Arnsberg. . Geht es so gut weiter wie bisher, wird die neue Ruhrbrücke zwischen Gewerbegebiet „Zu den Werkstätten“ und Uentroper Straße noch vor der Zeit fertig.

  • Fertigstellung Anfang Dezember oder eher
  • Folgebauabschnitt noch in 2016 möglich
  • Erschließung im Gewerbegebiet läuft parallel

Wenn das mal keine gute Nachricht ist: Die Arbeiten am Brückenschlag zwischen dem Gewerbegebiet „Zu den Werkstätten“ bzw. dem Arnsberger Bahnhof und der Uentroper Straße/A 46 verlaufen derart reibungslos, dass die Planer in den Stadtwerken Arnsberg sogar mit einer erheblich früheren Fertigstellung rechnen.

„Auf der Baustelle jedenfalls läuft alles bestens. Wir sind der Zeit voraus,“ erklärt Wolfgang Schomberg als Verantwortlicher für den Straßen- und Brückenbau auf Anfrage unserer Zeitung. So gehe er nach aktuellem Stand davon aus, dass die Arbeiten nun bereits Anfang Dezember abgeschlossen werden können. „Vielleicht sogar noch eher.“ Ursprüngliches Ziel war die Fertigstellung der Brücke erst zum Jahresende.

Hat dieser neue Fahrplan Bestand und die Witterung macht mit überraschenden Frosteinbrüchen keinen Strich durch die Rechnung, könnten dann auch die nachfolgenden Arbeiten wie der verkehrliche Anschluss der neuen Ruhrbrücke an die Uentroper Straße vorgezogen werden.

Die Brückenschalung jedenfalls ist bereits fertig „und auch Spannung auf der Brücke“, sagt Schomberg. Spannung? Wie bei allen Brückenbauten handelt es sich bei diesem Projekt ebenfalls um eine Spannbeton-Brücke - in diesem Fall mit sogenannter nachträglicher Vorspannung. Was bedeutet, dass ein dünn gezogener Stahl durch freie Kanäle - praktisch wie Leerrohre - geschoben und dann mit speziellen und leistungsstarken Pressen straff gezogen wird und so Spannung entsteht.

Spannung ist auf der Brücke

Diese „Leerrohre“ werden im nächsten Schritt mit einem besonderen Beton verpresst, nach dessen Aushärtung wird der noch immer von den Pressen gehaltene Stahl freigegeben, so dass sich die auf dem Stahl lastende Spannkraft auf die Brückenkonstruktion überträgt. „Das ist jetzt passiert und auch alle tragenden Elemente sind eingebaut.“ Diese Arbeiten werden übrigens nach strengen Auflagen durchgeführt und für das Straffen des Stahls ist sogar ein Spannprotokoll anzulegen. Damit alles seine nachweisbare Richtigkeit hat - für ein sicheres Bauwerk.

Blick über die im Bau befindliche Ruhrbrücke in Richtung Bahnhofsgebäude Arnsberg.
Blick über die im Bau befindliche Ruhrbrücke in Richtung Bahnhofsgebäude Arnsberg. © WP

Im nun anstehenden Arbeitsgang, erläutert Wolfgang Schomberg, werden die sogenannten „Kappen“ - Fachjargon für die Randeinfassungen der Brücken - geschaffen, an denen später die Geländer befestigt und die als Fußgänger- und - je nach Breite - auch als Radwege genutzt werden können.

Ist der Brückenschlag abgeschlossen, geht es an die verkehrliche Anbindung an die Uentroper Straße. „Läuft es weiterhin so gut,“ sagt Schomberg, „rechne ich damit, dass wir mit diesem Bauabschnitt sogar noch in 2016 beginnen können. Die entsprechenden Aufträge dafür jedenfalls sind bereits vergeben.“

Parallel zum Brückenbau läuft die Straßenerschließung im Gewerbegebiet hinter dem Arnsberger Bahnhof. „In diesem Zuge werden dort auch alle Versorgungsleitung für Gas, Strom, Wasser und Internet sowie die Kanäle neu verlegt.“ Ziel sei, die Erschließung sowie unter anderem auch den Bau der dort im hinteren Bahnhofsbereich vorgesehenen „Park & Ride-Plätze“ Mitte 2017 abzuschließen. „Dann haben wir ein Projekt beendet, dass sich sehen lassen kann. Denn das Gelände wird so niemand mehr wiedererkennen.“

Erschließung Mitte 2017 erledigt

Mit Abschluss der Arbeiten bzw. mit Freigabe der Brücke werden Bahnhof und Gewerbegebiet direkt an die dann für Fahrzeuge nur noch schlappe zwei Kilometer entfernte Autobahn angeschlossen. „Dadurch wird die Innenstadt mit Sicherheit vom Verkehr deutlich entlastet. Aber auch Fußgänger und Radfahrer müssen keine Umwege mehr nehmen.“

Mittel aus Förderprogramm „Stadtumbau West“

Auch der Bau der neuen Ruhrbrücke - erster Spatenstich war am 29. Oktober 2015 - erfolgt im Zuge des Förderprogramms „Stadtumbau West“.

Die 56 Meter lange Brücke gilt als Schlüsselprojekt für die erfolgreiche Entwicklung des Areals hinter dem Bahnhof zu einem hochwertigen Gewerbegebiet.

Sie erhält zwei Fahrspuren sowie einen Radweg und eine Abbiegespur zur Uentroper Straße.

Der Brückenbau ist mit 1,4 Mio. Euro veranschlagt, 60 v.H. kommen aus dem Fördertopf „Stadtumbau West“. Der Anteil der Stadt liegt bei 560.000 Euro.

Heute, Dienstag, informiert sich die „CDU vor Ort“. Treffen dazu ist um 17 Uhr an der Brücke (Bahnhofseite). Interessierte sind willkommen.