Sauerland. Dieser Winter nimmt kein Ende: Neuschnee zum Frühlingsanfang überzieht das Sauerland und Südwestfalen. Bis zu 20 Zentimeter in den Hochlagen sind in der Nacht auf den 21. März gefallen. Von Winterberg bis Hagen müssen die Menschen wieder zum Schneeschieber greifen. Weiße Straßen überraschten am Morgen die Autofahrer im Berufsverkehr. Einen schweren Unfall gab es auf der A 44 am Autobahnkreuz Unna. Neun Unfälle ereigneten sich im Kreis Soest. Ein Radfahrer aus Erwitte stürzte auf einer Holzbrücke in den Schnee.
Mit einer Kaltfront von Nordosten ist der Winter in weiten Teilen Südwestfalens nochmal mit voller Kraft zurückgekommen. Schon am Mittwochnachmittag gab es die ersten Schneefälle im Hochsauerland. Von Brilon über Winterberg, Warstein, Meschede und Arnsberg breiteten sich die Niederschläge weiter in Richtung Westen aus. Der Straßenverkehr stockte auf vielen Strecken. Das übliche Schneechaos blieb den Autofahrern jedoch erspart, weil die Räum- und Streufahrzeuge schnell im Einsatz waren.
Teilweise bis weit nach Mitternacht rückten die Schneeflüge der Straßenmeistereien aus. Mit der Frühschicht nahmen sie ihren Winterdienst in den Morgenstunden wieder auf. Die meisten Straßen waren danach frei. Nur in den Winter-Hochburgen entstanden noch Behinderungen im Berufsverkehr.
Am Samstag soll noch mehr Schnee fallen
Der abermalige Wetterumschwung kam als der kalendarische Frühling begann. Leise rieselte wieder der Schnee statt blühender Krokosse im März. Die Natur erwacht noch längst nicht aus dem Winterschlaf. Bis zum Wochenende bleibt es frostig, aber vermutlich trocken. Für Samstag sind neue Schneeschauer vorhergesagt. Die Wintersportfreunde dürfen sich darüber freuen. In den Metropolen Willingen und Winterberg laufen weiter die Skilifte. So profitiert das Sauerland noch immer von diesem zähen Winter. Eine so lange Saison ist lange her. Das Winter-Intermezzo soll bis Ostern anhalten.
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Autofahrer haben dagegen wenig Spaß. Aber auf den Straßen und Autobahnen (A46 und A44) hatten sich die Verkehrsteilnehmer am Mittwochabend gut auf die Schneeverhältnisse eingestellt. Vorbildliches Verhalten attestierte die Polizei den meisten Autofahrern. Die Lage blieb relativ ruhig. Bis auf einige Ausnahmen: Auf der A44 soll es bei Geseke in der Nacht einen Unfall ohne verletzte Personen gegeben haben.
In Arnsberg rutscht Pkw gegen Wohnmobil und eine Hauswand
In Arnsberg rutschte auf einer abschüssigen Straße der Pkw einer 28-jährigen Frau gegen ein geparktes Wohnmobil und dann gegen eine Hauswand. Bei dem Aufprall wurden der 22-jährige Beifahrer und ein neunjähriges Kind auf der Rückbank leicht verletzt. Unfallursache war die schneeglatte Fahrbahn.
Unfallflucht auf der B 7 bei Brilon - Holztransporter beschädigt Auto
Auf der schneebeckten Bundesstraße 7 bei Brilon zwischen dem Abzweig Scharfenberger Straße und dem Kreisverkehr Möhnestraße schlängelte der Anhänger eines Holztransporters in den Gegenverkehr. Der beladene Hänger kam nicht zum Stehen. Er stieß gegen das Auto eines 64-jährigen Mannes aus Bestwig und beschädigte die linke Fahrzeugseite. Nach dem Unfall machte sich der Fahrer des Holztransporters aus dem Staub. Die Polizei in Brilon ermittelt wegen Unfallflucht und bittet um mögliche Zeugenhinweise unter der Rufnummer: 02961-90200.
Stau nach Schneematsch-Unfall auf A44
Am Morgen krachte es heftig: Kurz hinter dem Autobahnkreuz Unna in Richtung Werl-Süd blockierte ein schwerer Unfall über Stunden den Verkehr. Aus bislang ungeklärter Ursache kam eine 37-jährige Autofahrerin auf Schneematsch mit ihrem Fahrzeug ins Schleudern. Das Auto prallte in einen Lkw aus Göttingen, drehte sich und blieb auf dem Dach liegen. Die Frau aus Herne verletzte sich in ihrem Pkw leicht. Sie kam vorsorglich in ein Krankenhaus. Die Folge des Unfalls war ein bis zu sechs Kilometer langer Stau auf der A44 in Richtung Kassel und ein langer Rückstau an der Anschlussstelle Unna auf der A1 wegen der Bergungsarbeiten auf der A44.
37-jähriger Radfahrer bei Sturz verletzt
Neun Unfälle wegen Schnee- und Eisglätte meldete bis zum Mittag die Polizei im Kreis Soest. In allen Fällen blieb es bei Blechschäden. Schlimmer erwischte es einen 37-jährigen Radfahrer: Als er bei Erwitte eine Brücke mit Holzplanken überquerte, stürzte der Mann in den Schnee. Die Holzplanken waren spiegelglatt. Ein Rettungswagen brachte den verletzten Radfahrer zur Behandlung in ein Krankenhaus.
Bei derartigen Wetterverhältnissen rät die Polizei dringend davon ab, das Fahrrad zu benutzen. Wer sich im Winter trotzdem auf den Radweg traut, sollte auf jeden Fall einen Helm tragen, der vor schweren Kopfverletzungen schützen kann.