Arnsberg. . Die SPD will die drohende Schließung des Schulstandortes verhindern. Die Schulleitung setzt dagegen auf nur noch einen Standort.
- Für wohnungsnahe Stadtteilschule
- SPD plant Gespräch mit allen beteiligten Gruppierungen
- Schulpflegschaft stimmt für Aufgabe
Der SPD-Ortsverein Arnsberg lehnt eine Schließung der Grundschule Birkenpfad ab. Der Grundsatz „Kurze Beine, kurze Wege,“ den die Arnsberger SPD immer vertreten habe, sei gerade für die Errichtung der Birkenpfadschule von entscheidender Bedeutung gewesen.
Die Schulpflegschaft und Schulkonferenz dagegen hat sich einstimmig für die Schließung ausgesprochen.
SPD befürchtet Verlust des „familiären“ Charakters
Die SPD will aber dennoch für den Erhalt kämpfen. Auch weil die Birkenpfadschule„eine überschaubare, wohnungsnahe Stadteilschule ist“. Relativ kleine Klassen ermöglichten dort die optimale Förderung jedes einzelnen Kindes.
Dies sei gerade für den Einzugsbereich in Arnsberg-Süd von großer Bedeutung. Zumal der „familiäre“ Charakter in einer großen anonymen Grundschule verloren gehe. Und bei einer Schließung sei zu befürchten, dass Probleme der Schüler innerhalb und außerhalb der Schule nicht frühzeitig erkannt würden.
Betreuung bis in die Abendstunden könnte wegbrechen
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist für die SPD die vorbildliche Verbindung der Betreuung des Angebots der Offenen Ganztagsschule und der Kinder- und Jugendarbeit im „Kinder- und Jugendtreff Gierskämpen“.
Gerade berufstätige Eltern schätzten die Möglichkeit der Betreuung bis in die Abendstunden nach dem Ende der offenen Ganztagsschule.
Mit allen Beteiligten eine Lösung suchen
Die SPD will sich nun im Bezirksausschuss nicht zuletzt aus den genannten Gründen weiterhin für das nach ihrer Ansicht bewährte Modell einer wohnungsnahen Stadtteilschule engagieren und auch die laufende Unterschriftenaktion, die den Erhalt des Schulstandortes fordert, unterstützen.
Die SPD-Mitglieder im Schulausschuss der Stadt Arnsberg wollen zudem unter Einbeziehung der SPD-Mitglieder im Bezirksausschuss mit allen Beteiligten das Gespräch suchen, um nach einer vernünftigen Lösung zu suchen.
„Bündelung verbessert die pädagogische Arbeit“
Für Marion Beine als Leiterin des Schulverbundes Johannesgrundschule mit Teilstandort Birkenpfad dagegen macht eine Schließung durchaus Sinn.
„Bei einer Bündelung nämlich können wir unsere pädagogische Arbeit im Interesse aller Kinder deutlich verbessern und die vorhandenen Lehrkräfte optimal einsetzen.“ Zum Beispiel durch Anpassung der Klassengrößen.
„Wir stoßen an zwei Standorten an unsere Grenzen“
„Darüberhinaus stoßen wir an den zwei Standorten allmählich an unsere Grenzen.“ Grenzen, die an nur einem Standort bzw. in einem Schulgebäude verschwinden würden.
Hinzukomme, dass die Rahmenbedingungen, die zwei Standorte bewirken würden, den Lehrkräften viel Zeit nehme, die eigentlich für die Kinder bestimmt sei.
Bildungsbiografie ist wichtiger als der Schulweg
Unterschriftenliste für Schul-Erhalt liegt aus
Nach einer Pause wegen des Bundestagswahlkampfes bietet der SPD-Ortsverein am heutigen Samstag, 30. September, von 10 bis 12 Uhr wieder eine Bürgersprechstunde im Bürgerbüro an der Rumbecker Straße an. Es besteht auch für Interessierte die Möglichkeit, für den Erhalt der Arnsberger Birkenpfadschule zu unterschreiben.
Die Aufgabe des Standortes Birkenpfad hatte Schulverbundsleiterin Marion Beine bei der Stadt beantragt. Die Eltern waren zu diesem Zeitpunkt nicht darüber informiert.
„Unser großer Wunsch ist daher, nach dem Auslaufen der Realschule deren Gebäude übernehmen zu können.“
Dort, unter einem großen Dach, könne man Förderprogramme und Förderunterricht hervorragend umsetzen sowie den Einsatz der Lehrkräfte gut organisieren. „Da springt unter dem Strich für alle Kinder etwas heraus.“
Das Argument „Kurze Wege für kurze Beine“ dagegen hält Marion Beine für nicht unbedingt zielführend. „Uns als Schule ist die Bildungsbiografie der Kinder wichtiger als der Weg.“
Schulpflegschaft und -konferenz für die Schließung
Wie Beine weiter erklärte, hätten sich Schulpflegschaft und -konferenz in dieser Woche einstimmig für die Aufgabe des Teilstandortes Birkenpfad entschieden. Das letzte Wort darüber haben jedoch die politischen Gremien.
Marion Beine macht aber auch deutlich, dass sie „vehement“ für den Erhalt des Kinder- und Jugendtreffs Gierskämpen sei. „Weil dort wichtige Arbeit geleistet wird“.