Neheim. . Laut aktueller Schätzung würde der geplante Rathaus-Umbau knapp 40 Millionen Euro kosten. Der Bürgermeister will eine Senkung erreichen.
Heller, moderner, energieeffizienter soll das Rathaus in Zukunft sein. Diese Ziele haben allerdings auch ihren Preis, die neueste Kostenschätzung liegt bei knapp 40 Millionen Euro. Inklusive Arbeiten auf dem Außengelände sind das etwa sieben Millionen Euro mehr als laut der letzten Schätzung.
Der grobe Zeitplan
2018 haben sich die Planer nach Abschluss des Architektenwettbewerbs damit befasst, wie der ausgewählte Entwurf umgesetzt werden kann.
2019 sollen die Pläne konkretisiert, die Kosten möglichst noch einmal reduziert und Fördermittel beantragt werden. Außerdem ziehen dann die ersten Mitarbeiter um.
2020 soll die eigentliche Bauphase starten, um 2022 das neue Rathaus einweihen zu können.
„Das ist momentan der Stand und damit sind wir auch nicht zufrieden“, sagt Bürgermeister Ralf Paul Bittner. Aufgabe zum Start in das neue Jahr müsse daher sein, Möglichkeiten zu finden, um die Kosten noch einmal zu senken. Dass eine Investition in das 1968 errichtete Gebäude dringend notwendig sei, um sich für die Zukunft aufzustellen und attraktivere Arbeitsplätze und Begegnungsmöglichkeiten für Bürger zu schaffen, stehe außer Frage.
Der aktuelle Stand der Planung
Nach dem Architektenwettbewerb und dem Vergabeverfahren ist der ausgewählte Entwurf bereits verändert worden, um Kosten einzusparen. So wird auf die Dachterrasse, eine Tiefgarage und eine Photovoltaik-Anlage in der Fassade verzichtet. Aktuell laufen die ersten Vorplanungen, in die auch neue Erkenntnisse aus Bauwerksuntersuchungen aufgenommen werden.
So hat sich zum Beispiel gezeigt, dass die Sicherung der Statik des Gebäudes aufweniger ist als zunächst angenommen und dass in der Garage im Untergeschoss am Boden gearbeitet werden muss. Dort hat die Chloridbelastung durch Streusalze, die im Winter von den Autoreifen abfallen für eine Korrosion in der Bausubstanz gesorgt.
Die Kosten für den Umbau
Der Zustand des Bauwerks sorgt für einen Teil der zusätzlichen Kosten von rund sieben Millionen Euro, zudem ist die Stadt wie private Häuslebauer von Kostensteigerungen im Baugewerbe betroffen.
In den zuständigen Gremien solle im kommenden Jahr noch einmal an der Kostenschraube gedreht werden, so die Verwaltung, die Preissteigerungen allerdings müssen eingeplant werden. Ein Teil der Kostensteigerungen ist auch dadurch begründet, dass sich die Stadt in der Energieeffizienz des Gebäudes noch einmal höhere Ziele gesteckt hat. Dieser künftige Standard wiederum soll später einen Tilgungszuschuss der KfW-Bank einbringen. Zudem rechnet man mit rund 15 Millionen Euro an Fördermitteln für den Umbau, der Förderantrag soll im neuen Jahr eingereicht werden.
Die nächsten Schritte
Einige Proben sind im Gebäude bereits genommen worden, umfassende Boden- und Schadstoffgutachten stehen als einer der nächsten Schritte noch an. Parallel zur Überarbeitung des Entwurfs der Architekten muss die Übergangslösung geplant werden, damit alle 300 Mitarbeiter während der eigentlichen Umbauphase arbeiten können. Als Ausweichquartiere dienen die ehemalige Realschule in Neheim, die ehemalige Ruhrschule in Hüsten und angemietete Räume im innogy-Gebäude.
Die Beteiligung der Bürger
Den Baufortschritt sollen Bürger und Mitarbeiter möglichst transparent verfolgen können, dazu plant die Stadt verschiedene Aktionen: Unter anderem soll eine Webcam so installiert werden, dass jeder online auf die Baustelle schauen kann, auch öffentliche Führungen soll es während der Bauphase geben. „Es soll ein Projekt sein, bei dem auch die Bürgerinnen und Bürger mitgenommen werden, ein gemeinsames Projekt für die ganze Stadt“, so das Ziel von Bürgermeister Bittner.
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