Hagen. . Orkantief Xaver versetzte am Donnerstag die Verantwortlichen des Hagener Weihnachtsmarktes in Alarmstimmung: Am Riesenrad wurden vorsorglich sechs Gondeln ausgehängt, um dem Sturm weniger Angriffsfläche zu bieten. Um 19 Uhr wurde der Markt dann vorzeitig beendet. Die Unwetter-Lage war zu gefährlich geworden.
Um 19 Uhr am Donnerstag wurde der Weihnachtsmarkt in Hagen wegen des immer stärker werdenden Sturms ganz geschlossen. „Das mussten wir aus Sicherheitsgründen machen“, sagte Dirk Wagner, Vorsitzender des Schaustellerverbandes.
Wenn die Meteorologen Recht behalten, dann wird am Freitag im Laufe des Tages auch über Hagen üppiger Schneefall niedergehen. Der Hagener Entsorgungsbetrieb (HEB) ist gerüstet: 75 Angestellte, 15 Fremdmitarbeiter und weitere 80 Mann, die der Wirtschaftsbetrieb stellt, zählen die Einsatzbereitschaften des Winterdienstes.
„Bei starkem Schneefall oder Eis sind unsere Leute von den frühen Morgenstunden bis in den späten Abend im Einsatz, um für die Verkehrssicherheit zu sorgen“, verspricht HEB-Sprecherin Jacqueline Jagusch.
Streufahrzeuge auf Wintereinbruch vorbereitet
Im Depot an der Fuhrparkstraße hat der HEB 5000 Tonnen Salz und 500 Tonnen Granulat eingelagert, die von 24 Streufahrzeugen im Bedarfsfall auf den Straßen verteilt werden können. Den ersten Einsatz wegen überfrierender Nässe gab es bereits in der Nacht zum 26. November, am vergangenen Mittwochmorgen wurde aus dem gleichen Grund gestreut, vor allem Hohenlimburger Straßen waren betroffen.
Grundsätzlich seien bei der Einsatzplanung die Arbeitszeitgesetze und die vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten, betont Jagusch. Im Dezember vor drei Jahren waren die Einsatztrupps wegen abgelaufener Arbeitszeiten nach Hause geschickt worden, als heftiger Niederschlag einsetzte. Die Stadt versank im Schnee, auf ungeräumten Straßen brach Chaos aus, Proteststürme der Bürger waren die Folge.
Bürger müssen Gehwege in Hagen räumen
Das soll sich nicht wiederholen. Von 4 Uhr in der Früh bis 22 Uhr abends wird im Bedarfsfall geschoben, gestreut und geräumt, hinzu kommt der 24-stündige Bereitschaftsdienst. Der Winter sei für die Einsatzkräfte ein „echter Knochenjob“, so Jacqueline Jagusch: „Und dennoch: Wenn der Bürger nicht mitmacht, kann der Verkehr, trotz aller Anstrengungen der Profis, nicht sicher rollen.“ Sie appelliert an alle Bürger, die Gehwege zu räumen: „Schippen ist erste Bürgerpflicht.“ Und diese Pflicht gilt täglich von 7 bis 20 Uhr, sonntags von 8 bis 20 Uhr.