Hüsten. . Stadt prüft, ob neben Arnsberger Tafel und Rathaus-Archiv auch eine Veranstaltungsstätte Platz in Hüstener Güterschuppen finden kann.

Die Idee klingt charmant: Die Arnsberger SPD brachte die Nutzung des ehemaligen Güterschuppens am Bahnhof Neheim-Hüsten auch als Veranstaltungsstätte ins Spiel und stellte einen entsprechenden Prüfantrag an die Verwaltung. Die will Möglichkeiten zur Umsetzung dieser Idee zwar weiter untersuchen, machte im Kultur- und Sportausschuss nun aber auch klar, dass große Teile der umzubauenden Schuppenfläche bereits für eine Nutzung der Arnsberger Tafel und auch des Stadt-Archivs benötigt werden.

Insbesondere die jetzt noch im vor der Sanierung stehenden Rathaus auf der anderen Ruhrseite in Neheim im Keller lagernden Akten- und Dokumentenberge brauchen Platz. Das Umbaukonzept des Rathauses hat den bislang nämlich nicht vorgesehen.

„Das alte Rathaus ist pickepacke voll mit Akten“, sagt Stadtarchivar Michael Gosmann im Ausschuss. Das Endarchiv der Verwaltung habe einen nicht unerheblichen Raumbedarf. Das Archivgesetz erlaube das einfache Wegwerfen nicht. Um den Papierbergen Herr zu werden, muss genau geschaut werden, was aufbewahrt werden muss und was nicht. „Dafür wird jede Akte in die Hand genommen und bewertet“, erzählt Michael Gosmann, „vieles ist aber auch schon verschimmelt und nicht mehr zu retten“. Der Stadtarchivar spricht von rund zwei Kilometer Regalfläche für die Alt-Akten. Hinzu kommt, dass auch das historische Archiv aus den Nähten in Arnsberg platzt. Daraus ergebe sich, dass der Stadtarchivar rund 20 Prozent der Fläche des Güterschuppens für sich brauchen wird. Vorher müsse das Gebäude aber noch „ertüchtigt“ werden. Es muss gesichert und zudem klimatisch für das Lagern der Dokumente ausgestattet sein. Bedachungen, Isolation und Türsysteme seien dafür nötig. Die Statik des Güterschuppens sei hingegen schon jetzt für eine Archivlagerung hervorragend geeignet.

Peter Kleine, Fachbereichsleiter Kultur und Sport, sieht dennoch Möglichkeiten für „eventuell einen kleinen multifunktionellen Bereich“, der auch eine Open-Air-Fläche mit einbinden könnte. „Dafür bräuchte es aber ein vernünftiges Betreiberkonzept“, so Peter Kleine. Ausschussvorsitzender Peter Blume warnte davor, eine neue auch Folgekosten verursachende Veranstaltungsstätte in Konkurrenz zur Kulturschmiede zu schaffen.