Arnsberg. Wenn es um Integration und Haltung gegen Rechts geht, ist Regierungspräsident Hans Josef Vogel schon immer ein Mann der klaren Kante.

Nach den Hanauer Morden besuchte Regierungspräsident Hans-Josef Vogel eine Shisha-Bar in Neheim.

Warum war Ihnen der Besuch so wichtig?

Ich wollte nachfragen, wie es dem Inhaber, Personal und Gästen geht nach den schrecklichen rassistischen Morden von Hanau. Und ich wollte Solidarität mit denen ausdrücken, die zurzeit rechtem Hass und rechter Hetze ausgesetzt sind.

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Sehen Sie Tendenzen rechter Gewalt in ihrer Heimatstadt Arnsberg, in der Sie viel für Integration getan haben?

Die Stadt – die Kommune und wir alle – müssen weitermachen. Immer wieder die Teilhabe der Menschen auch mit internationalen Wurzeln in und für Arnsberg nachfragen und unterstützen – zum Beispiel mit Räumen für ehrenamtliches und auch religiöses Engagement. Wir müssen als Arnsberger zusammenhalten.

Hans-Josef Vogel (3.v.l.) neben seiner Frau und dem Betreiber (rechts) in Neheimer Shishabar nach den Hanauer Morden.
Hans-Josef Vogel (3.v.l.) neben seiner Frau und dem Betreiber (rechts) in Neheimer Shishabar nach den Hanauer Morden. © privat

Was kann es aus Ihrer Sicht für politische Konsequenzen aus den Hanauer Vorfällen geben?

Wir alle können Hass und Hetze, Rassismus und Frauenfeindlichkeit im Alltag ächten. Der Mensch trägt Verantwortung nicht nur für das, was er tut. Er ist auch verantwortlich für das, was er nicht tut. Das gilt auch für Worte. Der Rechtsstaat muss Hass und Hetze ahnden und sich solcher Gewalt wie in Hanau mit aller Härte und Entschiedenheit entgegenstellen. Täuschen wir uns nicht, der Feind steht rechts und verspritzt sein tödlich wirkendes Gift in der Bevölkerung.

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