Hanau muss wachrütteln - zumindest alle die, die bislang noch nichts gemerkt haben. Rechte Gewalttaten - egal, ob organisiert oder verwirrte Einzeltat - haben ihren Nährboden in der Verharmlosung, fahrlässig benutzten Formulierungen oder Duldung von Grenzüberschreitungen. Und so ist es unerträglich, dass das fraktionsführende Mitglied der AfD im Arnsberger Stadtrat auch nach Hanau auf seiner Facebookseite noch Kreuzrittersymboliken mit Verweisen auf die Verteidigung des christlichen Abendlandes stehen hat. Da macht es die Sache nicht besser, dass die Seite ja nicht intensiv gepflegt wird und dass das „Anti Islam“-Titelbild mit schwertschwingenden reitenden Rittern irgendwann mal gegen das Motiv „Ritterkreuz und Kreuzfahrerhelm“ ausgetauscht wird. Der Social Media-Auftritt ist voll des Saatguts für rechte Gewalt. Auch das Motiv des Busses der Deutschen Fußballnationalmannschaft mit Erdogan-Konterfei und Schriftzug „Die Mannschaft des Sultans“ mag durch Meinungs- und Satirefreiheit gedeckt sein - alles als Gesamtpaket ist eines Mitglieds eines demokratischen Parlaments unwürdig.