, sagt Thomas Dahlhoff. Sechs Kunden begrüßte er an diesem Montag zum Neustart im Geschäft – drei mit und drei ohne Termin.
Denn Vehrenberg hat sich auch für spontane Kundenbesuche gerüstet. Ein Absperrband soll die Laufkundschaft regulieren. Wer kommt, muss sich am Eingang die Hände desinfizieren und seine Kontaktdaten in eine Liste zur Nachverfolgung eintragen. „Wir sind jetzt in einer Lernphase und hoffen, dass wir bald wieder in den regulären Betrieb übergehen können.“ Für Thomas Dahlhoff und seine Frau seien perspektivisch drei Dinge für eine bedingungslose Öffnung des Einzelhandels erforderlich: Impfen, Testen und gegenseitige Rücksichtnahme. In kleinen Schritten müsse es jetzt wieder Richtung Normalität gehen. „Damit wieder mehr Leben in die Stadt kommt.“
Das Modegeschäft „GL“ hat ein neues Umluft-System
Über die sozialen Netzwerke hat Volker Leesberg, Geschäftsführer des Modegeschäfts „GL“, das Konzept „Click and Meet“ bereits beworben. Am Montag prangte es auch auf der Fensterfront des Ladens. „Ich war sehr erleichtert und habe laut aufgeschrien, als die Entscheidung kam, dass wir wieder öffnen dürfen“, erzählt Volker Leesberg.
Telefonisch und per Mail können Kunden nun einen Termin vereinbaren, um Schuhe, Jacken oder einen Anzug kaufen zu können. Diese seien derzeit besonders nachfragt.
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Sieben Kunden können nun wieder gleichzeitig shoppen. Dafür sorgen mehr als 300 Quadratmeter Ladenfläche, ein separater Ein- und Ausgang sowie ein erst kürzlich installiertes Umluft-System, das die Luft im Laden alle 60 Minuten austauschen soll. Mit Maske und Mindestabstand ist auch das persönliche Beratungsgespräch kein Problem mehr. „Wir kennen unsere Kunden.“
Der persönliche Kontakt ist uns deswegen sehr wichtig“, so Volker Leesberg. Für Murat Turan war der Einkauf erfolgreich – zwei Paar Schuhe und eine Übergangsjacke hat er eingekauft. „Ich habe die Schuhe am Sonntag beim Schlendern im Fenster gesehen und habe sofort einen Termin vereinbart.“ Alle paar Monate gehe er im Modegeschäft shoppen. Auf seinen nächsten Besuch möchte er bestimmt nicht mehr so lange warten.
Für den Juwelier Eiloff ist ein Termin Pflicht
Tim Eiloff ist zufrieden. Mit 15 vereinbarten Kundenbesuchen sind fast alle möglichen Termine an diesem Montag ausgeschöpft worden, so der stellvertretende Geschäftsführer des Juweliers Eiloff. Spontane Einkaufsbummel sind nicht möglich: Wer keinen Termin hat, steht vor einer abgesperrten Ladentür. Den Termin kann er dann für die kommenden Tage buchen. „Die Kunden sind sehr flexibel“, sagt er.
30 Minuten bis eine Dreiviertelstunde vereinbart der Juwelier mit dem Kunden – bei einer Beratung für den Ehering darf es auch mal eine Stunde sein. Tim Eiloff freut sich über die Öffnungsmöglichkeit: „Wir sind begeistert davon, dass es wieder losgeht und so ist es auch deutlich besser als vorher.“