Neheim. . Die Stadt Arnsberg sucht nach weiteren Lösungen, um die hohen Kosten für die geplante Rathaussanierung wieder zu senken.

Die geschätzten Kosten für die geplante Sanierung des Rathauses waren zuletzt auf 39,5 Millionen gestiegen. Jetzt sucht die Verwaltung nach Sparmöglichkeiten. Erste Maßnahme: Ein Teilabriss des Flachtrakts und günstigere Türschloss-Systeme sollen die Kosten um rund 750.000 Euro senken.

Eigentlich hatte der Flachtrakt neben dem Hauptgebäude ebenfalls saniert werden sollen, doch der Gebäudeteil, in dem sich das Foyer und die Sitzungssäle befinden, soll jetzt komplett abgerissen und auf gleicher Grundfläche neu errichtet werden. Das sei günstiger als eine Sanierung, mit den Richtlinien vereinbar und zudem könne man so die gewünschte Funktionalität ohne Kompromisse erreichen. Das erklärten Bürgermeister Ralf Paul Bittner und Kollegen aus der Stadtverwaltung jetzt bei der Präsentation der aktuellsten Pläne.

„Wir suchen immer nach Möglichkeiten, wie wir die Kosten im Griff behalten können“, sagte Bittner, schließlich gehe es um Steuergelder. Doch er betonte auch, dass es schwierig sei, gegen die steigenden Kosten im Baugewerbe anzusparen. Die hatten die ursprüngliche Kostenschätzung um etwa sieben Millionen Euro in die Höhe getrieben.

Nun sollen bei jedem weiteren Planungsschritt zusätzliche Einsparpotenziale gesucht werden. Die Senkung um 750.000 Euro solle also nur ein erster Schritt sein. „Es ist eine positive Meldung, auch wenn die Summe vielleicht erst einmal nicht so hoch erscheinen mag“, meint Bittner. „Es ist ein Schritt in die richtige Richtung.“

Bürgerzentrum mit Bistro

Mit dem Teilabriss des Flachtrakts ist auch eine klarere Trennung zwischen Verwaltung im hohen Gebäude sowie Sitzungssälen, Bürgerzentrum und Kantine beziehungsweise öffentlichem Bistro im benachbarten Trakt vorgesehen. „Das Bürgermeisteramt wird an der Schnittstelle sitzen“, erklärt Bittner. „Das spiegelt diese Teilung, aber gleichzeitig auch den Zusammenhalt wider.“ All das seien noch einmal „wesentliche Änderungen“, so Planungsdezernent Thomas Vielhaber.

Für die Sanierung des Rathauses und des umliegenden Areals rechnet die Stadt laut Haushaltsplan bisher mit Fördermitteln von insgesamt 15 Millionen Euro. Ein entsprechender Förderantrag ist eingereicht und es gab Gespräche im Ministerium in Düsseldorf, die der Bürgermeister als „konstruktiv und wohlwollend“ bezeichnet. „Wir hoffen, dass wir im Juli Bescheid wissen, ob beziehungsweise wie wir in die Förderung aufgenommen werden“, erklärt Stadtentwicklerin Michaela Röbke.

Baubeginn soll 2021 sein

Im kommenden Jahr wird die Sanierung weiter geplant werden müssen, angestrebter Zeitraum für den Umzug der Verwaltung ist derzeit Herbst 2020, Baubeginn wäre dann 2021. Man versuche, diese Termine weiter nach vorne zu ziehen, jedoch sei das nur möglich und sinnvoll, wenn alle Bauabschnitte aufeinander abgestimmt sind.

Wie der Verwaltungstrakt am sinnvollsten aufgeteilt und gestaltet werden kann, soll in einem sogenannten „Flächenworkshop“ geklärt werden. Eine offene, transparente Gestaltung ist gewünscht, jedoch müssen die knappen Flächen auch sinnvoll ausgenutzt und Räume für vertrauliche Gespräche geschaffen werden.

Ein neuer Platz für das Archiv ist schon gefunden: Es wird in den alten Güterschuppen am Bahnhof untergebracht, nicht nur als Zwischenlösung, sondern auch langfristig. Etwa viereinhalb Regalkilometer werden in begehbaren Boxen innerhalb der alten Schuppen untergebracht, um das richtige Klima zu gewährleisten.

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