Sundern. Die erste Runde der Bürgermeisterwahl in Sundern ist gelaufen: Georg Te Pass und Klaus Rainer Willeke stehen in der Stichwahl.
Die erste Runde der Bürgermeisterwahl in Sundern ist gelaufen. Am Ende erreichten doch deutlicher als von einigen erwartet Klaus Rainer Willeke (von Grüne und FDP unterstützt) und Georg Te Pass (CDU) die Stichwahl. Amtsinhaber Ralph Brodel und Serhat Sarikaya (Bürger für Sundern) blieben abgeschlagen. Nach der Wahl sammelte unsere Zeitung Stimmen bei den Kandidaten. Das sagen Verlierer und Gewinner zum Wahlabend in der Röhrstadt.
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Sarikaya: „Ergebnis war ein Schock für mich!“
„Das Ergebnis ist wirklich ein Schock für mich persönlich, zumal ich in den letzten Wochen und Monaten ausschließlich positives Feedback bekommen habe und von Vielen, auch mir Fremden, als Favorit gesehen wurde“, so Serhat Sarikaya (BfS), „trotz der unzähligen Anfeindungen, der gezielt gestreuten Gerüchte, der Drohbriefe, der rassistischen Beleidigungen habe ich, davon bin ich fest überzeugt, einen sehr guten, sachlichen und fairen Wahlkampf bestritten“. Sarikaya verwies dabei auch auf einen Online-Teaser in unserer in der Nacht zu Samstag freigeschalteten Wahlblog, der Bezug auf die kurdischen Wurzeln, die SPD-Vergangenheit und die berufliche Laufbahn von ihm genommen hatte. Die Redaktion entschied sich nach wenigen Stunden dafür, diese Passagen an dieser Stelle herauszunehmen. Sarikaya zeigt sich enttäuscht: „Während Andere mit Schmutzkampagnen ihren Wahlkampf bestritten haben, sind die BfS und ich stets fair und sachlich geblieben“. Mit so einem Ergebnis habe aber schließlich so absolut Niemand in Sundern gerechnet. „Aber dennoch hake ich’s ab, es war eine wichtige Erfahrung, gar keine Frage. Ich schaue weiter nach vorne, jetzt erst Recht und bleibe weiter am Ball, nun als Mitglied des Rates der Stadt Sundern“, so Sarikaya.
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Willeke: „Der Wind hat sich gedreht“
Zuversichtlich und überaus zufrieden war natürlich Klaus Rainer Willeke, der zwischenzeitlich sogar auf die Direktwahl hoffen durfte. „Wir wollten, dass sich der Wind dreht, jetzt hat er sich gedreht. Wir müssten behämmert sein, wenn wir das nicht schaffen“, so Willeke am Sonntag. Schon am heutigen Montagabend berät das Kernteam, wie der Wahlkampf fortgesetzt werden soll. „Wir hoffen, in zwei Wochen stehen wir wieder hier“, so Willeke.
Te Pass: „Brodel und Blockade-Politik sind abgewählt“
Erstes Ziel erreicht: „Die positivste Botschaft an diesem Abend ist aber, dass Ralph Brodel abgewählt ist. Die Blockade-Politik der letzten fünf Jahre auch“, freut sich Georg Te Pass von der CDU. „Wir haben schon vorher daran geglaubt, dass ich in die Stichwahl komme. Doch die letzten fünf Stunden waren nervenaufreibend“, erzählt er.
Brodel: „Ich habe noch viel Urlaub“
Hörbar enttäuscht wirkte Amtsinhaber Ralph Brodel, als er am Sonntagabend die Redaktion für eine Stellungnahme zurückrief. „Die Demokratie und die Wähler haben entschieden“, gab er zu. Das sei zu akzeptieren. „Für viele waren die letzten Monate mit Schlagzeilen über am Ende nicht haltbare Vorwürfe wohl doch entscheidend“, verwies er auf den hohen politischen Druck und auch in den Raum gestellten Anschuldigungen, denen er in den vergangenen Monaten ausgesetzt gewesen war. Seine Sunderner Zeit werde er nun abschließen: „Ich habe noch viel Urlaub“, sagt er, „ich bringe jetzt noch zu Ende, was zu Ende zu bringen ist“.