Arnsberg/Neheim. Im Klinikum Hochsauerland gibt es mittlerweile so viele Corona-Patienten, dass eine zusätzliche Station in Neheim der Isolation dient.

Die zweite Corona-Welle macht sich auch im Klinikum Hochsauerland deutlich bemerkbar.

Es können längst nicht mehr alle Corona-Patienten im Marien-Hospital Arnsberg versorgt werden. „Wir haben mittlerweile auch im Johannes-Hospital in Neheim Corona-Patienten, die wir auf einer Station isolieren“, sagt Geschäftsführer Werner Kemper. Die sogenannte ECMO-Therapie, bei der ein Gerät als Art künstliche Lunge außerhalb des Körpers im Falle eines Herz-Lungen-Versagens eingesetzt wird, werde im Walburga-Krankenhaus in Meschede durchgeführt.

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Das Gesundheitsamt des Hochsauerlandkreises bestätigt auf Nachfrage, dass es in den vergangenen Tagen einige Infektionen unter Mitarbeitern und Patienten des Klinikums Hochsauerland gegeben habe. Von einem Ausbruch will Geschäftsführer Kemper nicht sprechen, die Infektionsketten seien derzeit gar nicht mehr nachzuvollziehen und es sei damit zu rechnen gewesen, dass sich das Infektionsgeschehen in der Bevölkerung auch im Klinikum in Form von mehr Corona-Fällen zeigen würde.

Todesfälle vor allem unter Senioren

„Ich gehe davon aus, dass wir auf dem Höhepunkt der zweiten Welle sind“, so Kemper. In dieser Pandemie müsse überall mit Infektionen gerechnet werden, deshalb gebe es die hohen Hygienestandards. Die angespanntere Corona-Situation zeigt sich aber dennoch auch im Klinikum. „Wir haben regelmäßig leider auch Todesfälle zu beklagen, vor allem unter betagteren Patienten“, so Kemper.

Er schätzt, dass sich die Situation in den kommenden Tagen und Wochen wieder beruhigen werde. Alle medizinisch notwendigen Untersuchungen und Eingriffe würden weiterhin angeboten. „Wir bieten unser volles Programm an, weil ein Aufschieben im Zweifel auch einen Notfall erzeugen kann“, sagt der Geschäftsführer. „Es sollten auch die Vorsorgeprogramme nicht vernachlässigt werden, es macht keinen Sinn, wenn wir sie ein Jahr oder sogar länger aussetzen.“

Mitten in dieser Phase hat das Klinikum mit der Impfung der Mitarbeiter begonnen. Im eigens dafür eingerichteten Impfzentrum in der ehemaligen Petrischule in Hüsten sollten im ersten Zuge eigentlich 1350 Dosen verimpft werden - doch nun werden nicht alle angekündigten Lieferungen kommen und die Impfung stockt. Erst im Februar sollen die Impfungen in den Kliniken fortgesetzt werden können.

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