Arnsberg/Sundern. . Trauriger Vorfall in Sundern erschüttert Einsatzkräfte. Orkantief hinterlässt abgedeckte Dächer am Karolinenhospital und Schützenhalle Rumbeck.

Ein tragischer Vorfall überschattet alle Folgen des Orkantiefs „Friederike“ in Arnsberg und Sundern. Ein 51-jähriger Hachener Feuerwehrmann starb während eines Einsatzes. Der Mann brach bei Räumarbeiten zusammen, konnte zunächst reanimiert werden, verstarb dann aber im Krankenhaus. Im Sunderner Rat wurde am Donnerstag ein Gedenkmoment zu Ehren des Verstorbenen eingelegt. Tief betroffen zeigte sich Stadtbrandmeister Frank Siedhoff, „Ich hoffe, dass so etwas nie wieder vorkommt“, sagte er, „aber das ist jetzt für uns traurige Realität“,

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Bis dahin waren Straßensperrungen, umgekippte Bäume und abgerissene Bedachungen die Spuren gewesen, die der Orkan „Friederike“ in Arnsberg und Sundern hinterlassen hatte.

Krankenhausbetrieb läuft weiter

Gegen Mittag wurde das Dach des Karolinen-Hospitals des Klinikums Arnsberg in Hüsten auf einer Fläche von geschätzt 300 Quadratmeter beschädigt. Teile der Dachfläche wurden abgedeckt. Personen kamen nicht zu schaden. „Die Höhe der Sachschäden kann derzeit noch nicht beziffert werden“, so Richard Bornkessel, Sprecher des Klinikums. Das Klinikteam sicherte zunächst mit eigenen Kräften die Schäden am Haus und im Umfeld. „Der Krankenhausbetrieb läuft weiter und auch die Notfallversorgung bleibt aufrechterhalten“, so Bornkessel. Patienten mussten nicht verlegt werden. Seit dem späten Nachmittag war auch der Haupteingang des Krankenhauses wieder zu benutzen. Auch die zwischenzeitlich umgeänderte Verkehrsführung am Haus lief wieder normal.

KLAKAG-Karneval nicht gefährdet

Geschockt war die Schützengesellschaft Rumbeck-Stadtbruch. Auch hier hoben sich rund 150 Quadratmeter Dach ab. In die Halle, in der schon für die Karnevalssitzung der KLAKAG alles aufgebaut war, drang Wasser ein. „Die Veranstaltung wird aber stattfinden können“, sagte Schützenoberst Martin Freimuth, „das kriegen wir hin“. Schon am Freitag soll das Dach provisorisch repariert werden.

Ochsenkopf und Hellefelder Höhe gesperrt

Der Ochsenkopf und die Hellefelder Höhe zwischen Arnsberg und Sundern mussten früh gesperrt werden. Hier fielen gleich mehrere Bäume auf die Straße.

  • In Arnsberg und Sundern wurden gegen 11 Uhr alle Einsatzkräfte der Löschgruppen mit ­Sirenenalarm zu den Wachen ­gerufen.

  • Schon früh hatte die Feuerwehr Arnsberg einen Meldekopf an der Ruhrstraße eingerichtet und alle Einsätze koordiniert. Bis 18 Uhr, als sich die Lage normalisierte, waren 127 Einsätze gezählt worden. Vor allem umgestürzte Bäume hielten die Einsatzkräfte im gesamten Stadtgebiet auf Trab. 235 Einsatzkräfte aus allen Einheiten der Stadt waren unterwegs. „Es war richtig, dass vorher so gründlich gewarnt wurde“, so Sprecher Udo Schütte.

    Sunderner System bewährt sich

    In Sundern gab es bis zum späten Nachmittag 52 Einsätze: „In 90 Prozent der Fälle waren es umgestürzte Bäume“, berichtet Sprecher Jürgen Voss. Gut war, dass die Wehrleitung um Frank Siedhoff ebenso wie die Arnsberger Kollegen schon am Mittwoch den Einsatz vorbereitet hatte. Kurz 11 Uhr wurden dann 250 Wehrleute im ganzen Stadtgebiet in die Gerätehäuser gerufen. „Ab da haben wir in Sundern autark gearbeitet“, sagt Siedhoff.

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    Die HSK-Leitstelle gab die jeweiligen Einsätze direkt ins Feuerwehrgerätehaus, dort wurden die Einsätze an die einzelnen Löschgruppen verteilt. Zum Einsatz kam dabei eine von Frank Siedhoff erarbeitete Software, die es im Lagezentrum in der Settmecke vereinfacht, den Überblick bei der Vielzahl der Einsatzorte zu behalten.. Ziel war es Donnerstag, so weit wie möglich, die Zufahrten zu den Ortsteilen frei zuhalten. Komplett gesperrt war die Straße von der Sorpe nach Mellen: „Zu gefährlich, dort zu arbeiten“, so Siedhoff.