Arnsberg. Kampf gegen Virus: 14 Betten auf Infektionsstation im Marienhospital Arnsberg mit Sicherheitsschleusen und Luftfilteranlagen werden vorgehalten.

Die Infektionsstation des Marienhospitals Arnsberg im Klinikum Hochsauerland sieht sich auf gegebenenfalls hier in der Region auftretende Erkrankungen mit dem Coronavirus vorbereitet. „Diese Station ist gerüstet für solche Fälle“, sagt Klinikumssprecher Richard Bornkeßel auf Nachfrage unserer Zeitung. Das Team in Arnsberg sei bei Bedarf voll einsatzbereit und „in der Lage mit diesem Virus befallene Patienten zu behandeln“. Aktuell, so Oberarzt Dr. Wolfgang Boos, am Mittwochnachmittag, seien aber noch keine Patienten mit dem Verdacht auf die Infektion mit dem sich von China aus ausbreitenden Virus in Arnsberg vorstellig geworden.

Modernste Einrichtung

Das Klinikum selber spricht von einer „nach modernsten Gesichtspunkten eingerichtete Infektionsstation“

mit 14 vorgehaltenen Betten. „Die Infektionsstation ist voll einsatzbereit und verfügt über die notwendigen hygienischen, medizinischen und baulich-technischen Voraussetzungen zur Versorgung von Patienten mit Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion und andere Infektionskrankheiten“, sagt Richard Bornkeßel. Das Team sei für außergewöhnliche Erkrankungsfälle geschult, wie sie durch hochansteckende oder gefährliche Erreger hervorgerufen werden können.

Die Infektionsstation ist in einem vom Haupthaus abgetrennten Gebäude, ist von außen nicht frei zugänglich und verfügt über Zimmer mit Sicherheitsschleusen für die Desinfektionsmaßnahmen sowie Luftfilteranlagen. „Es geht darum, die Infektionsketten zu durchbrechen“, sagt Dr. Wolfgang Boos. Im Klinikum Hochsauerland folgt man bei der Diagnostik und Behandlung von Patienten mit Verdacht auf das Coronavirus den Empfehlungen des Robert-Koch-Institutes (RKI), die wiederum auf aktuellen Mitteilungen der WHO basieren. „Daran anknüpfend wurden entsprechende Verfahrenspläne erstellt und mit den Teams abgestimmt, wie bei anderen Infektionskrankheiten auch“, erklärt Dr. med. Wolfgang Boos, Oberarzt der Klinik für Innere Medizin am Klinikum Hochsauerland am Marienhospital. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die Notfallaufnahmezentren. „Die Mitarbeiter dort sind auf das Thema Coronavirus vorbereitet und können auch Schnelltests und erste Befragungen durchführen“, erklärt Klinikum-Geschäftsführer Werner Kemper.

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Proben nach Berlin

Tritt ein Verdachtsfall auf, werden die betreffenden Patienten zunächst isoliert und symptomatisch behandelt. Alle Verdachtsfälle sind dem Gesundheitsamt zu melden. Um den Befund zu sichern, werden Proben genommen. Die Untersuchung der Proben erfolgt durch ein spezialisiertes Labor in Berlin. „Ob tatsächlich eine Infektion mit dem Coronavirus vorliegt, kann erst nach Vorliegen der Laborbefunde gesagt werden“, so Dr. Boos. Bisher mussten im Klinikum Hochsauerland jedoch noch keine Patienten mit Coronavirus versorgt werden. „Ob es soweit kommt, ist schwer zu sagen“, sagt Werner Kemper, „unsere Infektionsstation ist jedenfalls jederzeit betriebsbereit“. Qualifiziertes Personal könne bei Bedarf von anderen Standorten und Abteilungen flexibel zur Infektionsstation geordert werden.

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Dr. Boos warnt vor Panikmache ebenso wie vor dem Unterschätzen des Ansteckungsrisikos. „Es gilt für jeden einzelnen vorzubeugen und für uns als Klinikum, früh eine Ausbreitung zu verhindern.“