Arnsberg/Sundern. Das Shoppen nach Termin ist nicht sexy, kann aber für den Moment eine Chance sein, meint Redakteurin Katrin Clemens.
Shoppen mit Termin, das soll bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 in den kommenden Wochen möglich sein. Sexy ist diese Lösung nicht. Nicht für Ladenbesitzer und nicht für Kunden.
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Die Einzelhändler haben einen enormen Organisationsaufwand und anders als etwa Friseure können sie die Zeiten schlechter planen. Ein Friseur weiß aus Erfahrung, wie lange ein Stuhl für Waschen, Schneiden, Föhnen in etwa besetzt sein wird. Aber wie lange wird wohl ein Kunde bleiben, der eine neue Jeans kaufen möchte? Greift sie zum Lieblingsmodell und ist nach zehn Minuten wieder weg? Möchte er mehrere Modelle anprobieren und vielleicht auch in Ruhe durchschauen, was die Frühjahrskollektion zu bieten hat?
Wer Wartezeiten für die folgenden Kunden vermeiden will, muss Puffer einplanen und im Zweifelsfall in der Zwischenzeit Tee trinken und an der Ladentheke abwarten, an der die Kasse dann eben wieder nicht klingelt.
Für die Kunden ist die Terminlösung auch weniger attraktiv. Spontanes Bummeln von Geschäft zu Geschäft mit Cappuccino in der Eisdiele zwischendurch ist weiterhin nicht möglich. Hinzu kommt bei dem einen oder der anderen sicherlich das Gefühl, auch etwas kaufen zu müssen. Das sehen die Händler wohl nicht unbedingt so, aber das reine Gefühl kann schon von einer Terminbuchung abhalten.
Händler brauchen aktuelle jede Hilfe
Und jetzt das ABER. Wir alle wünschen uns Corona weg und sämtliche Freiheiten zurück, klar. Die Lage ist aber eine andere. Und wenn Terminshopping möglich sein wird, dann ist es auch für uns alle eine Chance. Wir können sie nutzen, um die Händler zu unterstützen, deren Läden uns am Herzen liegen und die wir nach der Krise nicht missen möchten.
Neheim hat eine attraktivere Fußgängerzone als die meisten anderen Städte der Region. Wenn das so bleiben soll, brauchen die Händler jetzt jede Unterstützung, die sie bekommen können. Dazu zählt unter anderem auch unsere.