Brilon. Brilon ist im ersten Halbjahr der große Gewinner in der Tourismusbilanz des Hochsauerlandkreises, Medebach der große Verlierer. Das geht aus der Beherbergungsbilanz des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik hervor.

In Medebach ging die Zahl der Gäste in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahr von 95 960 auf 89 571 weiter zurück. Das ist ein Minus von 6,7 % und wiegt umso schwerer, da im Halbjahresvergleich 2008 zu 2009 der Rückgang sogar 18,2 % betragen hatte.

Und da Medebach wegen des Ferienparks mit durchschnittlich 4,3 Tagen die mit Abstand größte Verweildauer der Besucher aufweist, schlägt dieser Rückgang so richtig ins Kontor. Die Zahl der Übernachtungen sank nämlich von 391 392 Mitte vergangenen Jahres auf 360 288 zum Stichtag 30. Juni 2010.

Das Minus von 31 104 Übernachtungen entspricht zufälligerweise dem kreisweiten Rückgang bei den Übernachtungszahlen: Das waren nämlich exakt 31 132. Kreisweit verbrachten die 512 008 (+0,5 %) Gäste 1 663 077 Nächte in den 23 976 Betten der statistisch erfassten 496 Beherbergungsbetriebe.

Zu den Zahlen der sechs Kommunen im Altkreis:

In Brilon stieg die Besucherzahl von 18 632 zum 30. Juni vergangenen Jahres auf 21 156 zum Stichtag 2010. Die Gäste blieben im Schnitt 3,5 Tage und sorgten für einen Anstieg der Übernachtungszahlen von 77 684 auf 82 885. Tourismusdirektor Rüdiger Strenger führt dies zum einen auf eine gute Auslastung in den Wintermonaten zurück und auf den im April eröffneten Campingplatz mit seinen bisher 60 fertigen Stellplätzen. Vor allem bei den ausländischen Gästen legte die Stadt des Waldes zu. Deren Übernachtungszahl stieg von 15 647 auf 17 810.

Das gilt auch für Hallenberg. Dieses Klientel stellt mit 16 285 (+17,6 %) fast die Hälfte der 38 783 Übernachtungen in den 571 Betten der 13 erfassten Betriebe. Insgesamt suchten 15 802 Gäste die Nuhnestadt auf (+5,8 %).

In Marsberg ist der Tourismus - vorsichtig formuliert - ausbaufähig. Dort gibt es acht Betriebe mit 169 Betten. 2471 Besucher wurden bis 30. Juni in der Stadt an der Diemel erfasst, 734 weniger als im Jahr zuvor. Die Übernachtungszahl sank von 5846 auf 4610.

Leicht zulegen konnte Olsberg bei den Gästeankünften im ersten Halbjahr, und zwar von 23 896 auf 24 217. Die Übernachtungszahl in den 1140 Betten der 34 Beherbergungsbetriebe stieg von 88 514 auf 90 502 und die durchschnittliche Verweildauer von 3 auf 3,3 Tage.

Mit weitem Abstand touristischer Krösus ist Winterberg. Dort ging die Zahl der Quartiere zwar von 128 auf 126 zurück, die Zahl der Betten stieg jedoch von 6635 auf 6840. Und auch die Besucher legten zu. 150 837 waren es bis Ende Juni, 1310 mehr als im ersten Halbjahr 2009. Das schlägt sich auch bei den Übernachtungen nieder. Deren Zahl stieg von 430 311 auf 431 516. Während in Medebach die Zahl der Besucher aus dem Ausland um 974 abnahm, legte Winterberg bei dieser Klientel deutlich zu, und zwar von 50 518 auf 53 985.