Niedereimer. . Peter Hering erfährt mit seinem Vorhaben großen Zuspruch. Auch erste Unternehmen sagen ihre Unterstützung zu.

Er setzt sich weiter unverdrossen für die würdige Wiederherrichtung der Gedenkstätte an der ehemaligen B 7 im Niedereimerfeld für die am 10. Juli 1979 im Dienst erschossenen Arnsberger Polizeibeamten Bernd Korb und Michael Gödde ein: Peter Hering aus Niedereimer.

Der Tatort an der ehemaligen B 7. Dort soll die Gedenkstätte auf Initiative von Peter Hering wieder hergerichtet werden.
Der Tatort an der ehemaligen B 7. Dort soll die Gedenkstätte auf Initiative von Peter Hering wieder hergerichtet werden.

Mit der Wiederherrichtung verbunden sein soll auch der Bau einer kleinen Brücke über den Obergraben des Perstorp-Zulaufs (wir berichteten). Und Herings Zuversicht wächst, dass dieses Projekt zu realisieren ist.

Zuspruch von Bürgern

Diese Zuversicht kommt nicht aus dem hohlen Bauch heraus. Im Gegenteil. Seit der Vorstellung seiner Idee in unserer Zeitung

Wir sollten den Menschen danken, die uns helfen

1 Wie beurteilen Sie als oberster Polizei-Dienstherr die Initiative Peter Herings?

Michael Gödde und Bernd Korb waren Angehörige unserer Polizeibehörde. Für den damals noch jungen Hochsauerlandkreis war es ein schreckliches Ereignis: Ein Mensch beendete das Leben von zwei jungen Polizisten und zerstörte die gemeinsamen Träume der Angehörigen und Freunde.

Ich kann mich nur den Worten des damaligen Innenministers Dr. Hirsch anschließen: „Sie haben ihr Leben in Erfüllung ihrer Pflicht verloren. Darum geht ihr Schicksal uns alle an!“

2 Kann der Hochsauerlandkreis oder die Polizei Unterstützung leisten oder Türen öffnen für die Denkmal-Neugestaltung?

Nach der Neugestaltung bzw. Unterbrechung der Straße finden heute nur noch wenige Menschen den Weg zum damaligen Tatort. Deshalb haben wir uns damals dazu entschlossen, die Gedenktafel abzubauen.

Die Bronzetafel hat einen würdigen Platz vor der Polizeiwache in Hüsten gefunden. Hier erinnert sie täglich die Besucher und Beamten an die Gefährlichkeit des Polizeiberufes. Sollte tatsächlich eine Brücke über den Graben gebaut werden, so werden wir mit Sicherheit eine würdige Lösung finden, um an den schrecklichen Tag im Juli 1979 zu erinnern.

3 Wie schätzen Sie persönlich die Gefährdungslage von Polizeibeamten, Wehrleuten und Rettungskräften in heutigen Zeiten ein?

Leider steigen in den letzten Jahren die Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte in Deutschland an. Mit normalen Verstand lässt sich das wohl nicht erklären. Wir sollten den Menschen, die uns helfen, danken. Glücklicherweise sind bislang schwere Verletzungen oder Todesfälle die absolute Ausnahme.

erfährt Hering - selbst ehemaliger Polizeibeamter - nicht nur großen Zuspruch aus der Bevölkerung, sondern er kann bereits Erfolge vorweisen: Die ersten Unternehmen haben auf sein persönliches Vorsprechen hin ihre Unterstützung für das Projekt erklärt.

Unternehmen ziehen mit

Wie das Arnsberger Unternehmen „Metallwelt“, das bereit ist, ein Kreuz aus Edelstahl - dauerhaft unverrottbar und vandalismussicher - beizusteueren. Wie der Gartenbetrieb Krass (Niedereimer).

„Chef Johannes Krass hat mir Hilfe mit seinem Personal, seinen Gerätschaften und seinen persönlichen Einsatz bezüglich einer gärtnerisch dauerhaften Gestaltung des Gedenkstein-Umfeldes zugesagt. Ohne Geldauflage.“

Ein weiteres Metall verarbeitendes Unternehmen wolle zudem den Bau der Brücke unterstützen. Die Gestaltung des Gedenksteins selbst soll dagegen der Polizei vorbehalten sein.

Andreas Merita berechnet ehrenamtlich Brücken-Statik

Gerade der Brücke misst Hering große Bedeutung zu. Denn diese „schöne Verbindung“ von Niedereimer zum Ruhrtalradweg bzw. zum Nachbarort Bruchhausen werde, und da sei er absolut sicher, viele Spaziergänger und Radfahrer anlocken. Und damit die Gedenkstätte wieder ins Bewusstsein der Menschen rücken.

Todesschütze: Suizid nach weiterer Straftat

Michael Gödde (26) und Bernd Korb (27) wurden am 10. Juli 1979 gegen 0.41 Uhr von dem belgischen Berufssoldaten Jean-Luc Rikir (18) mit einem Schnellfeuergewehr erschossen.

Die Beamten hatten den Militärjeep, mit dem Rikir aus der Jägerkaserne ausgebrochen war, u.a. wegen eines defekten Scheinwerfers stoppen wollen.

Rikirs Tatmotiv: „Ich war das Leben leid, alle waren schlecht zu mir, ich musste etwas tun.”

Rikir wurde nach Jugendstrafrecht zu 10 Jahren Haft verurteilt. Nach einer weiteren Verurteilung in Belgien beging er in Haft Suizid.

Auch das ist schon geschehen: Dipl.-Ingenieur Andreas Merita vom SGV Bruchhausen hat die Statik für eine Brücke über den Perstorp-Obergraben berechnet, nach dem er vor Ort die erforderlichen Vermessungen vorgenommen hatte. Auch dies ehrenamtlich.

Ortstermin mit Bittner

Die Zuversicht auf Realisierung der erstmals in der Dorfkonferenz Niedereimer vorgestellten Idee zieht Hering aber auch daraus, dass es bald einen Ortstermin mit Bürgermeister Ralf Paul Bittner geben soll. „Der genaue Termin steht allerdings noch nicht fest.“

Was aber schon jetzt feststeht: Peter Hering wird nicht aufgeben.