Arnsberg. . Mit der Entscheidung der Arnsberger Stadtwerke wird die Innenstadt an Montag bereits vom Schwerverkehr entlastet.

Das ist ein wichtiger Baustein für die Neuausrichtung des Gewerbegebietes „Zu den Werkstätten“ hinter dem Bahnhof und für die Entlastung der Arnsberger Innenstadt:

Am kommenden Montag, 16. Oktober, wird die neue Ruhrbrücke, die das Gewerbegebiet mit B 7 / A 46 verbindet, für den Verkehr freigegeben.

Auf offizielle Freigabe wird verzichtet

Der Zielverkehr kann anrollen.
Der Zielverkehr kann anrollen. © Ted Jones

„Wir verzichten aber auf eine offizielle Freigabe, weil wir insgesamt in diesem ersten Bauabschnitt noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen haben,“ erklärte Wolfgang Schomberg als Stadtwerke-Verantwortlicher für unter anderem Straßen- und Brückenbau.

So würden am Montag die letzten auf der Brücke noch fehlenden Fahrbahnmarkierungen „unter Verkehr“ aufgetragen.

Alte Zufahrt ins Gewerbegebiet wird zur Fahrradstraße

Fertiggestellt sind dagegen bereits die Verkehrsinsel auf der B 7 / Uentroper Straße und die Straße „Zu den Werkstätten“ bis in Höhe Schrotthandlung Ritschny, die in das Gewerbegebiet hinein und auch zu den künftigen Park&Ride-Plätzen führt.

„Allerdings fehlen dort noch die Bäume zur Begrünung. Und auch an den Park&Ride-Plätzen wird noch gearbeitet.“

Damit mit dem Brückenschlag über die Ruhr auch das zweite wichtige Ziel, nämlich die Entlastung der Innenstadt, erreicht werden kann, wird das kurze, verengte Straßenstück vom Bahnübergang bis zur Einmündung in die Straße „Zu den Werkstätten“ als Fahrradstraße ausgeflaggt.

„Einfahren mit Pkw dürfen dort nur noch Anlieger“

Ein Fahrradfahrer „testet“ schon einmal vorab. Der Zustand der Privatgebäude im Hintergrund ist vielen ein
Ein Fahrradfahrer „testet“ schon einmal vorab. Der Zustand der Privatgebäude im Hintergrund ist vielen ein © Ted Jones

„Einfahren mit Pkw dürfen dort nur noch Anlieger.“ So soll ausgeschlossen werden, dass Ortskundige dieses Teilstück als Abkürzung nutzen.

„Denn wir wollen mit der Brücke Innenstadt, Clemens-August-Straße und den Bahnhofsvorplatz vom Lkw-Verkehr entlasten,“ stellt Schomberg unmissverständlich klar.

Breiter Bürgersteig dient auch der Verkehrslenkung

So wird es aussehen: Die alte Zufahrt über die Bahnlinie wird zur Fahrradstraße. 
So wird es aussehen: Die alte Zufahrt über die Bahnlinie wird zur Fahrradstraße.  © Sascha Kertzscher

Diese Unterordnung des Straßenabschnitts wird auch durch den 1,75 Meter breiten Bürgersteig markiert, der von der Brücke bis in das Gewerbegebiet durchgezogen ist und damit zugleich eine Funktion als Verkehrslenkung besitzt.

Denn der Bürgersteig hebe sich durch die Pflasterung nicht nur sehr deutlich von den asphaltierten Straßen ab, „sondern er läuft auch mit einer leichten Absenkung direkt an der Einmündung in die Straße ,Zu den Werkstätten’ über die Fahrradstraße.“

Alte Zufahrt wird ab Montag komplett gesperrt

Die künftige Fahrradstraße, über die bislang das gesamte Gewerbegebiet erschlossen worden war, wird ab kommenden Montag komplett gesperrt. „Die Fahrbahn wird ebenfalls erneuert und auch mit einem Bürgersteig versehen.“

Damit ist die neue Brücke nun die alleinige Zufahrt ins Gewerbegebiet.

Ersten Bauabschnitt möglichst noch in 2017 beenden

Brückenbau-Fördermittel aus „Stadtumbau West“

Der erste Spatenstich für die neue Ruhrbrücke erfolgte am 29. Oktober 2015.

Die Brücke gilt als Schlüsselprojekt für die erfolgreiche Entwicklung des Gewerbegebietes.

Der Brückenbau ist mit 1,4 Mio. Euro veranschlagt, 60 v.H. kommen aus dem Fördertopf „Stadtumbau West“.

Wolfgang Schomberg hofft darauf, dass dieser erste Bauabschnitt zur besseren Erschließung und zur Umwandlung des großen Areals in einem modernes Gewerbegebiet noch in diesem Jahr komplett abgeschlossen werden kann. „Schließlich hat es lange genug gedauert.“

Aus den verschiedensten Gründen: So waren vorab auf der Fläche, die bis in die 1920er Jahre große Eisenbahnwerkstätten der Reichsbahn beherbergte, eine Altenlastenuntersuchung und grünes Licht vom Kampfmittelräumdienst erforderlich.

Ehemalige Privatstraße bereitet viele Probleme

Besondere Probleme, sagt Schomberg habe aber die Straße „Zu den Werkstätten“ bereitet. „Das war bis zum Erwerb durch die Stadt eine Privatstraße, an der jeder Anlieger gemacht hat, was er wollte.“

Die Beseitigung dieser privaten Eingriffe habe sehr viel Zeit verschlungen.