Arnsberg. . Erst die Idee eines Mehrgenerationentreffs lässt die Fördermittel für Sanierung und Umfeldverbesserung des Arnsberger Storchennestes fließen.

  • Zentrale Freizeitflächen gewinnen an Bedeutung
  • Offenes Beteiligungsverfahren mit Workshops und Führungen über „Baustelle“
  • Kneippverein muss auch Eigenmittel in Bad-Sanierung einbringen

Ein Treffpunkt der Generationen an einem zentralen Ort zur Stärkung des Wohnquartiers Gierskämpen. Und zwar auf der vom Freibad „Storchennest“ nicht genutzten, weil versumpften Wiesenfläche im südlichen Bereich der Anlage. Dies soll unter anderem mit den Fördermitteln des Landes in Höhe von 309.580 Euro für die Umfeldverbesserung des Bades umgesetzt werden. Davon verspricht sich die Stadtverwaltung auch ein Zusammenrücken der dortigen Wohngebiete.

Hintergrund: Ein Förderantrag an das Land allein für die Sanierung des Freibades, sagt Siegfried Rump vom zuständigen Sportbüro der Stadt, hätte keinerlei Aussicht auf Erfolg gehabt. „Um aber dem Kneippverein als Betreiber des Bades dennoch zu helfen, und das ist schon seit langem unser Ziel, hat Ralf Schmidt vom Grünflächenmanagement die Idee konzipiert, auf der ungenutzten Wiese einen sogenannten Mehrgenerationentreffpunkt zu entwickeln.“ Und genau diese Idee habe letztlich zum Ziel geführt: dem Zuschlag für die Fördermittel.

Die Ausgangssituation

Aufgrund der sich teils rasant verändernden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen - ein Stichwort: Altersstruktur - gewinnen zentrale Freizeitflächen in Wohnquartieren zunehmende Bedeutung. Als Ort der Begegnung und Kommunikation. Doch ein solches Angebot fehlt bislang im Wohnquartier Gierskämpen. Es gibt lediglich einen schlecht ausgestatteten Spielplatz für Kinder bis zu 10 Jahren. Auch das Außengelände des dortigen Jugendtreffs ist nicht bedarfsgerecht ausgestattet. Zwar ist das „Storchennest“ Anziehungspunkt, jedoch nur für eine relativ kurze Zeit im Jahr geöffnet. Im Freizeitbad fehlt damit ein attraktives Zusatzangebot für eine Nutzung über die Saison hinaus.

Die Projektidee

Auf Basis der Überlegungen Ralf Schmidts soll im Quartier Gierskämpen an einem zentralen Ort nun ein Generationentreff eingerichtet werden. Durch die Doppelnutzung einer solchen Fläche durch Freibad und Öffentlichkeit könne zugleich das Storchennest noch attraktiver werden. Und durch die günstige Lage kann die neue Freizeitanlage auch vom Wohngebiet Dickenbruch/Jägerkaserne bequem genutzt werden. So können auch die Wohngebiete näher „zusammenrücken“. Der im Südwesten Gierskämpens bereits vorhandene Spielplatz soll in diesem Zuge zu einem Kleinkinderspielplatz umgebaut werden.

Die geplante Umsetzung

Im südlichen Bereich des „Storchennests“ liegt eine versumpfte und daher ungenutzte Wiese von ca. 800 qm. Die Fläche, so der Plan, ist in den angrenzenden städtischen Hang erweiterbar, wo Spielgeräte integriert werden sollen. So steht dann unter dem Strich eine Fläche von ca. 1 200 bis 1 500 qm zur Verfügung, die direkt an einer fußläufigen Wegeverbindung am Wohnquartier Gierskämpen liegt. Es sollen dort Spiel- bzw. Bewegungsgeräte auch für ältere Kinder und Jugendliche installiert werden. Aber: Durch entsprechende Einrichtungen soll zugleich Aufenthaltsqualität für einem Treffpunkt für alle entstehen. Ohne spielen zu müssen. Dieser Treffpunkt kann durch entsprechend platzierte Tore sowohl vom Freibad als auch öffentlich genutzt werden.

Das Verfahren

Das Projekt soll unter Beteiligung der Anwohner in einem offenen Verfahren angegangen werden. In anderen Worten: Es können eigene Ideen eingebracht werden. In einem Workshop mit den Beteiligten wird dann die endgültige Planung erstellt. Es ist vorgesehen, auch einzelne Elemente der neuen Anlage mit den künftigen Nutzern wie dem Jugendtreff Gierskämpen im Rahmen von Projekttagen selbst zu bauen. Und: Während der Umsetzung sollen regelmäßig Baustellenführungen mit allen Interessierten angeboten werden, damit sich ein jeder ein Bild vom Fortgang der Arbeiten machen kann.

Die Kosten

Für die Herrichtung der Wiesenfläche als Generationentreff sowie die Aufwertung des Kinderspielplatzes wird seitens der Stadtverwaltung mit ca. 92.000 Euro kalkuliert, für die Sanierung des Freibades mit 294.000 Euro. Damit würde, nach Abzug der zugesagten Fördermittel, für den Kneippverein der Eigenanteil an der Badsanierung ca. 92.000 Euro betragen. „Wir werden aber überlegen, inwieweit sich die Stadt an diesen für den Verein verbleibenden Kosten beteiligen kann,“ so Rump. Das letzte Wort habe hier der Stadtrat.