Hochsauerlandkreis. Verunsicherung und Wut bei Sparkassenkunden: Die Fusion im Hochsauerlandkreis stößt auf wenig Gegenliebe. Worauf sich die Kritik richtet.

Es war eine Überraschungsnachricht kurz vor dem Wochenende: Am Freitagmittag haben die Sparkassen Arnsberg-Sundern, Hochsauerland und Mitten im Sauerland bekannt gegeben, dass sie fusionieren werden (wir berichteten). Eine Nachricht, die nicht bei allen auf Gegenliebe stößt und im Netz auch Kritik einstecken muss.

Hauptsitz des neuen Instituts wird die Kreisstadt Meschede

Zum Hintergrund: Die Verwaltungsräte der drei Sparkassen Arnsberg-Sundern, Hochsauerland und Mitten im Sauerland haben sich in ihren Sitzungen am 27. und 29. Mai auf eine Fusion und deren Eckpunkte zum 1. Januar 2025 verständigt. Hauptsitz des neuen Instituts wird die Kreisstadt Meschede sein. Über die Zusammensetzung des Vorstands entscheidet der neue erweiterte Verwaltungsrat Ende 2024. Die bereits tätigen Verwaltungsratsmitglieder bleiben bis zum Ende der kommunalen Wahlperiode, also bis Ende Oktober 2o25 im Amt. Danach wird der Verwaltungsrat erheblich verkleinert. Das teilten die Sparkassen am Freitagmittag mit.

Verunsicherung unter den Kunden, was die Fusion bedeuten könnte

Vor allem herrscht Verunsicherung unter den Kunden, was die Fusion bedeuten könnte. Annegret Becker schreibt besorgt: „Muss ich dann gegebenenfalls immer nach Meschede? Wie soll das gehen, bin dann 86?“ Dieser Sorge allerdings hatten die Sparkassen schon vorgegriffen. „Die Sparkasse werde auch künftig regional präsent sein. Die dezentralen Strukturen bleiben erhalten. Die Kundinnen und Kunden stünden weiterhin im Mittelpunkt.“ Die Besorgnis bleibt dennoch. Michael Lübeck schreibt: „Weniger Geldautomaten, weniger Service, mehr Gebühren.“

Kunden fürchten Verlust von Nähe

Andere wiederum bedauern, dass die Sparkasse sich immer mehr aus Brilon zurückzieht, wie Georg Witteler: „Das war es dann wohl endgültig mit der Kundennähe und der Kulturförderung in Brilon. Seit dem Ausscheiden von Peter Wagner und dem großen Teil seiner Mannschaft ist es nur noch bergab gegangen. Eine Schade, dass die Stadt Brilon an diesem Schritt aktiv beteiligt ist.“

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Kundenverlust droht

Manche Kunden haben sich bereit unzufrieden von der Sparkasse abgewandt. Clemens X. Schwarz: „Ich habe die Sparkasse Hochsauerland zum Jahresbeginn verlassen, weil mir die ständigen Preiserhöhungen und die permanenten Drohungen die AGB anzunehmen auf allen Kanälen irgendwann auf den Sack gingen. Beste Entscheidung!“ Das droht auch Sebastian Rocholl, der die Fusion kritisch sieht: „Mal schauen wie sich das entwickelt. Gibt ja auch noch andere Banken.“ Herbert Müller dazu: „Wenn man sich immer mehr von den Kunden entfernt, muss man sich nicht wundern, wenn die irgendwann weglaufen.“

Der neue Namen stößt auf wenig Gegenliebe

Viele Kunden stoßen sich allerdings an dem neuen Namen, „Mitten im Sauerland“. Michael Hertwig dazu: „Mitten im Sauerland heisst das doch nun schon länger. Grade Auswärts wird gerne geschmunzelt, wie ich es grade erst wieder hatte.“ Harald Jürgens schreibt: „Wandel okay, aber der Name ist ziemlich weltfremd. Da hat wieder jemand keine Eier. Sparkasse HSK würde doch alle einen. Naja vielleicht erhält jemand Lizenzgebühr.“ Karin Schreckenberg wird deutlicher: „Wie kann man sich nur einen so beliebigen Namen geben „Mitten im Sauerland“, wenn der Name Sparkassse Hochsauerland zur Verfügung steht? Sparkasse Hochsauerland was für ein markentechnischer Totalausfall!“ Uwe Jakobs dazu: „Provinzieller geht’s kaum.“

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