Sundern. Lange Zeit so es aus, als würde Klaus-Rainer Willeke neuer Bürgermeister, doch am Ende geht er mit Vorsprung in die Stichwahl gegen Georg Te Pass.
Die Kommunalwahl in Sundern ist passé, wer Bürgermeister in Sundern wird, bleibt hingegen offen. Aber die Mehrheit der Wähler hat entschieden, dass es nicht Ralph Brodel sein wird. Er muss nach fünf Jahren im Amt den Sessel frei machen. Für wen, das werden die Wahlberechtigten am übernächsten Wochenende in einer Stichwahl entscheiden müssen.
Der Wahlvorstand in der Röhre machte es gestern Abend absolut spannend. Erst um 22.45 Uhr kam von dort das Ergebnis für die Bürgermeisterwahl und sorgte mit dem Ergebnis von 47,19 Prozent für Klaus-Rainer Willeke und 29,06 Prozent für Georg Te Pass, den Kandidaten der CDU, für die Besetzung der Stichwahl am 27. September. Wer dann die Nase vorn hat, ist noch offen.
Für das Wahlkampf-Team um Klaus-Rainer Willeke aus Hagen ein Grund zu großer Freude. Der Hagener Ratsherr Klaus Tolle, seit 2015 fraktionslos, kommentierte den Ausgang der Wahl, da sich Willeke in dieser Hinsicht zurückhielt. Der Chef der heimischen VHS hingegen zeigte sich im Garten des Hofcafés in der Röhre euphorisch, da er selbst nicht mit mehr als 40 Prozent gerechnet hatte: „Ich sah mich gleichauf mit Georg Te Pass“, meinte er. Aber auch Klaus Tolle lobte: „Bitte entschuldige, Klaus-Rainer, ich hatte Dich auch so um 40 Prozent gesehen.“
Bangen bis 23.20 Uhr
Bis zuletzt bangte man auch in der „Alten Bauernstube“ in der Mitte von Sundern bei der dort feiernden CDU: „Mehr als fünf Stunden warten auf den letzten Stimmbezirk ist nervenaufreibend nach einem langen
sechswöchigen Wahlkampf“, diktierte Georg Te Pass in die Blöcke der wartenden Journalisten. Er zeigte sich etwas enttäuscht, dass es nicht zu einer „3“ vorne gereicht hatte. Er werde nun mit seinem Wahlkampf-Team schon am Montag beraten. Er habe sich gefreut, dass es für die Stichwahl gereicht habe: „Ich bin ehrlich, ich habe vorher auch immer daran geglaubt.“
Großer Applaus brandete immer wieder aus dem Inneren des Lokals auf, wo die Spitze um Stefan Lange und Sebastian Booke die Tabellen beobachtete. Jedes der gewonnenen Direktmandate wurde mit viel Beifall und Schulterklopfen belohnt: Am Ende waren es 17, weitere Direktmandate erhielten Thomas Cramer (Grüne) in Hagen und Rüdiger Laufmöller (FDP), wie schon vor sechs Jahren, in Westenfeld.
Rat wird aufgestockt
Die Sitzverteilung sieht die CDU mit 16 bzw. 17 Ratsmandaten vorne, sie hat damit zum zweiten Mal nach 2014 keine absolute Mehrheit mehr, zweite Kraft bleibt die SPD mit sieben Sitzen, gefolgt von den Grünen mit fünf Sitzen (+2), der FDP und den Bürgern für Sundern mit jeweils vier Sitzen, ein Platz mehr im Rat als bisher. Kleinste Partei im neuen Rat wird die Partei „Wir sind Sundern“ mit zwei Sitzen.