Arnsberg. Arnsbergs Altstadt soll attraktiver werden – für Touristen und Einheimische. Für entsprechende Baumaßnahmen gibt es jetzt einen ersten Zeitplan.

Die Neugestaltung der Arnsberger Altstadt rückt näher und wird konkreter. Jetzt haben Planer und Stadtverwaltung im Bezirksausschuss erklärt, welche Maßnahmen aus dem integrierten Handlungskonzept schon ab dem kommenden Jahr bis 2025 umgesetzt werden könnten. Nach bisheriger grober Schätzung liegen die Kosten für das erste Maßnahmenpaket bei rund elf Millionen Euro.

Temporäre Fußgängerzone auf dem Steinweg

Die Interessengemeinschaft „Steinweg/Alter Markt“ setzt sich für die Aufhebung der temporären Fußgängerzone dort sowie einen Tausch der Fahrtrichtungen auf Apostel- und Apothekenstraße ein. Die Mitglieder des Bezirksausschusses empfehlen dem Rat jedoch, das abzulehnen.

Die Verkehrsführung war wie berichtet bereits mehrfach Diskussionsthema in den politischen Gremien und Bürgerwerkstätten.

Die aktuelle Verkehrsregelung beruht laut Verwaltung auf einem Kompromiss von 2008 und auch das zuständige Planungsbüro für das neue Handlungskonzept hat sich nochmals damit befasst und empfiehlt, dies beizubehalten.

Die Stadtverwaltung beharrt auf der jetzigen Verkehrsberuhigung mittels temporärer Fußgängerzone – das sei zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität notwendig und auch angesichts der Außengastronomien und touristischen Ziele in der Altstadt sinnvoll.

Zur Verbesserung der Situation schlägt das Planungsbüro versenkbare Poller vor, die im Bereich Bömerstraße/Steinweg installiert werden sollen.

Die Stadt kündigt zudem verstärkte Verkehrskontrollen an, um „grobe Verstöße“, die es immer wieder gebe, vor allem am Wochenende zu ahnden.

Dabei wird mit Fördermitteln von rund acht Millionen Euro gerechnet. Ein entsprechender Antrag soll vor Ablauf der Frist Ende September eingereicht werden, der nötige Ratsbeschluss müsste nachgereicht werden. „Wir schlagen vor, zunächst die Maßnahmen in den Haushalt aufzunehmen, die 2020 oder 2021 begonnen werden sollen“, sagte Michaela Röbke vom zuständigen Fachbereich Planen, Bauen, Umwelt.

Untersuchung des Schlossbergs

Dazu gehören für das kommende Jahr eine bessere Parkregelung und Beleuchtung auf dem Steinweg sowie die Installation zusätzlicher Poller, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität auf dem Neumarkt sowie erste Planungen für den Vollausbau der Klosterstraße.

2021 sollen Entwürfe für einen Veranstaltungsbereich an den Ruhrterrassen und die Weiterführung der Promenade entstehen, der Radverkehr über die Jägerbrücke soll verbessert werden und Bewohner der historischen Altstadt sollen über ein Fassadenprogramm die Option bekommen, Arbeiten an ihren Häusern fördern zu lassen. Die Stadt denke darüber nach, das Gebäude am Neumarkt zu erwerben, in dem der Kunstverein ansässig ist, sagte Röbke. Eine politische Diskussion darüber steht noch aus.

Zudem soll der Schlossberg 2021 archäologisch untersucht werden und ebenso dessen Anbindung an das Kloster Wedinghausen. Angedacht ist zunächst ein Shuttle, das Bürger und Touristen hinauf auf den Schlossberg bringen soll. Dazu will die Verwaltung Gespräche mit Verkehrsunternehmen aufnehmen.

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Längerfristig empfiehlt Hans-Joachim Hamerla vom Büro ASS aus Düsseldorf weiterhin eine Art Aufzug hinauf auf den Schlossberg. Ein ähnliches Projekt hat das Büro bereits in Altena verwirklicht.

Zweite Phase beginnt 2026

Ein solcher Aufzug würde – sofern er beschlossen wird – in die zweite Umsetzungsphase des integrierten Handlungskonzepts fallen. In den Jahren 2026 bis 2030 sollen dann weitere Maßnahmen umgesetzt werden, für die mehr als 25 Millionen Euro an Kosten anfallen würden – neben der Aufwertung des Schlossbergs etwa auch die energetische Sanierung des Alten Rathauses und die Aufwertung des Alten Markts.

Konkret ausgearbeitet werden sämtliche Maßnahmen noch einzeln, für viele gibt es verschiedene Optionen und daher bislang nur grobe Kostenschätzungen und Zeitpläne. Politisch geht es in diesem Herbst darum, das Handlungskonzept weiter auf den Weg zu bringen und zu verfolgen. Dazu hat der Bezirksausschuss mehrheitlich seine Empfehlung an den Rat gegeben. Der tagt am 9. Oktober.