Meschede/Arnsberg. Nach Informationen unserer Redaktion in Meschede soll heute ein großes Klinikum Hochsauerlandkreis verkündet werden.
Das St.-Walburga-Krankenhaus in Meschede und das Klinikum in Arnsberg werden kurzfristig zusammengehen. Entsprechende Informationenliegen dieser Zeitung seit heute Morgen vor. Offiziell sollen die Pläne erst im Verlauf dieses Mittwochs präsentiert werden. Entstehen soll nach Recherchen der Redaktion in Meschede ein neues Klinikum Hochsauerlandkreis.
Heute Information der Belegschaft, Politik und Medien
Heute Morgen ist die Kommunalpolitik in Meschede zu einem Frühstück eingeladen, danach folgen Mitarbeiterversammlungen erst in Meschede und dann in Arnsberg (im Neheimer Kaiserhaus), nachmittags treten die Beteiligten dann vor die Medien. So lautete der Plan der Geschäftsführungen. Was die Geschäftsführungen der Alexianer als Träger des St.-Walburga-Krankenhauses und des Klinikums Arnsberg heute verkünden werden, ist in Meschede aber bereits durchgesickert: Die beiden Einrichtungen werden künftig eine neue Einheit bilden, an den jeweiligen Standorten sollen offenbar so genannte Kompetenzzentren gebildet werden.
Über Monate hinweg haben beide Häuser verhandelt und Planungen vorgenommen. Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikums Arnsberg, hatte immer darauf verwiesen, dass ergebnisoffen geplant werden und es nicht um Standortschließungen, sondern um die Stärkung der Krankenhauslandschaft im Hochsauerlandkreis gehe.
Für viel Unruhe hatten in dieser Zeit immer wieder Initiativen gegen eine Krankenhausschließung in Meschede gesorgt. Kemper hatte hier stets beklagt, dass „Falschinformationen“ den Prozess des Zusammengehens gefährden würden. Es warnte stets vor Spekulationen, die aber gerade im Raum Meschede aus Sorge um den Standort nicht ausgeblieben sind.
Kemper verärgert über „Falschinformationen“
Offen ist, welche genauen Auswirkungen die Fusion für Meschede haben wird: Nach ersten Informationen dieser Zeitung sollen sowohl die Bettenanzahl, als auch die Fachabteilungen erhalten bleiben. Das gelte auch für die Onkologie und Unfallchirurgie; beide waren insbesondere von der Interessengemeinschaft „Unser Krankenhaus“in Meschede als massiv gefährdet angesehen worden. Werner Kemper hatte die Spekulationen und Äußerungen der Initiative noch am Dienstag stark kritisiert und als verantwortungslos bezeichnet. Die Initiative befürchtet kurz- bis mittelfristig eine Verschiebung von Fachabteilungen nach Arnsberg. Ein kleiner Teil der Mescheder Chirurgie soll nach Informationen dieser Zeitung allerdings nach Arnsberg verlagert werden. Umgekehrt werden auch in Arnsberg von der Belegschaft mögliche Einschnitte befürchtet.
Erfahrung mit Fusionen
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Ähnliche Unruhen und Sorgen hatte es auch im Rahmen des Fusionsprozesses der drei Arnsberger Krankenhäuser gegeben. Das Klinikum Arnsberg hat somit durchaus Erfahrung, wie ein Prozess des Zusammengehens gestaltet werden kann.
Nicht öffentlich bekannt ist bislang, wer die Mehrheit beim neuen Klinikum Hochsauerlandkreis halten wird. In den beiden Krankenhäusern wartet nun die Belegschaft auf die detaillierten Informationen und Auskünfte darüber, welche Konsequenzen der Prozess für welchen Standort langfristig hat.