Neheim. Vom Ruhrtalradweg aus sollen Radfahrer in diesem Sommer bequemer und sicherer von Neheim weiter in Richtung Möhnesee fahren können.

Wo aktuell noch Baufahrzeuge rollen, sollen es schon bald die Fahrradreifen tun: Ein Teilstück des Möhnetalradwegs in Neheim wird verlegt. Wer vom Ruhrtalradweg aus in Richtung Moosfelde und Möhnesee unterwegs ist, muss aktuell noch mehrfach die Flussseite der Möhne wechseln und außerdem eine S-Kurve passieren.

Hier ist die Gefahr einer Kollision groß: Diese kaum einsehbare S-Kurve wird in Zukunft nicht mehr Teil des Möhnetalradwegs sein.
Hier ist die Gefahr einer Kollision groß: Diese kaum einsehbare S-Kurve wird in Zukunft nicht mehr Teil des Möhnetalradwegs sein. © Katrin Clemens

Die war bereits mehrfach wegen der hohen Unfallgefahr kritisiert worden. Denn wer sie passiert, kann den Gegenverkehr erst sehr spät sehen. Bisher haben viele Radfahrer auf diesem Abschnitt lieber geschoben, mindestens aber langsam fahren und durch lautes Rufen oder Klingeln auf sich aufmerksam machen war bislang angesagt, um Zusammenstöße zu vermeiden. Das soll sich nun ändern. Eigentlich waren die Bauarbeiten schon für 2019 angekündigt, nun haben sie begonnen.

„Der neue Abschnitt des Möhnetalradwegs soll im Juni fertig werden“, sagt Hauke Karnath, Radverkehrsbeauftragter der Stadt Arnsberg. Dazu wird aktuell das neue Teilstück entlang der Möhne befestigt, vorbei an McDonalds und dem BJB-Gelände. Radfahrer fahren dort dann unter der Werler Straße hindurch.

Wo bis vor Kurzem eine Treppenanlage war, führt bald der Radweg entlang. Dazu mussten die Treppenstufen entfernt und das Gelände angepasst werden, damit Steigung, Breite und Durchfahrtshöhe passen. Eine maximale Steigung von drei Prozent ist eingeplant, damit der Weg auch barrierefrei ist. 230.000 Euro kostet die Maßnahme, die Stadt erhält dafür vom Land eine Förderung von 70 Prozent.

Arbeiten an der Jahnallee

„Im Radwegebau laufen aktuell drei große Projekte“, sagt Karnath. Neben der Verlegung des Möhnetalradwegs gehören Arbeiten am Ruhrtalradweg in Niedereimer und am neuen Radexpressweg dazu. Der Schnellweg soll in Zukunft von Voßwinkel bis in die Arnsberger Altstadt führen. Aktuell wird er im Bereich des Neheimer Freibads an der Jahnallee ausgebaut.

65 Kilometer von Brilon bis Neheim

Der Möhnetalradweg führt von der Möhnequelle in Brilon bis zur Mündung in die Ruhr in Neheim – dort laufen die Bauarbeiten.

Die Strecke ist insgesamt 65 Kilometer lang.

Am Möhnesee haben Radfahrer die Wahl, die Route entlang des Süd- oder des Nordufers zu fahren. Mehr Informationen zur Streckenplanung gibt es unter www.moehnetalradweg.de

700.000 Euro sind für den Ausbau eingeplant, mit 310.000 Euro kommt knapp die Hälfte mittels Fördergeldern vom Land. Die Förderquote ist dort geringer als beim Möhnetalradweg, weil die Jahnallee auch weiterhin von Autos befahren wird und kein reiner Radweg ist.

„Eigentlich war die Zielsetzung für den Abschnitt am Freibad Pfingsten, weil dann traditionell das Schwimmfest stattfindet, das aber in diesem Jahr ausfallen muss“, sagt Karnath. Nun dürfen Freibädern nach den neuen Lockerungsregeln ab dem 20. Mai wieder öffnen. Man wolle daher weiterhin bis spätestens Pfingsten, aber wenn möglich auch etwas eher fertig sein. In der zweiten Jahreshälfte folgt der nächste Bauabschnitt vom „1220“ bis zum Bahnübergang.

Auch interessant

In der Coronakrise seien mehr Menschen auf das Rad umgestiegen, wenn sie den öffentlichen Nahverkehr meiden wollten, beobachtet Karnath. Dadurch habe das Thema Radverkehr in der Stadt Arnsberg aus seiner Sicht noch einmal einen Schub nach vorn bekommen.