Hochsauerland. . 30,8 Meter pro Sekunde - das war am Donnerstagabend der Spitzenwert, den die Wetterstation am Kahlen Asten registrierte. Der Polizei im HSK wurden kreisweit insgesamt 37 witterungsbedingte Einsätze gemeldet. In Brilon-Petersborn stürzte eine Fichte auf ein Haus. Verletzt wurde niemand.
37 witterungsbedingte Einsätze verzeichnete die Polizei kreisweit im HSK zwischen dem frühen Donnerstagnachmittag und dem Freitagmorgen. Die größte Kraft entwickelte Sturmtief „Xaver“ am frühen Abend. Um 20.55 Uhr registrierte die Wetterwarte am Kahlen Asten eine Spitzenböe von 30,8 Metern in der Sekunde - das entspricht Windstärke 11 oder 111 km/h.
13 cm Neuschnee brachte das Tief auf dem Dach des Landes NRW mit sich. Aktuell, so Tim Armbruster, Wetterbeobachter auf der Einrichtung des Deutschen Wetterdienstes, liegen am Kahlen Asten 15 cm Schnee.
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In 33 der der Polizei bekannt gewordenen Zwischenfällen handelte es sich um Gefahrenstellen, die durch umgestürzte Bäume, herab gefallene Äste, umgefallene Bauzäune oder ähnliche Dinge hervorgerufen wurden.
In Meschede lag Baum auf der Straße
Donnerstagnachmittag kam es durch Eisglätte zu zwei Verkehrsunfällen in Meschede und Schmallenberg. Verletzt wurde dabei aber niemand. In Meschede konnte ein Autofahrer am Donnerstag um kurz vor 19 Uhr einem umgestürzten Baum auf der Briloner Straße nicht mehr ausweichen und kollidierte mit diesem. Aber auch hierbei wurde niemand verletzt.
Am Freitag gegen 7.30 Uhr wurde die Polizei Brilon darüber informiert, dass am Kahlen Hohl in in Brilon-Petersborn eine Fichte umgefallen und auf ein Wohnhaus an der Straße gestürzt ist. Nach momentanen Stand wurde dabei ebenfalls niemand verletzt.
Am Donnerstag gegen 15.20 Uhr war in Grönebach ein 19-jähriger Mann mit Arbeiten an einer Lkw-Plane beschäftigt. Während die Plane nach Verladearbeiten wieder festgezurrt werden sollte, griff eine Windböe unter diese. Die Polizei: „Die hochschnellende Plane traf den jungen Mann, der anschließend von dem Lkw auf den Boden fiel und sich verletzte.“ Er wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht, wo er stationär aufgenommen wurde.
Briloner Marktplatz wegen Xaver abgesperrt
Die Stadt Brilon hatte wegen des dort aufgestellten über 20 m hohen Weihnachtsbaums den Marktplatz vorsichtshalber mit Flatterband abgesperrt. Der Baum hielt „Xaver“ stand, lediglich ein paar kleinere Zweige wurde herabgeschüttelt.
Feuerwehr wegen Xaver im Dauereinsatz - Baum stürzt auf Haus in Petersborn
Auch der Briloner Feuerwehr machte Sturmtief Xaver zu schaffen. Den ersten Einsatz hatte die Löschgruppe Hoppecke am Donnerstag gegen 16.30 Uhr. Sie musste einen Baum in Brilon Wald auf dem Friedrich Köster Weg entfernen.
Um 19.35 Uhr schrillten die Piepser der Löschgruppe Messinghausen. Die Wehrmänner rückten kurze Zeit später aus, um einen Baum auf der Verbindungsstraße (K61) Richtung Rösenbeck zu beseitigen. Bei beiden Einsätzen waren jeweils sechs Feuerwehrmänner zirka eine Stunde im Einsatz.
Der Löschzug Brilon rückte am Donnerstag zweimal nach Fehlalarm in ein Gewerbegebiet aus. Am Freitagmorgen wurde die Briloner Feuerwehr nach Petersborn gerufen. Dort war eine fast 20 Meter große Fichte auf ein Wohnhaus gekippt. Personen wurden nicht verletzt.
Da zunächst keine Gefahr mehr von der Fichte ausging, wurde zusammen mit dem Forstamt entschieden, dass dieses die Beseitigung des Baumes vornimmt. Damit war der Einsatz für die sechs Feuerwehrleute wieder beendet.
Xaver-Bilanz im Sauerland - Transporter kippte bei Scharfenberg um
Kurze Zeit später, gegen 10.05 Uhr, wurden der Löschzug Brilon und die Löschgruppe Altenbüren alarmiert. Auf der Kreisstraße 57, zwischen Altenbüren und Scharfenberg, war es zu einem Unfall mit einem Kleintransporter gekommen. Der 3,5-Tonner geriet auf glatter Straße außer Kontrolle und kippte auf die Seite. Ein Mensch sollte im Wagen eingeschlossen sein.
Als sich die Feuerwehreinheiten gerade auf der Anfahrt befanden, meldete der anwesende Rettungsdienst, dass die Person aus dem Transporter befreit wurde. Laut Polizei hatte sich der Fahrer leicht verletzt. Ein Passant half bei den Rettungsarbeiten. Daher war kein Eingreifen der Feuerwehr mehr nötig. Der Sachschaden beträgt rund 4000 Euro.
Insgesamt waren von Donnerstagnachmittag bis Freitagvormittag 42 ehrenamtliche Feuerwehrleute der Löschgruppe Brilon wegen Orkan Xaver mehr als fünf Stunden im Einsatz.