Arnsberg. . Die Entscheidung, ob die Birkenpfadschule geschlossen werden soll, dürfte noch einige Zeit erfordern. Viele Fragen sind noch ungeklärt.
Viele Arnsberger setzen sich für den Erhalt der von der Schließung bedrohten Birkenpfadschule ein:
Dienstagnachmittag wurde im Kinder- und Jugendtreff Gierskämpen eine entsprechende Liste mit 584 Unterschriften an den zuständigen Fachbereichsleiter der Stadtverwaltung, Michael John, übergeben.
Wie berichtet, befürworten Schulleitung und Schulkonferenz im Schulverbund Johannesschule die Aufgabe des Teilstandortes Birkenpfad. Das letzte Wort darüber hat die Politik.
Thema aus dem aktuellen Sitzungslauf herausgezogen
Ursprünglich sollte das Thema Dienstagabend im Bezirksausschuss beraten werden. Doch der Fachbereich Schule, Jugend und Familie hat nach gemeinsamen Überlegungen mit dem derzeitigen Leiter der Verwaltung, Kämmerer Peter Bannes, das Problemfeld aus dem aktuellen Sitzungslauf herausgenommen.
„Weil es uns angesichts der vielen offenen Fragen unmöglich ist,“ so Michael John auf Anfrage unserer Zeitung, „dieses Thema schon jetzt umfassend in einer Sitzungsvorlage darzustellen.“
Was passiert mit Kindertreff und OGS-Mitarbeiterinnen?
Immerhin, so John, müsse bei einer möglichen Schließung auch die Zukunft des Kinder- und Jugendtreffs Gierskämpen analysiert werden.
Denn eine Standort-Aufgabe könne Auswirkungen auf diese Einrichtung als Träger des Offenen Ganztages (OGS) am Birkenpfad haben. Zudem sei zu klären, was bei einer Schließung mit den OGS-Mitarbeiterinnen passiere.
Auch Gebäudefrage muss geklärt werden
Ein weiteres Problem: die Gebäudefrage. Schließlich müssten bei einer Auflösung des Verbundes alle 302 Schulkinder - 213 Johannes, 89 Birkenpfad (Stand 1. Oktober 2016) - an einem Standort konzentriert werden. Wunsch der Schulleitung wäre dafür die Nutzung der jetzt noch von der auslaufenden Realschule belegten Theodor-Heuss-Schule.
„Ein einfacher Umzug,“ erläutert Michael John, „kann aber nicht erfolgen, weil eine Grundschule ein anderes Raumprogramm erfordert als eine Real- oder Hauptschule.“
Umzug in Heuss-Schule erfordert Umbau der Räume
Daher sei bei einer solchen Lösung zunächst ein Umbau der Fachräume erforderlich. Und damit könnte ein Umzug erst für das Schuljahr 2018/19 erfolgen.
Grundsätzlich aber, sagte John bei der Annahme der Unterschriftenliste, sei es technisch kein Problem, die Birkenpfadschule fortzuführen.
Der dort in drei Räumen aufgetretene Schimmelbefall sei in zwei Räumen bereits behoben, in einem dritten, einem kaum benutzten Kartenraum, würden die entsprechenden Arbeiten folgen.
Gemeinsam getragene Lösung wäre erstrebenswert
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Diese vielen offenen Fragen rund um eine mögliche Schließung des Teilstandortes Birkenpfad gelte es zunächst sauber im Detail zu klären, um eine belastbare Vorlage für die politischen Gremien zu Papier bringen zu können.
„Dabei würde es Sinn machen, wenn es in eine gemeinsame Fahrtrichtung gehen würden.“ In anderen Worten: eine von allen getragene Lösung.
Eltern erfahren erst aus der Zeitung von Überlegungen
Wie berichtet, hält die Schulleitung eine Zusammenlegung in der Theodor-Heuss-Schule aus pädagogischen und organisatorischen Gründen für sinnvoll. Dieser Sichtweise hat sich auch die Schulkonferenz/-pflegschaft angeschlossen.
Für Verärgerung gesorgt hatte allerdings im Vorfeld, dass betroffene Eltern von den Schließungsüberlegungen erst aus der Zeitung erfahren hatten.
Förderverein befürchtet Nachteile für das Quartier
Auch der Förderverein „Kinder- und Jugendtreff Gierskämpen“ als OGS-Träger am Birkenpfad fühlt sich vor den Kopf gestoßen. „Mit uns hat darüber vorab niemand gesprochen,“ so dessen 2. Vorsitzende Erika Hahnwald.
Der Förderverein befürchtet bei einer Teilstandort-Schließung und der Aufgabe des Prinzips „Kurze Wege für kurze Beine“ erhebliche Nachteile für das gesamte südliche Stadtquartier mit vielen sozial schwachen und bildungsfernen Familien sowie gravierende Probleme für den Kinder- und Jugendtreff.
SPD hat bereits Widerstand angekündigt
Die SPD hat bereits ihren Widerstand gegen eine solche Schließung angekündigt. Sie will den Erhalt dieser „überschaubaren, wohnungsnahen Stadtteilschule“.