Arnsberg. Es sind keine archäologischen Sensationen, aber immer wieder tauchen bei der Sanierung im Storchennest Leitungen aus der Frühzeit des Freibades auf.

  • Immer neue Leitungen tauchen auf
  • Kneipp-Verein nicht ganz böse über Verzögerungen
  • Sanierung kommt dennoch gut voran

Die Grundsanierung des traditionellen Freibades Storchennest stellt den Kneipp-Verein vor große Herausforderungen, viele nicht in Karten oder Plänen verzeichnete „Überraschungen“ kommen Stück für Stück aus dem Untergrund ans Tageslicht.

„Wir finden bei den Baggerarbeiten oft Rohre, die in keiner Zeichnung vorhanden sind oder ganz woanders herlaufen müssten“, erklärt Kneipp-Geschäftsführer Uwe Schmidtke beim Rundgang durch die Freibad-Baustelle.

Zufluss oder Abfluss, das ist jetzt die Frage

Just in diesem Moment legt die Baggerschaufel von Andreas Schenk ein unbekanntes Rohr frei. Zufluss oder Abfluss, das ist jetzt die Frage. Und wo führt die Leitung letztendlich hin?

Architekt Sven Meißner führt durch ein aufgeflextes Loch eine Spülsonde in den engen Kanal. Nach wenigen Minuten Erleichterung. Es scheint nur ein Sickerabfluss zu sein, der nach wenigen Metern in der Erde endet.

„Dies alles kostet viel Zeit“

Aber es gab noch mehr „archäologische“ Funde aus der Zeit des Freibadbaus vor 85 Jahren. Vor einigen Tagen wurde eine alte Abflussleitung entdeckt, die in keinem Bauplan eingezeichnet war.

„Dies alles kostet viel Zeit, die wir eigentlich für den Fortlauf der Sanierung brauchen, aber wir wollen jetzt alles richtig machen, um nicht in zehn Jahren vor neuen Problemen zu stehen“, ist Schmidtke nicht ganz böse über die Verzögerungen.

Vor Badesaison soll das Kleinkinderbecken fertig sein

Denn die Sanierungsarbeiten kämen gut voran - und „das ist die Hauptsache“. Vor der Badesaison soll das Kleinkinderbecken fertig sein. Dafür wurde der gesamte Estrich herausgeschlagen und neu aufgetragen. Sobald das Wetter es erlaubt, wird der Beckenboden glatt gespachtelt und mit blauer Chlor-Kautschukfarbe gestrichen.

Warum wieder blau? „Blau hat in Freibädern immer noch den schönsten optischen Effekt“, lacht Schmidtke.

Wasseraufbereitung wird jetzt zentral gesteuert

Eine Mammutaufgabe sei die Erneuerung der kompletten Wasseraufbereitung gewesen, die jetzt von einem zentralen Punkt aus für das gesamte Freibad gesteuert wird. In die beiden Hauptbecken wird nach gründlicher Reinigung in den kommenden Wochen das „Badewasser“ eingelassen.

Wann die Saison im Storchennest beginnen kann, ist noch nicht ganz klar, es wird aber „auf Hochtouren gearbeitet und dann öffnen wir mit Sonne und bestem Badewetter“.

Auch Bau einer Behinderten-Toilette steht im Plan

Nach der Saison geht es mit der umfassenden, seit Jahren überfälligen Sanierung weiter. Dann stehen die Grunderneuerung des Kinder- und Hauptbeckens sowie der Bau einer Behinderten-Toilette im Umkleidebereich auf dem Plan des umtriebigen Arnsberger Kneipp-Vereins.