Meschede/Brilon. . Geht es um den Aspekt Sicherheit, ist der Hochsauerlandkreis ein äußerst attraktiver Lebensraum. Der HSK gehört zu den sichersten Regionen in NRW. Das sagte Kriminaloberrat Hans-Jürgen Baum, Leiter der Direktion Kriminalität der Kreispolizeibehörde, bei der Präsentation der „Polizeilichen Kriminalstatistik 2012“.

Insgesamt 14.280 Straftaten wurden im vergangenen Jahr kreisweit gezählt, 171 Fälle weniger als 2011 (14.451), ein Rückgang um 1,2 %. Die Aufklärungsquote von 53,75 % in 2012 ist gegenüber 2011 (54,35 %) zwar ebenfalls leicht rückläufig (-0,6 %), liegt jedoch noch immer deutlich über dem aktuellen NRW-Wert von 49,1 %.

In fünf Fällen wurde wegen vorsätzlicher Tötung ermittelt, darunter fällt auch die Geisterfahrt auf der A 46 im Oktober mit fünf Toten. Neben diesem „vollendeten Mord“ steht vier Mal versuchter Totschlag zu Buche. Alle Delikte gelten als aufgeklärt, zwei Fälle werden erst für 2013 statistisch ­erfasst. Die Gewaltkriminalität ­insgesamt stagnierte 2012 auf ­niedrigem Niveau: Die Statistik weist 436 solcher Delikte aus, im Jahr ­davor waren es 438.

Rückläufig ist die Zahl der Branddelikte: In 260 Fällen ermittelten die Sachverständigen, 2011 waren sie 319 Mal gefragt. 2012 wurde in 46 Fällen eine vorsätzliche Brandstiftung nachgewiesen. Um 123 (!) % stieg die Zahl der Metalldiebstähle (von 246 auf 549), häufig sind ganze Banden, z.B. aus Rumänien, am Werk. Der Anteil der Diebstähle an der Gesamtkriminalität liegt unverändert bei 42 %, im Jahr 2012 wurden 6013 Anzeigen erfasst. Wohnungseinbrüche gab es 319 (2011 waren es 328).

Anteil der Jugendkriminalität gesunken

Die Jugendkriminalität im HSK ist in der Statistik gesunken. Foto: WP
Die Jugendkriminalität im HSK ist in der Statistik gesunken. Foto: WP © WP

Erfreulich: Der Anteil der Jugendkriminalität (Straftaten von unter 21-Jährigen) ist stark zurückgegangen. Erstmals liegt der Wert mit 27,4 % deutlich unter der 30-Prozent-Marke. Insgesamt wurden 1490 junge Tatverdächtige auffällig; das sind 209 Personen oder 12,3 % weniger als 2011.

Sorgen bereitet den Verantwortlichen die seit der Jahrtausendwende kontinuierlich abnehmende Personalstärke: Lag die sog. Belastungskräfteverteilung (BKV) im Jahr 2000 noch bei 432 Stellen, leisten inzwischen nur noch 362 Männer und Frauen bei der Kreispolizeibehörde ihren Dienst.

In Hallenberg lebten die Bürger im vergangenen Jahr - statistisch betrachtet - am sichersten im gesamten Hochsauerland. Diese Erkenntnis liefert die lokale Auswertung der „polizeilichen Kriminalstatistik für 2012“. Wichtiges Indiz dabei sind die sogenannten Kriminalitätshäufigkeitszahlen, kurz KHZ. Sie beziffern die Anzahl der Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner.

Arnsberg ist Spitzenreiter mit 7737 KHZ

In den Kommunen des HSK verteilen sich die KHZ für 2012 wie folgt:Spitzenreiter ist Arnsberg mit einem Wert von 7737, gefolgt von Winterberg mit 6763. Es folgen Meschede mit 5288, Brilon mit 4726, Olsberg mit 4474, Bestwig mit 4333, Marsberg mit 4246, Sundern mit 4039, Schmallenberg mit 3972, Eslohe mit 3389 und Medebach mit 3366.“ Schlusslicht in dieser Rangreihe ist Hallenberg mit 1787. Der Hochsauerlandkreis insgesamt erhält für das Jahr 2012 eine Kriminalitätshäufigkeitszahl von 5384. Zum Vergleich: Die KHZ für Köln liegt für das Jahr 2012 bei über 13.000.