Arnsberg.

Selten war der Frühling so sehr herbei gesehnt worden wie nach dem gerade zu Ende gegangenen Winter. Heute um 12.02 Uhr ist es so weit, die Sonne erreicht den Himmelsäquator und damit ist astronomischer Frühlingsbeginn – zumindest kalendarisch und auch gefühlsmäßig. Denn erst in der letzten Woche hat der Winter noch einmal mit reichlich Schnee und Kälte zugeschlagen. Besonders in der Nacht zum 13. März war es in Arnsberg mit minus 11,5°, am Erdboden mit minus 15,2° Celsius bitter kalt. Das ist um diese Jahreszeit aber nicht ungewöhnlich, denn 2006 und 2010 war es ähnlich kalt.

In der Rückschau war es ein Winter mit Kontrastprogramm. Mal zeigte er sich mild und regnerisch, mal andauernd kalt mit Schnee, aber auch mal länger trocken. Im Dezember 2012 gab es einen frühen Kälteeinbruch mit Schnee bis in die Tallagen des Sauerlandes. In Arnsberg sanken die nächtlichen Temperaturen bis auf minus 8,7° Celsius ab (8. Dezember). Die Schneehöhe summierte sich am 12. des Monats auf 18 Zentimeter in Arnsberg und 68 Zentimeter am Kahlen Asten. Der Winterstimmung folgte zu Weihnachten ein mächtiger Zustrom subtropischer Luftmassen, in denen die Tagestemperaturen am Heiligen Abend auf 11,8° C hochschnellten. Am Ende war der Dezember mit durchschnittlich 3,2° C um 1,3 Grad zu warm.

Im Januar wechselten sich milde und kalte Witterungsperioden ab. War es zu Beginn und am Ende mit bis zu 11,6° C (30. des Monats) sehr mild, herrschte vom 11. bis 27. Januar Dauerfrost mit bis zu minus 10,9° C, am Erdboden über Schnee sogar bis zu minus 14,4° C.

An 17 Tagen lag in Arnsberg eine maximal 17 Zentimeter hohe Schneedecke. Dennoch war der Januar mit durchschnittlich0,8° C nur gerade mal 0,1 K kälter als sonst. Der Februar zeigte sich anfangs mild, vom 6. bis zum Monatsende kalt mit bis zu minus 10,5°C (14. des Monats) und wartete mit 22 Frosttagen und Schnee, davon sogar sieben Eistagen, also Tagen mit Höchstwerten unter 0° C auf. Mit durchschnittlich minus 0,5° C war der Februar schließlich um 1,8 K zu kalt und damit der kälteste Wintermonat. In der Niederschlagsbilanz zeigte sich der Dezember mit 167 Litern pro Quadratmeter zu nass (normal sind 104 Liter zu erwarten). Dagegen waren die Monate Januar und Februar mit 59 bzw. 66 Litern gegenüber sonst 93 bzw. 72 Litern pro Quadratmeter zu trocken.

Der letzte Winter, das sind aus meteorologischer Sicht die Monate Dezember, Januar und Februar, zeigte sich diesmal von seiner ungewöhnlich dunklen Seite. Insgesamt erlebte Deutschland den sonnenscheinärmsten Winter seit Beginn der flächendeckenden Messungen im Jahre 1951. Das Sauerland kam dabei besonders schlecht weg. Mit nur 43 Sonnenstunden war der Kahle Asten bundesweit die sonnenärmste Station.

Auch in Arnsberg wurde der sonnenärmste Winter seit Beginn der Aufzeichnungen vor 80 Jahren notiert. Im Mittel war der Himmel zu 89 Prozent mit Wolken bedeckt. Allein der Januar brachte es auf 93 Prozent Bedeckungsgrad. Im letzten Winter standen einem heiteren Tag mit weniger als 25 Prozent Himmelsbedeckung beachtliche 70 trübe Tage mit mehr als 80 Prozent Bedeckungsgrad gegenüber. Normalerweise kann mit 50 trüben Tagen gerechnet werden.